Gesellschaftliches Urinieren

Gedicht zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Shagreen

Damals gab´s noch kein Benzin
der Kaiser stand kurz vorm Ruin
sann wie das Haus zu halten wär´
kaum ist das auszuhalten mehr
da spürte er es im Urin

mit unstillbarem Riechinstinkt
daß Urin aber Geld nicht stinkt
erhob er eine Pinkelsteuer
die Notdurft wurde bald zu teuer
wenn öffentlich man etwas trinkt

das Volk besetzte die Latrinen
bezahlte - tat ja auch verdienen -
aus den Sani-erern wurden -täter
und eine Himmel/hölle später
entstand der Staat noch etwas vage
als große Sanitäranlage

zwar wurd´ die ´lage bald beschissen
doch konnte man sich jetzt verpissen

und die Moral der Weltgeschichte
Ernüchterung im Angesichte:

§
Drum, Brüderlein, trinkt!
Jeder Vergleich hinkt!
Die Freiheit*, die winkt!
§

*Stinkt.


Anmerkung von Shagreen:

Der Kaiser, der im Selbstversuch Geld und Urin verglich, hieß Vespasian.
In den Paragraphen stehen ein paar Ausrufe, die während der Französischen Revolution so nicht gefallen sind.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Wilhelm_Pfusch (22)
(22.11.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Shagreen meinte dazu am 23.11.05:
Das öffentliche Klo oder Teilfunktionen davon werden ja mehr und mehr privatisiert, so hofft man auch wieder paar Kosten zu sparen (wenn man aus den Einnahmen schon nicht mehr froh wird). Im Wettbewerb rund um dem Globus verkommt eben auch der Lokus. Die Dixie-Tonne als Sozialstaatsmodell der Zukunft, da geht so vieles den Bach runter. Genug mit den Wortspielereien, ich meine es ernst.
Auf die Satzzeichen habe ich weitestgehend verzichtet, Du darfst Dir aber gern Deinen Teil denken. Danke für Deinen Kommentar. (Und Finanzbeamter kann auch jeden passieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram