Ein kränkelnder Gedanke nach dem anderen schiebt sich in mein Dazwischen. Täglich und nächtlich wechseln meine Augen ihr Schauen. Das Drängen ins Irgendwo und Nirgends, den Druck im Rücken, spüre ich.
Das Ausgeliefertsein treibt mir Fieberschübe unter die Haut. Meine Ursprünglichkeit wird so schwindsüchtig in ihrer Relevanz. Der Wille offenbart sich mir in seiner Existenz mit aller Konsequenz. Er treibt. Voran. Macht mich ihm untertan. In jedem abfallenden Blatt sehe ich ihn, in jedem Fingerzittern, in jedem Schritt, in den zaghaft sprießenden Silberfäden meiner Brauenbögen.
Meine Kraftreserven hab ich angebrochen. Stück für Stück genehmige ich mir eine Dosis Gegenangehen, einen Teelöffel voll Irrelevanzignoranz dreimal täglich. Unbedeutsames wird mir entbehrlich. Mein Eingespanntsein in Unwichtiges entspannt sich, entlässt mich zu mir selbst. Ich modifiziere meine Sichtweisen, verliere mich in Rücksicht, Nachsicht, Einsicht. Ziehe Decken von meiner Vorsicht. Verliere Zuversicht.
Vor meinem Fenster wartet der Durchblick.
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Kommentare zu diesem Text
zackenbarsch† (74)
(09.11.05)
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