BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 25. Juni 2013, 21:46
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Wir wollen abrocken. Die wollen abzocken.

So, der Hessentag in Kassel ist vorbei. Und damit auch die musikalische Resteverwertung vergangener Hessentage.
Wenn ich bedenke, was für Bands und Künstler in den letzten Jahren auf den Hessentagen gespielt haben (u.a. BRYAN ADAMS, LENNY KRAVITZ, BON JOVI, AEROSMITH, P!NK, ROXETTE, LINKIN PARK, SCORPIONS, ...) kann man dieses Jahr mit den beiden großen Pseudo-Punk Bands DIE ÄRZTE (bereits 2008 in Homberg (Efze)) und DIE TOTEN HOSEN (bereits 2009 in Langenselbold) sowie 3 DOORS DOWN als großem internationalen Top-Act nur von einem Rückschritt sprechen.

Wo es allerdings keine Rückschritte gab waren die Ticketpreise für die Konzerte. Ich weiß nicht, wie es dieses Jahr war (mein einziges Konzert war MANFRED MANN'S EARTH BAND für lau), aber auf vergangenen Hessentagen waren die Tickets für die Konzerte der Headliner in der Regel 15 - 20 Euro günstiger als auf dem Rest der Tour, weil das Land Hessen etwas dazu beigesteuert hat.
Für BON JOVI habe ich damals um die 50 Euro bezahlt. Bei allen anderen Konzerten der Tour kosteten die Tickets um die 70 Euro. Selbst das ist für eine Band dieser Größenordnung durchaus angemessen.

Dieses Jahr sollte man für HELENE FISCHER (die zeitgleich mit MANFRAD MANN auftrat) um die 80 (in Worten: achtzig!!!) Euro löhnen. Okay, 80 Euro hab ich auch schon für Konzerte ausgegeben, aber das waren Shows von RAMMSTEIN. Für das Bühnenspektakel, das man da geboten bekommt, sind 80 Euro durchaus vertretbar.
Aber für eine Schlagersängerin, die nur auf der Bühne steht und singt? Sorry, aber irgendwo fehlt mir da die Relation.

Genau so bei irgendwelchen Pop- oder R'n'B-Sternchen, die sogar dreistellige Beträge dafür verlangen, dann man ihnen zugucken darf, wie sie zwei Stunden lang mehr oder weniger halbnackt über die Bühne wackeln und die Lippen zum Playback bewegen.
Da kann ich auch gleich in den nächsten Puff gehen. Bin ich auch einen dreistelligen Betrag los und hab irgendwelche Mädels mehr oder weniger halbnackt über die Bühne wackeln sehen, aber wenigstens wurden die Lippen nicht zum Playback bewegt.

Aber ernsthaft: Ich habe bislang erst ein Mal einen dreistelligen Betrag für ein Einzelkonzert ausgegeben. 665 Euro für BLACK SABBATH in Dortmund am 30.11. diesen Jahres, inklusive Meet & Greet mit dem "Prince of f*cking Darkness" himself, dem "Madman", dem "Blizzard of Ozz": OZZY OSBOURNE. So er es denn bis da hin durchhält versteht sich.
Und ganz ehrlich: Für diese Sache hätte ich sogar noch mehr ausgegeben. Genau einen Euro mehr.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen:

Zum Beispiel für meine TOP 5 der "Money"-Songs:

Platz 5: "Mo' Money, mo' Problems" von PUFF DADDY feat. MASE & THE NOTORIOUS B.I.G.
Platz 4: "Money for Nothing" von DIRE STRAITS
Platz 3: "Millionär" von DIE PRINZEN
Platz 2: "Money, Money, Money" von ABBA

und

Platz 1: "Face your Fear (The Money Song)" von THE GATE

Danke fürs Reinhören.


euer SCHECKHEART


Song der Woche: "Metal Health (Bang your Head)" von QUIET RIOT

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 TrekanBelluvitsh (25.06.13)
Ich bin nun bei weitem nicht so ein fleißiger Konzertgänger wie du und alles was nur nach Festival riecht, mag ich nicht. Dennoch besuche ich solche Events jetzt seit insgesamt 29 Jahren und um den Preis wurde immer diskutiert. Nun, für Schlagermukke oder die Pseudokonzerte von sogenannten Superstars würde ich auch nicht viel Geld zahlen - und auch nicht wenig!

Als ich im letzten Jahr bei LT's RHAPSODY OF FIRE im Matrix in Bochum war, stand ich weit vorne und von Luca Turilli gitarrespielend vorbeikam - der wurde echt nach Meilen bezahlt! - konnte ich die Gitarre auch ohne Verstärker hören. Ich habe da zufrieden (und ich fürchte auch ziemlich blöde) gegrinst. Was ich sagen will: Das war mehr wert, als man mit Geld bezahlen kann. Das erlebt man nur bei kleinen Konzerten und die sind meist im unteren Preissegment. NIGHTWISH haben im letzten Jahr knapp 50 Euro gewollt. Da war dann aber auch die Fahrkarte mit drin und die Bühnenshow war auch klasse, passte hervorragend zu dem Konzert.

Würde ich dreistellig für ein Konzert bezahlen: Hm, mal nachdenken... NIGHTWISH, EPICA oder THERION mit einem großen Orchester und Chor und einer Konzertlänge von mindestens 150 Minuten plus zwei Vorbands... dann vielleicht... aber auch nur vielleicht...


Meine heutigen Alltime-faves (songs I've just discovered or found again)

Platz 5: Slade - "Run runaway"
Platz 4: Mono Inc. - "From the ashes"
Platz 3 Inspiral carpets - "This is how it feels"
Platz 2 Draconian - "The drowning age"

und

Platz 1: Nemsea - "Whenever"

Ich hoffe für uns, Blacky, dass es demnächst Konzerte und Geld regnet!

(Mein) Song der Woche: "875" von L'Ira del Baccano

 Dieter_Rotmund (25.06.13)
"Da kann ich auch gleich 'n den nächsten Puff gehen. Bin ich auch einen dreistelligen Betrag los und hab irgendwelche Mädels mehr oder weniger halbnackt über die Bühne wackeln sehen, aber wenigstens wurden die Lippen nicht zum Playback bewegt."

Das bringt es auf den Punkt, bester Kolumnentext-Satz zum Thema Musikkonzert-Eintrittspreise, wo gibt! (Finde ich).
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