Einst saß in ihrem Stammlokale Familie Schnurz beim Abendmahle, dinierte ohne Fehl und Tadel: denn die von Schnurzens sind von Adel.
Man aß "Pürree an Entenschnabel". Da fand sich auf der Hochglanzgabel des Herrn von Schnurz ein grünes Ding, das elegant am Silber hing.
Laut rief am Tisch man "Oh!" und "Ah!", war doch, was man dort glänzen sah so filigran, so fein und zart, von unverkennbar edler Art!
Und weil an Schnurzens Tisch man staunte, von "grünem Jadekunstwerk" raunte, ward heimlich es bald abgelichtet und anderntags darob berichtet.
Nun war das Ding in aller Munde, durch Presse, Fernseh'n ging die Runde:
Die Weisen filo-sofilierten, die Klugen studio-disierten; kurzum: Es wurde, schreibe, sage, millionenschwere Wertanlage:
auf dass es allen Menschen diene in einer gläsernen Vitrine zum Schauen übern Tellerrand mit hochdotiertem Kunstverstand.
Nur einer ließ das Ding links liegen, hat nichts gesagt und fein geschwiegen: Er hatte nämlich, muss man wissen, beim Kochen schrecklich niesen müssen!
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