Die Favoriten von modernwoman

Es wurden 12 Lieblingsbücher gefunden.
  •  Roth, Jürgen: Der Deutschland Clan
     "Das skrupellose Netzwerk aus Politikern, Top-Managern und Justiz" Heyne-Verlag 2007 Dieses Buch ist eine brisante Mischung aus Korruptionsaffären, Mafiakartellen und einer kriminellen Justiz (hohe Richter und Staatsanwälte). Jürgen Roth ist ein bekannter deutscher Journalist. Seine Fakten sind fundiert und gut recherchiert (soweit möglich, habe ich selbst versucht, den Wahrheitsgehalt seiner Behauptungen nachzuprüfen.) Leider ist es für Privatpersonen ohne entsprechende Beziehungen schwierig bis fast unmöglich, alles zu überprüfen. Aber das, was ich herausfand, reichte aus, dieses Buch für mich noch lesenswerter zu machen. Roth ist ein investigativer Journalist ohne Kompromisse und was er aufdeckt, wird sicher für viele Bundesbürger schockierend sein - wir sind ein Mafia-Staat! Dieses Buch kann ich allen, die sehenden Auges durch die welt gehen, nur wärmstens empfehlen. - cornelia warnke -  
  •  Turkle, Sherry: Leben im Netz
     Identität in Zeiten des Internet ISBN: 3-498-06517-3 1.Auflage in deutsch: 1998 Sherry Turkle hat gut recherchiert und eine ganze Menge interessanter Fakten zusammen getragen. Als Quintessenz davon findet sich in ihrem Buch eine bemerkenswerte These: „Ich bin viele!“ Dabei geht sie von der Prämisse aus, wir Menschen hätten generell verschiedene Persönlichkeiten in uns, ohne deshalb gleich in Verdacht zu kommen, schizophren zu sein ;-) Im Internet nun kann jede Person die in ihr innewohnenden Persönlichkeiten ausleben. Der introvertierte Mensch, der in sich fühlt, daß er auch anders sein könnte, es aber real nicht ausleben kann, wird hier plötzlich zum extrovertierten Star. Ein Mensch mit einer durch gesellschaftliche Tabus gefesselten Sexualität lebt im Netz seine Sexualität ohne Tabus aus, wird zu dem Menschen, der er im Inneren schon immer war. Das Adoleszenz-Moratorium beispielsweise hat in unserer heutigen Zeit keinen Platz mehr. Also verlagert der Mensch es in virtuelle Räume, die es erlauben, Dinge auszuprobieren und mit ihnen zu spielen, was für einen großen Teil der an Rollenspielen interessierten User einen Großteil des Reizes ausmacht. Computer und hier insbesondere das Internet beeinflussen also sehr wohl die Entwicklung des Menschen, angefangen beim Kind. Beachtenswert ist dabei die Erkenntnis, daß Computerwelten in ihrer scheinbaren Irrealität durchaus zu sicheren Zufluchtsorten werden können. Unser Leben kann nicht durch ein virtuelles Leben im Internet ersetzt werden, aber wir können das Internet dazu nutzen, unseren geistigen Horizont zu erweitern und uns damit neue Freiräume schaffen. Das Buch ist in sich schlüssig aufgebaut, spannend geschrieben und – trotz seines scheinbaren Alters (1998 in Deutschland erschienen) – immer noch hochaktuell.  
  •  Calvin, William H.: Wie das Gehirn denkt
     Es geht in diesem Buch um die Evolution der Intelligenz. Calwin bietet in seinem Buch neue Denkmodelle an, gibt Anstösse, in andere Richtungen zu schauen und bedient sich dabei als Wissenschaftler einer Spache, die selbst Laien zugänglich ist. In diesem Buch finden sich neben vielen neuen Ideen auch eine Reihe von fertigen Konzepten, die der Leser für sich verinnerlichen kann oder auch nicht. Die geistige Freiheit bleibt bei Calwins Schreibstil jederzeit intakt und erhalten. Seine zum besseren Verständnis vorgebrachten Analogien sind bildhaft Die meisten Menschen verbinden darwinistische Prozesse zudem ausschliesslich mit Biologie. Aber selektives Überleben lässt sich beispielsweise auch beobachten, wenn fliessendes Wasser den Sand mit sich fort trägt und die Kieselsteine zurück lässt. eindeutig und machen zudem Spass, mehr aus diesem Buch zu lesen. Insgesamt gesehen kein "trockenes" Wissenschaftswerk, eher eine Lektüre, die man zum Abend noch mit ins Bett nimmt, um einige Seiten zu lesen und später dem Gelesenen hinterher zu denken.  
  •  Davenport, Kiana: Haifischfrauen
     Eine Familiengeschichte, die auf Hawai spielt. Eindrücke von Hawai und den dort lebenden Menschen - ihr Leben unter dem Einfluss der Amerikaner, die statt als Gäste, als militärische Okkupanten auftraten und mit ihren diversen militärischen Geheimversuchen unzählige Menschenleben forderten. Es beginnt im 19. Jahrhundert - eine Begegnung mit einem einäugigen amerikanischen Seemann, der auf eine tahitische Prinzessin trifft, die ihr Elternhaus verlassen hat. Der Roman weitet sich bis in die Gegenwart, in der dann vier Cousinen, die vom Schicksal in alle Winde verstreut wurden, zurück kehren nach Hawai, auf die Insel der Vorfahren. Kiana Davenport erzählt hier ihren Roman mit einer Kraft und Inbrunst, die mitreisst und den Leser aus der Realität seines Lebens ins Buch zieht. Ein Buch, geschrieben von einer Frau über Frauen. Sehr lesenswert und über den Roman hinaus bringt es den Leser auch einer Kultur näher, die ihm ansonsten fremd wäre.  
  •  Gutiérrez, Pedro Juan: Schmutzige Havanna Trilogie
     Ein Buch wie Dynamit. Bürgerliche Dekadenz wird entlarvt und gnadenlos ausgeleuchtet. Doppelmoral und daneben Menschen, die offen ihr Leben leben ohne Wenn und Aber. Es ist drastisch, abstossend und anziehend gleichermassen. Ein Buch, welches man gelesen haben muss. Sehr realistischer Roman über Kuba Anfang der neunziger Jahre.  
  •  Nietzsche, Friedrich: Menschliches, Allzumenschliches
     Nietzsche war der Begründer und Vorreiter einer neuen Art von Philosophie und ganz sicher wesentlich dafür verantwortlich, dass viele Bereiche unserer Gesellschaft säkularisiert, die ursprünglich von den Religionsgemeinschaften dominiert wurden. Wahrscheinlich der bedeutendste Schreiber von Aphorismen überhaupt. Erhob - anders als Hegel - keinen Ausschliesslichkeitsanspruch an seine Thesen. Sein grösstes - aber auch am meisten falsch interpretierte - Werk war "Zarathustra". Hier griffen sich die Nazis die Idee des Herrenmenschen heraus, den Nietzsche so nie gezeichnet hatte. Auffällig die Analogie zu Goethes rund 100 Jahre früher geschriebenem Faust.  
  •  Goleman, Daniel: Emotionale Intelligenz
     Goleman zeigt hier hier deutlich die unterschiede zwischen den verschiedenen Intelligenzen. Gleichzeitig zeigt er aber auch die kausalen Zusammenhänge und das Zusammenspiel der Intelligenzen. Das Eine ohne das Andere nur Stückwerk - blinde Flecken dort, wo weniger intelligente sehend sind, oder durch emotionale Intelligenz eine breitere Verständnisbasis besitzen. Goleman schreibt sehr flüssig, dabei gleichzeitig nicht die wissenschaftliche Seriosität vernachlässigend. Mit seinem Teil 2, Der Erfolgsquotent, ist ihm ein Werk gelungen, welches aus den Elfenbeintürmen der reinen Theorie hinaus tritt in die alltägliche Praxis. Ein neues Lern- und auch Denkmodell.  
  •  Fromm, Erich: Die Kunst des Liebens
     Fromm zeigt hier die verschiedenen Formen der Liebe auf und zeigt auch die Korrelationen zu Aspekten, die uns häufig fehlen, weil wir mit dem Begriff Liebe meist nur die eine Liebe meinen und verbinden, die von Anbeginn der Literatur so romantisch verbrämt daher kommt.  
  •  Reich, Wilhelm: Charakteranalyse
     Er wurde abgelehnt von eigentlich fast allen, aber letztendlich fand er doch seine Bestätigung und wurde bestätigt! Sehr interessante Analyse des Menschen, die auch heute noch gültig ist.  
  •  Celan, Paul: Die Hand voller Stunden
     Gedichte, die man nicht nur einmal liest - man muss sie mehrmals lesen, um sie zu verstehen. hier ist von mord, vergewaltigung und menschenverachtung die rede. celan, der in einem kz war, hat meisterhaft worte umgeformt, neu geformt, sie zerstückelt und zu einem völlig neuen anderen gefügt. schwer zu lesen, aber von einer emotionalen tiefe ohnegleichen (kenntnisse des talmud und der kabbalah sind hilfreich, die texte noch besser zu verstehen)  
  •  Mascha Kaléko: Die paar leuchtenden Jahre
     Meine Lieblingspoetin! Sie schrieb für das Volk und nicht für einige "Auserwählte". Ihre Gedichte sind gegenständlich-verständlich, zeugen von einer grossen Menschlichkeit. Sie besass Empathie im Übermass, war eine sensible Person, deren Herz vor Heimweh nach "ihrem" Berlin fast zersprang in der Fremde des ihr auferzwungenen Exils. Ihre Gedichte und Short-Storys sind eine wahre Bereicherung der Literatur.  
  •  Antunes, António Lobo: Das Handbuch der Inquisitoren
     Nicht nur ein Familienroman - eher die schonungslose Analyse einer Gesellschaft, die übersteigert bis ins morbide-dekadente, sich nackt dem Leser präsentiert.  
 
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