Falkenblick

Prosagedicht zum Thema Natur

von  Perry

Immer öfter sehe ich ihn sitzen
auf dem Holzpfahl am Feldrain
Wie ein König blickt er über sein Reich
vom nahen Bachlauf
bis zu den dicht bewachsenen Hügeln

Er ist allein
die Brut längst ausgeflogen
vom Kirchturmhorst
Die Gefährtin vor Wochen abgeschossen
von frevelnder Hand 

Immer näher ließ er mich kommen
auf meinem Weg am Pfahl vorbei
Gestern blieb er sitzen
und wir sahen uns lange an
Im Schmerz sind wir alle Brüder

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Kommentare zu diesem Text

Müggelin (24)
(04.11.05)
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 Perry meinte dazu am 05.11.05:
Hallo Müggelin,
erst einmal Danke , dass Du dich mit meinem Text auseinandergesetzt hast. Schön, dass Dir die Naturbilder gefallen, sie sind die Ebene auf der ich den Inhalt meines Gedichtes transportieren wollte. Das lyrische Ich kann bzw. glaubt den Schmerz des Falken zu verstehen, weil es ebenfalls einen großen persönlichen Verlust zu verkraften hat. Ob nun beide auf die gleiche Weise ihren Schmerz fühlen weiß wohl keiner, ein emotionales Verstehen scheint aber auch zwischen Mensch und Tier möglich zu sein. Deshalb steht da am Schluss: "Im Schmerz sind wir Brüder."
LG
Manfred
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