Erwartungen

Gedankengedicht zum Thema Erwartung

von  erasmus

Hyperwach sein und meinen Namen in Marmor kratzen
vermag ich nicht mehr
auch nicht: Sich ein Sinn-Los aufschwatzen lassen
und es gegen ein Zweck-Los eintauschen

        aber: schreiben
        mit der Lust am Wort
        wenn zwischen den Scherenschlägen
        Ruhe ist
        UND
        gelesen werden
        wenn Leser lustvoll
        kritisch geneigt sind
        und mit der Zeit
        mir die Schere erlahmt

Dann blaut auch mir vielleicht noch der Himmel 
der schreibenden Zunft
und ich tausche gerne ein Nutz-Los gegen ein Boden-Los

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Kommentare zu diesem Text

Fabian_Probst (44)
(09.01.06)
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 erasmus meinte dazu am 10.01.06:
Hallo Fabian, aus den Niederungen des Anfängers schlage ich gerne meine Pässe in den freien Raum, in der Hoffnung, dass sie angenommen werden. Du hast sie angenommen. Danke.

 erasmus antwortete darauf am 10.01.06:
Hallo Uli, der Bergmann will mir nicht über die Tastatur, ich danke dir für die ermunternden Kommentare. Es sind wohl alle drei Scheren, die uns zu schaffen machen, vor allem die permanente im Kopf des Germanisten oder des Sprachverliebten.

 Bergmann schrieb daraufhin am 10.01.06:
- auch die beinige schere, oder ginge das zu weit?

 Bergmann (09.01.06)
Das Gedicht hier ist ja noch viel besser als dein Einstand! Schöne Wort-Spiele. Nur, was ist mit deiner Schere gemeint? Ist es die Schere des kritischen Weltbeobachters, des Zensors, ist es deine permanente Schere im Kopf?

 erasmus äußerte darauf am 11.01.06:
Lieber Uli, den folgenden Kommentar zu deiner ersten Anfrage habe ich fälschlicherweise an Fabian gesendet; hier ist er: "Hallo Uli, der Bergmann will mir nicht über die Tastatur, ich danke dir für die ermunternden Kommentare. Es sind wohl alle drei Scheren, die uns zu schaffen machen, vor allem die permanente im Kopf des Germanisten oder des Sprachverliebten." - Nun zu deiner zweiten Anfrage: Ach ja - die Beinschere; auch die sitzt mir zur Zeit im Kopf und reduziert mich auf einen bloß visuellen Triebtäter. Schade eigentlich. Übrigens: Wenn ich in dieser beklemmend-lustvollen Situation der unentrinnbaren Schere weile, werde ich kaum zum Schreiben kommen, wenn ich komme.WM
(Antwort korrigiert am 11.01.2006)

 Perry (10.01.06)
Hallo erasmus,
das Wortspiel in deinem Text gefällt mir gut. Was ein Schreiber allerdings mit der Schere treibt, erschließt sich mir nicht auf Anhieb (lächel).
LG
Manfred

 erasmus ergänzte dazu am 11.01.06:
Hallo Perry, danke für deinen freundlichen Zuspruch. Es es ist die Marter der Selbstkritik, die das Schreiben oft zur qualvollen Lust werden lässt; meinetwegen auch die "des kritischen Weltbeobachters oder Zensors", wie Bergmann schreibt. Es ist nicht die Beinschere, wie er mutmaßt, da ich in dieser Lage kaum zum Schreiben komme, wenn ich komme. WM
(Antwort korrigiert am 11.01.2006)
(Antwort korrigiert am 11.01.2006)
Gini (57)
(07.02.06)
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 erasmus meinte dazu am 20.03.06:
Hallo Zauberwesen, ein später Dank für deine aufmunternden Worte zu "Erwartungen"; lange war ich nicht mehr auf dieser Seite und gelobe Besserung. Sei herzlich gegrüßt von erasmus.
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