Alle 242 Texte von Muckelchen

Sagt ein Elfenbeinturmbewohner zum anderen: / „Ich kenne das Leben, ich habe mindestens 10.000 Bücher gelesen.“ / Sagt der andere: / „Deine Bücher sehen reichlich verstaubt aus. Du solltest sie mal wieder von deiner Putzfrau abstauben...

Das kleine Mädchen mit den Zöpfen nimmt vorsichtig die bunten Holzklötzchen aus dem Kasten. Zwölf Klötzchen mit Märchenmotiven müssen es sein, soweit kann es schon zählen. Daraus lassen sich sechs verschiedene Märchenbilder...

Ein Kuckuck ruft, zwei Störche klappern, / beim Nachbarn hört man Kinderstimmen plappern. / Drei Hasen auf der Wiese toben, / bei Lindemanns muss jemand Geige proben. / Ein Spatz tschilpt vor dem Vogelhäuschen, / im Liegestuhl flackt faul...

Bauer Franz aus Freising könnte heulen, / seine fetten Gänse muss er keulen, / eine Woche vor dem Schlachttermin, / das bedeutet baldigen Ruin. / Auch Hermine Hellabrunn-Hyäne / weint klammheimlich eine heiße Träne, / denn ihr liebster...

Jetzt also auch noch Rügen. Nach den Nordseeküsten, dem Reinhardswald, norddeutschen Auenlandschaften und vielen anderen landschaftlich reizvollen Gegenden wird nun durch den Wahn einer grünen Sekte mit der Vernichtung der Ostseeküste...

Wenn sich früher ein Mensch aus sehr ärmlichen Verhältnissen hochgearbeitet hatte und sogar irgendwann ein bescheidenes Häuschen leisten konnte, hieß es anerkennend: / Der hat es zu etwas gebracht! / Wenn heute ein Mensch aus sehr...

„Gudrun Keller“, stellt sich die kleine alte Dame vor, die nach einigen Tagen in der Reha-Klinik neu an unseren Tisch kommt. Feste Plätze, feste Tischzeiten, pro Sitzung eine halbe Stunde Zeit. Gemütlichkeit kommt dabei nicht auf, und so...

Ein Schneemann wollte rodeln gehn, / ließ dafür glatt die Schneefrau stehn / und stapfte tapfer hoch zum Hang. / Doch seine Freude hielt nicht lang. / Die Sonne schien hier viel zu heiß, / da floss sehr schnell der kalte Schweiß. / Erst...

Studentin Loretta aus Rissen / hat’s Studium neulich geschmissen. / Nach dreißig Semestern / verleiht sie seit gestern / der Grünen Partei Schmalspurwissen. /

In einem Zug nach Uppsala / hinauf in Schwedens hohen Norden / traf ich einst Fiete Rallala, / mit Frohsinn schier zum Ãœberborden. / Er fuhr zu einem Hochzeitsfest, / sein bester Freund wollt Inger freien / in irgendeinem Lappennest, /...

Heinz Hoppel, ein Hase aus Wangen, / ist Anfang März pleitegegangen. / Die Preise der Eier / vom Hühnerhof Meier / warn rechnerisch nicht aufzufangen. /

Zwei Männer hatten einen blöden Streit, / der eine der war lang, der andre breit. / Alsbald gab's für den Langen schwere Keile, / der andre brauchte dafür eine Weile. /

Wir wissen ja alle: Am liebsten hat frau die Haare schön, bad hair days scheut sie so sehr wie eine Konkurrentin, die das gleiche Outfit trägt wie sie. Deshalb ist es gerade für Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, besonders wichtig,...

Es kämpfen in hiesigen Foren / Kathrinas und auch Hanneloren / gemeinsam mit Männern des Wortes, / die hier und auch anderenortes / aus Spaß ohne jedwede Pflichten / ein Bauwerk der Dichtkunst errichten. / Doch brodelt‘s sehr heftig...

Sie nennt sich Josefine Wolkenstein / und fügt sich rasch in jedes Forum ein. / Sie schreibt Geschichten oder ein Gedicht, / stellt Fotos ein und auch ihr Leibgericht. / Nur die Person im Bild ist sie wohl nicht. / Sie scheint für alle...

Das Meer singt heut in leisen Tönen, / ermattet nach dem letzten Sturm. / Drei Möwen, die dem Nichtstun frönen, / verzieren stumm den Aussichtsturm. / Am Spülsaum kreiselt wild ein Ringelwurm. / Der Hunger nagt. Die Möwen schweben /...

Einsam dreh ich heute meine Runden / durch die weiße Bucht zum letzten Mal. / Einen Bernstein hab ich nicht gefunden, / schade, doch auch das ist jetzt egal. / Stolpre über Tang und Kieselsteine, / gegen Regenböen angestemmt. / Niemand...

Nur selten stellte Lisbeth Reifenstein / beim Abendbrot das laute Keifen ein. / Kam Edgar wieder mal zu spät nach Haus, / wurd‘ stundenlang ein Riesendrama draus. / Der kluge Vater Edgar Reifenstein / ließ meistens jede Widerrede sein. ...

Im Rausch fuhr der alte Franz Branntwein / aus Rade rasant übern Kantstein. / Der Mops von Frau Nolte / der Gassi gehn wollte / beklagt nun ein fehlendes Standbein. /

Ich denke ja schon länger darüber nach, wer oder was ich eigentlich noch bin. Nein, nicht so tiefenpsychologisch wie wirklich gebildete Menschen das tun, sondern mehr im wirklich wahren Leben aufgrund der als fortschrittlich geltenden...

Ein Hase ließ heut in Burghausen / den Osterbrunch mittendrin sausen. / „Wenn ich am Buffet / die Rühreier seh, / befällt mich berufsbedingt Grausen.“ /

Durch Dürre war neulich im Norden / der Rasen sehr bräunlich geworden. / Nun mehren sich laufend die Klagen, / das Braune sei nicht zu ertragen. / Doch Hilfe kommt nun von den Grünen, / die fördern wie immer mit kühnen / Ideen die...

Ach, Mensch, mach dir nichts vor, / der Kampf ist längst verloren. / Die Welt wird zum Labor, / aus Machtinstinkt geboren. / Ein falsches Wort in dieser Zeit / kann bittre Konsequenzen haben. / Wer heut zum Denunziern bereit, / der...

Johannes Mario Simmel habe ich in meiner Jugend gerne gelesen, auch wenn man seine Werke Trivialliteratur nannte. Er deckte sozialpolitische Themen auf, und das fand ich wohl schon damals spannend. “Was Simmels Bücher tatsächlich in die...

An der Rezeption der Arztpraxis stauten sich die Patienten. Schon von weitem schallte mir der Ruf der maskenbewehrten Helferin „Bitte Maske aufsetzen" durch die Plexiglaswand entgegen. / „Hab keine dabei, die Maskenpflicht ist doch...

Zwei Knaben angelten im Gardasee, / der eine fing nichts, glaubte auch der ARD, / dass schlimmer Wassermangel herrsche. / Der andre glaubte nichts und fing zehn Bärsche. /

Dreizehn hungrige Vögel drängen sich um den Futterplatz, ihre Federkleider vom Ostwind erzaust. Manchmal hüpfen sie erschrocken zur Seite, wenn ein vertrocknetes Blatt über die Terrasse weht. / Zwölf Flügelpaare flattern aufgeregt davon,...

Ein einsamer Schneemann am Waldrand, / der morgens die Sonne noch kalt fand, / war sehr überrascht, / dass sie ihn vernascht - / zumal er noch nie auf Gewalt stand. /

Ein Mensch, der sich sehr wichtig nahm, / zum Dialog mit Streitaxt kam, / der oftmals polternd rief: „Ich bin / für alle Welt der Hauptgewinn!“, / verlor sich bald, denn in der Tat / verlangte niemand seinen Rat. / Die Mehrheit mied...

Ein Hase verstand sich in Bayern / vorzüglich aufs Legen von Eiern. / Dies brachte die Hennen / an Ostern zum Flennen. / Jetzt woll'n sie mit ihm nicht mehr feiern. /

Montags bis sonntags / In geschlossenen Räumen / Versickert dein Leben /

Der uralte Freiherr von Dreysen / wollt gestern den Söhnen beweisen, / dass er - "noch sehr standhaft!" - / zehn Frauen pro Nacht schafft. / Er scheiterte dann an den Preisen. /

Dieter Wal mobbt fröhlich weiter und verbietet betroffenen anonymen Nutzern das Kommentieren. Wie nennt ihr das? /

Beim Fasching ließ Babs aus Neuhausen / ihr Gspusi im Morgengraun sausen. / Der „feurige Baske“ / sah ohne die Maske / wie’n Waldschrat aus, einfach zum Grausen. /

1. Das Abschiedsgeschenk / Britta rauschte wie jeden Morgen ziemlich genervt um kurz vor neun ins Büro. Die lange Autofahrt und der übliche Stau stressten sie schon, bevor der Tag richtig angefangen hatte. Sie fragte sich, wie viele...

Was bin ich froh, dass nun endlich feststeht, wer die Nordstream-Pipeline gesprengt hat! Monatelang hat es mich umgetrieben, ich habe alle noch so abenteuerlichen Thesen und Untersucherungsergebnisse gelesen, von denen es in den alternativen...

Ein kampfstarker Pitbull aus Prenzlau / ereifert sich tierisch am Grenzstau. / Vom Pannenrandstreifen / durchbeißt er jetzt Reifen. / So endet dann hier auch manch Benz-Klau. /

Über Nacht sind ihm Flügel gewachsen. Was gestern Abend noch als sehr schlanker Turm da stand, hat sich nun zu einem veritablen Windrad ausgewachsen, in silberner Eleganz. Nur drehen kann es sich noch nicht. Das macht aber nichts, da auch heute...

Ich lebe hier im Schneckenhaus. / Aus meinen kleinen Fenstern / schau ich aufs Weltenbild hinaus / mit seinen Zeitgespenstern. / Doch was ich seh, gefällt mir nicht, / macht traurig, gar verbittert. / Mir scheint, die Welt hat ihr Gesicht ...

In einer Welt, die eine andre Sprache spricht, / in einem Alltag, der mit vielen Regeln bricht, / wo Ausgegrenztsein herrscht und auch Verzicht, / in einem Umfeld, das am Neid zerbricht / und jeder für sein eignes Wohl nur ficht - / will...

Zur Vermeidung von Enteignung suche ich achtzigjährigen Mitbewohner, der sich bereiterklärt, mein privat genutztes Eigenheim für fünf Jahre auf seinen Namen überschreiben zu lassen. Nach Ablauf der fünf Jahre, soweit noch möglich, wird...

Wenn er sonntags manchmal einsam ist, / haut der Dichter kräftig in die Tasten. / Schreibt Alltägliches, meist ziemlich trist, / und von Dingen, die ihn schwer belasten. / Mancher Text bleibt äußerst rätselhaft, / und die Leser wenden...

Ein anonymer Mensch fand Spaß daran, / im Internet die Menschen zu verstören. / Und dennoch liebten Frauen diesen Mann, / er konnte sie mit Worten sanft betören. / Die erste war im Alter sehr allein, / weshalb sie ihm vom Herzeleid...

Leute, nehmt es mir nicht übel, / raunzte einst der graue Dübel, / als er kurzerhand verschwand / in der nächsten dicken Wand. / Na, dann will ich doch mal hoffen, / Du bist stets für alles offen, / denn ich brauch dich für den Halt. ...

Na klar: Ein bisschen was bleibt immer hängen, / weiß jeder, der davon betroffen war. / Und haben sie dich erst mal in den Fängen, / stellt sich dein Image oftmals schwierig dar. / Du schwiegst zu Lieblingsthemen äußerst selten, / auch...

Die breite Masse ist erwiesenermaßen grundsätzlich froh, wenn sich jemand um das Wesentliche kümmert, also besonders von Regierungsseite. Deshalb ist sie auch sehr erleichtert, dass unser Oberkümmerer, der sich schon bei Corona so verdient...

Ein Altachtundsechzger aus Halle / besaß vierzehn Fincas auf Malle. / Er schrieb den Genossen: / Bleibt stets unverdrossen, / es gibt sie, die Gleichheit für alle. /

Die Fahne immer nach dem Wind gehängt, / folgt er stets dem, was alle sagen, / glaubt sich durch andre Sichten nicht bedrängt, / wird selten etwas Eignes wagen. / Er fühlt sich im betreuten Denken wohl / und lebt gedankenlos und heiter. ...

Ein Zivi aus Zerbst namens Ringo / fuhr letztens im Herbst Omas Twingo / im Suff in die Suhl. / Doch Oma blieb cool – / auch sie liebt Likörchen beim Bingo. /

Ein Wetterexperte aus Gmunden / hat neulich ein Novum gefunden: / Wenn’s herbstens schon schneit, / ist Winter nicht weit. / Er glänzt jetzt in Fernseh-Talkrunden. /