Dienstags bei Inge

Ansichten übers Leben und Sterben und den Rest dazwischen


Eine archivierte Kolumne von  IngeWrobel

Montag, 28. Juni 2010, 17:16
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Land des Lächelns

Wer mich kennt weiß, dass jetzt keine Musik-Rezension kommt, weil ich mir diese Art Musik nur unter Androhung von Folter anhöre.
Und ich berichte auch nicht live aus Peking, wo Lehárs Operette 1912 spielt; oder überhaupt aus den Ländern Südostasiens, in denen angeblich immer gelächelt wird – egal, was auch geschieht. Ich zitiere einen Bericht aus Japan, wo ja mindestens die Geishas immer freundlich gucken sollen.
In diesem Bericht >http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=090710022< geht es um das Lächeln der japanischen Bahnbediensteten. Sie nämlich sind angehalten, stets kundenfreundlich zu lächeln. Es muss aber wohl in letzter Zeit ein Nachlassen im ständigen Bemühen, mit echter oder unechter mimischer Freundlichkeit den Job zu verrichten, gegeben haben, sodass sich der Arbeitgeber, die „Keihin Electric Express Railway“ für die über 500 Mitarbeiter etwas Besonderes einfallen ließ: die tägliche Gesichtskontrolle.
Wie die „Medindia-Online News“ >http://www.medindia.net< berichten, läuft das folgendermaßen ab: Der Mitarbeiter passiert vor Dienstbeginn einen Scanner, welcher sein lächelndes Gesicht registriert, speichert und eine Kopie davon erstellt. Ist das Lächeln heute nicht so freundlich wie gestern, erkennt der Computer das, und fordert einen freundlicheren Gesichtsausdruck: „Sie sehen immer noch zu ernst aus!“ wird dem Kontrollierten gesagt – und auch, was er dagegen zu machen habe: „Heben sie ihre Mundwinkel an!“
Der Pressetext berichtet, dass dieser Spezial-Scanner der Firma „Omron“ auch von anderen japanischen Dienstleistungs-Unternehmen eingesetzt werden soll.

Ich gehe davon aus, dass die Deutsche Bahn wohl nicht allzubald dieses Gerät anschaffen wird, um den Kundenservice zu verbessern.
Als Trostpflaster für genervte deutsche Bahnreisende habe ich hier ein Zuckerle zum Schmunzeln:
Gibt man auf obiger Medindia Webseite das Stichwort „Smile Scan“ ein, erhält man den Bericht in Englisch.
Google bietet eine Übersetzung ins Deutsche an, die mir beim Lesen ein Lächeln von 100° auf der bei 100 endenden Skala entlockte.
Versuchen Sie es ruhig mal mit dem folgenden Link, der mal klappt, mal nicht. Das Deutsch ist in jedem Fall lesenswert.
>http://72.14.221.132/translate_c?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://www.medindia.net<
Ich bin sicher: Der Besuch dieser Seite lässt Sie so lächeln, dass jeder Personalchef eines jeden Dienstleistungs-Betriebes Sie sofort für die Reklamationsabteilung einstellen würde.

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

wupperzeit (58)
(14.07.09)
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wortverdreher (36)
(14.07.09)
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