An(ge)dacht

Anspruch und Zuspruch für die Woche


Eine archivierte Kolumne von  SimpleSteffi

Freitag, 07. März 2008, 11:45
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Sinnsuche - sinnlos?

Diese Woche möchte ich euch gern wieder einmal zwei Bibelworte mit auf den Weg geben, lasst sie in den Dialog treten und kommt ihr mit ihnen ins Gespräch!

Siehe, ich habe dich geprüft im Glutofen des Elends. Jesaja 48,10[/i]
Oh ha! Habe ich gedacht, als ich diese Losung für den Dienstag gelesen habe. Da kommen ganz viele böse, beengende Bilder auf. Da haben wir wieder den alten Tun-Ergehen-Zusammenhang. Den, von dem ich in meiner bisherigen Ausbildung gelernt habe, mich zu befreien. Da stecke ich wieder mitten in der Theodizee-Problematik. Da wird mir eine Antwort geliefert, die ich eigentlich längst abgehakt hatte. Eine Antwort, die einfach nicht befriedigt, da sie nicht erklärt und in vielen Zusammenhänge schlicht unzureichend ist. Bei manchen Sorgen und Problemen haben wir mitunter den Eindruck, wir sollen getestet werden. Sprüche wie "Was dich nicht umhaut, macht dich stärker." zeugen von diesem allgemeinen Versuch der Sinngebung des Lebens. Und es stimmt. Oftmals gehen wir gestärkt aus schwierigen Situationen hervor. Das heißt aber nicht, dass es nicht Situationen gibt, die zu groß für uns als einzelne Menschen sind, Situationen, an denen wir zerbrechen können. In der Seelsorge habe ich die Erfahrung gemacht, dass dann einen einseitige Konzentration, ein Einigeln im eigenen Elend vorherrschend ist. Der Blick auf das Große, die Liebe dahinter, den Trost, das Verständnis Gottes ist uns verstellt. Meist durch uns selbst. .

Doch gerade die letzten Wochen meines Lebens haben mich wieder einmal angehalten, meine eigenen Zweifel über Bord zu werfen. Ich kann, darf und will ganz fest auf die Losung des Samstags vertrauen:
So spricht der HERR: Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun. Jeremia 32,41[/i]
Das Gute geht mitunter seltsame Wege. Das Gute ist oft ein wenig wie der sprichwörtlliche Goldtopf am Fuße des Regenbogens. Faszinierend, wunderschön, erstrebenswert - aber unerreichbar. Wir werden wohl tatsächlich dieses Gold nie in den Händen halten. Aber wir dürfen unseren Blick vertrauensvoll auf den Regenbogen richten. Er ist ein Versprechen. Er symbolisiert Gottes Zusage, uns nicht rachsüchtig zu bestrafen, nie mehr. Dieser Bund wurde mit Noah geschlossen, weit vor dem neuen, dem stärksten Bund in Jesus Christus. Bald schon feiern wir diesen Bund wieder, es geht auf Ostern zu. Lasst uns die Zeit genießen, uns bewusst machen, wieviel Sinn, wieviel gute Gedanken hinter unseren Lebenswegen stecken. Ich bin davon überzeugt, dass jeder solche Erlebnisse und Entwicklungen in seiner Biographie finden wird. Und fast immer auch und gerade mit guten Entwicklungen verknüpfen kann.

Stehen wir uns selbst nicht im Wege, wagen wir den Blick über unsere eigenen Schatten, wagen wir das Gespräch. Gehen wir gesegnet durch diese Passionszeit.
Amen.

Euch allen eine reich gesegnete Woche!

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

bernard.bonvivant (59)
(09.03.08)
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wupperzeit (58)
(09.03.08)
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