Der unsterbliche Tod oder "Wie schließe ich die Wunde, bevor sie wieder zusammenwächst?"

Innerer Monolog zum Thema Liebe und Leid

von  KopfEB

Ich sitze in der ersten Reihe, lausche dem Gespräch wie flüsterndem Wind. Alles schweigt stille.

Diskussion würd ich das hier nicht nennen, eher ein Geplänkel zwischen Gockeln, eitle Pfauen, ihrer Meinung selbst verliebt verharrend. Immer treu die Stange halten, die Fahne des eigenen Heeres. Und das, so lachhaft es auch sein mag, aufgrund von Nichtigkeiten wie Schwachsinn und Hormonen. Worüber ihr euch streitet, interessiert doch wirklich niemanden. Die geifernde Menge will Blut sehen, nicht mehr.

Blut, Spucke, Tritte, Tiefschlag!

Einige hören euch noch zu, unsicher, wer gewinnen soll. Jedoch die Meisten sehen nur noch, hören nicht mehr.
So langsam driftet alles ab, in´s Chaos und in Aggression. Ein Wort noch, Zwei! Dann muss es sein.
Ein scharfer Schnitt, schon ist´s vorbei. Rot färbt Blut den reinen Schnee und dampft in eiseskalter Luft.

Nur lässt sich Liebe wohl nicht töten, nur erwürgen, in ewig gleichem Griff. Drum steh´n wir auf, Beginn von Neuem. Es wächst zusammen, was immer nur die Wunde ist.
Ich liebe dich, verstehst du nicht, dass meine Seele Feuer fängt, in dem dein Herz nur schmilzt!
Und aus der Esse wird nichts Neues.
Und all die Tränen reichen nicht, um diesen Schmerz zu stillen, das nicht mal Glut noch übrig bleibt. Das Monster frisst auch Trauer.
Das Band zu dir, die Kette kann nicht reißen, nicht erweichen, lässt schadenfroh geschehen.
Drum sitz ich wieder neben dir, hör zu mit keinem Ohr, form Worte ohne Mund. Sehe Dinge, die nichts sagen, spüre Härte, Kälte, Schmerz, nur schwarze Seiten dieser strahlend hellen Liebe, in der ich mich halb blind verliere.
Mein Herz wird taub, nicht unempfindlich oder kleiner.

Kann das Feuer nur durch Hitze, nur durch Hass vergehen?
Ich hoffe nicht, noch bete ich.


Anmerkung von KopfEB:

Vernarbt

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