Die Favoriten von kirchheimrunner

Es wurden 5 Lieblingsbücher gefunden.
  •  Thomas Mann: Der Tod in Venedig
     "Der Tod in Venedig" Die „Tragödie einer Entwürdigung“ hat Thomas Mann den „Tod in Venedig“ 1930 im „Lebensabriss“ genannt. Die Sprache in dieser Novelle ist der Gipfel der Bürgerlilchkeit. Mehr Ferne zum Lesegeschmack einer heutigen Generation kann ich mir nicht vorstellen. Und doch. Die Kulitvierung des Morbiden, die unterdrückte Seele, eines Leistungsfetischischen, eines Perfektionisten; - die sich letzten Endes einer lächerlichen Liebe öffnet.  
  •  Shirley Hazzard: das grosse Feuer
     Als Romanautorin kann die Australierin Shirley Hazzard den Menschen das zurückgeben, was schon lange verloren schien: Waum Liebe ein Zauber ist, etwas sehr zerbrechliches; etwas das wachsen darf und beschützt werden muss. Mit einer unglaublichen Zartheit knüpfen sich in diesem faszinierenden Roman die Bande zwischen den Menschen. Das Buch beginnt mit der Unabänderlichkeit, die einem abfahrenden Eisenbahnzug durchläuft wie eine Ausdünstung; - Tokyo’s Vororte sind 1947 immer noch verkohlt. Ein gespenstischer Geruch von Asche begleitet Aldred Leith, den hoch dekorierten englischen Kriegshelden nach Süden, mitten hinein in die von er Atombombe verwüsteten Präfektur Hiroshima. Das Buch erzählt in einer wunderbaren Sprache von der Liebe. Aber niemals fade, niemals abgeschmackt und immer wieder zauberhaft werden die Begegnungen Leith’s mit der feenhaften Helen und ihrem behinderten Bruder geschildert. Leben und Tod liegen bei jeder Begegnung sehr nahe beieinander. Das Buch erzählt von unerträglichen Wunden und Narben; - nicht nur von denen, die der Krieg den Menschen geschlagen hat. Die Liebe könnte alles heilen. Doch einfach ist das nicht. Die Zärtlichkeit und er hohe Respekt, der zwischen den Liebenden wächst, ist anfangs immer eine Reaktion auf das Entsetzliche das jeder neue Morgen den Menschen bringt. Das große Feuer ist auch ein Roman über den Abschied und über Trennung. So zart und zerbrechlich die Beziehungen auch sind, um so mehr beibein sie Leben spendend - und das über den gesamten Handlungsbogen: Helen die 17-jährige, Aldred der Kriegsheld mit tiefen Wunden und Benedict, der behindert ist, - spüren, dass der Tod in sie zurückflutet, wenn sie sich für kurze Zeit trennen müssen. Ein Zug, der sich langsam in Bewegung setzt, ein Schiff, das in den Hafen von Hongkong einläuft, die Flugzeuge die in Kai Tak landen, die Menschen zusammenführen und sie wieder trennen. Alles das wird zu einem großen Zeichen. Zu einem Symbol für eine neue Zeit; - dafür, dass Liebe das Schicksal beeinflussen kann. Shirley Hazzard hat einen großen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichten der Menschen mit einer wunderbaren Sprache voll Romantik, Esprit und einer sehr zerbrechlichen Nüchternheit.  
  •  John Steinbeck: Früchte des Zorns
     Der Urtyp eines jeden Road - Movies. So gut kann also das Original sein. Der sozialkritische und naturalistisch geschriebene Roman schildert das Schicksal der in den 30er Jahren durch die wirtschaftliche Depression und Dürrejahre verschuldeten Farmer in Oklahoma und Arkansas, die von den Grundbesitzern vertrieben werden und von der Dust Bowl zu Hunderttausenden nach Kalifornien ziehen. Statt der versprochenen gut bezahlten Arbeit erwarten sie dort Ausbeutung, Hunger und Anfeindung. Um den Treck und die Auffanglager authentisch schildern zu können, begleitete Steinbeck selbst einen solchen Treck nach Westen. Ein Lesegenuss. Ein Klassiker. Da ist alles drin: Crime, Spannung und Love...  
  •  Meister, Ernst: Ausgewählte Gedichte
     Ernst Meistes Gedichte handeln vom Unermesslichen. Dort wo die Sprache endet, beginnen seine Gedichte. Eine gewisse Näche zu Paul Celan ist meines Erachtens nicht abzusprechen. Aber Meister ist selbständig und kreativ genug um aus der "atemlosen Stille" unserer Zeit die Steine zum sprechen zu bewegen. Meister ist Petrarca Preisträger und wurde 1979 posthum mit dem Georg-Büchner Preis geehrt. Eine kleine Leseprobe: NACH TRUNKENEN DONNERN Nach trunkenen Donnern die Teiche wieder glatt, die Lettern der Blitze getaucht auf den Grund, und, als währe Einfalt denkend geworden, nun, die Wasser, die vorhin ganz dunklen, durchzuckt vom Silber der Fische.  
  •  Kapuscinski, Ryzard: meine Reisen mit Herodot
     Kapuscinski ist ein Wanderer zwischen den Genres. Besonders in diesem wunderschönen Band des Eichborn Verlags, zeigt er seine Kunst. Reiseliteratur kann sehr langweilig sein, geschichtliche Rezessionen wirken oft flach und abgedroschen. Aber niemals bei Kapuscinski! Seine Sprache zeugt immer von unschuldiger Neugierde, immer ist er offen für das Neue. Seine Sprache ist zurückhaltend aber anspruchsvoll und nicht zuletzt sehr gewinnend. Meine Reisen mit Herodot ist ein Geheimtip für Geniesser. Herodot von Halikarnassos war der erste Reiseschriftsteller der Welt; - und Kapuscinski hat ihn zu seinem Begleiter gewählt. Reportagen, Anthropologien und weltgeschichtliche Ereignisse werden in einem neuen Licht kommentiert. Allein der Preis von 28€ mag manchen abschrecken  
 
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