BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 19. Januar 2016, 18:31
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WWW.Harter-Stoff.alk

Manchmal lese ich mir alte Kolumnen noch einmal durch, korrigiere Rechtschreibfehler und schaue, was ich da eigentlich geschrieben habe. Bei einer dieser Gelegenheiten fiel mir auf, dass ich in der Kolumne  "Sex, Drugs & Alc'o'Hol" zwar über die Beziehung von Fans zum Alkohol kolumniert habe, nicht aber zu der der Musiker zu eben jenem.
Das möchte ich heute nachholen. Allerdings nicht, indem ich Musiker aufzähle, die dem Alkohol zum Opfer fielen (dafür gibt es schließlich die "Valhalla"-Kolumnen), sondern auf marketingtechnischem Wege.

Heutzutage, in Zeiten sinkender Einnahmen durch Plattenverkäufe, muss man sich mit Merchandise über Wasser halten. Und da besonders die Musiker aus dem Bereich der härteren Stromgitarrenmusik nicht abgeneigt sind, war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Band-Alkoholika auf den Markt kamen.
Ich weiß gar nicht, wer den Anfang machte, aber inzwischen gibt es für (fast) jeden Geschmack etwas passendes von der bevorzugten Band.

Inwiefern diese in den Entstehungsprozess der Spirituose eingebunden ist, oder ob sie nur ihren guten Namen dafür hergeben ist in den meisten Fällen nicht bekannt. Aber natürlich gibt es Ausnahmen.

Die Teutonen-Metaller von GRAVE DIGGER zum Beispiel. Sänger CHRIS BOLTENDAHL und Gitarrist AXEL RITT kreierten gemeinsam mit den Verantwortlichen der deutschen Brennerei "Aureum" einen  Single Malt Whisky mit einem sehr interessanten, an Kastanien erinnernden Geschmack.

Die Schweden HAMMERFALL ließen sich von einer nicht genannten schottischen Brennerei ihren eigenen " Legacy of Kings"-Single Malt anfertigen, der nach dem zweiten Album der Band benannt wurde. Das sehr salzige Aroma lässt auf eine ausgeprägte Nähe zum Meer, evtl. sogar eine Insel schließen.
Seit vergangenem Jahr gibt es auch eine auf 1200 Flaschen limitierte 18 Jahre alte Abfüllung aus einer Speyside-Brennerei namens " Imperial".

Warum sie allerdings nicht in ihrer Heimat geblieben sind und sich einen Whisky bei "Mackmyra" haben kreieren lassen, verstehe ich bis heute nicht. MOTÖRHEAD haben diesen Schritt getan und kurz vor LEMMYs Tod im vergangenen Jahr ihren eigenen Single Malt auf den Markt gebracht. Dieser reiht sich damit nahtlos in eine ganze Reihe weiterer (mehr oder weniger) hochprozentiger Produkte mit dem Konterfei des Maskottchens "SNAGGLETOOTH" ein.
So gibt es von MOTÖRHEAD bereits seit längerem zwei Sorten Bier (" Bastard" und " Imperial Pale Lager"), zwei Sorten australischen Wein (" Shiraz" und " Rosé"),  Cider und schwedischen " Vödka".

Entgegen aller Vermutungen ist nicht Bier, sondern Wein die Alkoholart, die bei den Bands am beliebtesten ist. Zumindest was die Anzahl an Sorten angeht. So haben z.B. KREATOR (" Demon Prince" und " Black Sunrise"), AC/DC (" Hells Bells Sauvignon Blanc" und " Thunderstruck Chardonnay"), BLIND GUARDIAN (" Red Mirror Merlot" und " Syrah"), MAT SINNERs Projekt ROCK MEETS CLASSIC (" Fame Chardonnay" und " Glory Merlot") und STING mit seiner "Il Palagio" Reihe (" Sister Moon" und " Casino delle Vie 2009") jeweils zwei Sorten auf dem Markt, PINK FLOYD (" The Dark Side of the Moon Cabernet Sauvignon"), THE ROLLING STONES (" Forty Licks Merlot"), AMON AMARTH (" Shiraz"), ACCEPT (" Primitivo"), THE POLICE (" Synchronicity Red Wine Blend"), YELLO-Sänger DIETER MEIER mit seinem Bio-Wein " Puro" und SLAYER (" Reign In Blood Red") zumindest eine.

Von  SLAYER und  AC/DC gibt es übrigens auch Bier.
Nur eine Frage der Zeit, bis der Erste "S'leer!" schreit.

In diesem Sinne:

Prost!

Und haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der weiteren alkoholischen Band-Produkte.

Platz 5: Vodka von RAMMSTEIN (" Feuer und Wasser")
Platz 4: Met vom LINGUA MORTIS ORCHESTRA (nicht mehr erhältlich, streng limitierte Edition mit nummeriertem Zertifikat)
Platz 3:  Cîroc Vodka, dessen Marken-Repräsentant P. DIDDY ist
Platz 2:  Cava von DORO

und

Platz 1: das " Trooper Beer" von IRON MAIDEN

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Words (don't come easy to me)" von F.R. DAVID

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (19.01.16)
Wieder sehr gerne gelesen.
Graeculus (69)
(19.01.16)
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