Für Johannes Gebhardt (1898-1970)
Wir sehen stille Wasser stehn
und Böen durch das Schilfrohr wehn
Es flimmert Laub im linden Licht.
Nur einen Menschen sehn wir nicht.
Wir sehen Schnee am Uferrand
und kahle Bäume wie gebannt.
Der Himmel spiegelt sich im Fluss,
wobei kein Mensch dabei sein muss.
Wir sehen, wie die Bäume blühn,
gekrümmt vom Wind im Wiesengrün.
Wie Wellen wogen Gräser sacht.
Ein Mensch wär hier nicht angebracht.
Die Landschaft ist kein Interieur.
Sie bleibt mit Absicht menschenleer.
Kein Hut, kein Mantel, kein Gesicht,
denn die Natur, sie braucht uns nicht.