Ewigkeit

Gedicht zum Thema Gefangen

von  RainerMScholz

Ewigkeit


In diesem Gefängnis
verrinnt die Zeit
träger als an
anderen Orten,
das Laub der
Bäume im
von grauen hohen Mauern
umzingelten Hof,
fällt langsamer
zur Erde,
bleibt länger liegen
auf dem nassen
Novemverkopfsteinpflaster.
Der Wärter
pfeift ein
Lied, doch
es ist am Ende nur
eine kaputte
Schallplatte aus
vergangener Zeit.
Wenn der Regen fällt,
ist es
als würden
die blauen fernen Himmel
ein Fest feiern,
aber nicht
für dich hier
hinter den eisernen Stäben.
Der Gesang der Vögel
kreischt zementen
schmerzend hinter deinen Augen,
bricht, ein schrilles
Echo, an den Wänden.
Ein Mensch schreit
- doch war das so? -,
es brach aus dir hervor,
- ein Mensch?
Gleichgültig,
was du tatest,
wer du bist
und sein könntest
noch, denn
von hier
kommst du nicht mehr weg.


(c) Rainer M. Scholz

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