Flammendes Kreuz

Prosagedicht zum Thema Schmerz

von  Füllertintentanz

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Geschlossen steht Gefeigtes zur Stelle,
als die Unentschlossenheit
um familiäre Unterstützung bittet;
und so graben sie,
mit ihren nackt verschwisterten Fingern,
weit durch den Dreck des Gewissens.
Hand für Hand
türmen sie neben dem tristen Stollen
unbelichteter Einöde,
den kolossalen Gipfel
geschwollener Unfähigkeit,
in dem sie mit blutverkrusteten Armen
ihr ungelebtes Leben verscharren.

Nie versandete Sehnsucht entreißt dem Tag seinen Glanz
und heftet sich an die Spuren
tot gehoffter Gedanken.
Aus dem Morast der Nacht weint deine Stimme
und halt als tausendfach gechortes Echo
durch die zerschundenen Minen
umherirrender Qualen.
In schmutzgestanzten Gängen versiecht die Fantasie
und leistet den,
zur Exekution verurteilen, Träumen letztes Geleit,
während ihrer verzweifelten Momente,
vor der Hinrichtung.

Sämtliche Gnadengesuche abgelehnt.
Vollstreckt in nur einem Wimpernschlag
Zerfetzt der abgeschnittene Lauf
des Stillstandes
letzte Möglichkeiten.

Tief unten,
im Gewölbe verschütteter Hoffnung,
zwischen den Gebeinen des Glücks,
wächst die Galerie zu akzeptierender Vernunft
alpinenhoch.
Zu ihrer Spitze leuchtet das flammende Kreuz
schiefer Tugend.
Der Berg lebt.
Er lacht mich aus,
mit seinem zynischen Maul
stinkendem Schweigens.

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Kommentare zu diesem Text

Fabian_Probst (44)
(30.01.06)
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Elias† (63)
(04.02.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 04.02.06:
Lieber Elias,

vielen Dank für deine positive Kritik zu meinem Text. Es stimmt, dieser Text ist sicher nicht einfach. Ich habe versucht, ihn ein wenig den Wirrungen unseres Geistes anzupassen. In solchen Momenten, in denen man seine eigene Unfähigkeit vor Augen geführt bekommt und diese einen förmlich selbst auszulachen scheint, findet man im eigenen Kopf sicher ein ähnliches Bild vor... In jedem Fall wird es ein Konstrukt sein, welches nicht sehr leicht zu entschlüsseln ist... Ganz liebe Grüße, Sandra
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