in der badewanne sitzen und rauchen
ist ja schon irgendwie ganz schön abgehoben.
da muss man immer aufpassen,
dass die zigarette nicht nass wird
und ich muss mich auch immer fragen,
wie hoch der salzgehalt im wasser ist,
aber ich weiß ja nicht, wieviel liter oder milliliter wasser so eine träne misst,
geschweige denn, wie hoch der salzgehalt in einer träne ist.
es ging in letzter zeit immer nur um:
welche party ist denn angesagt und stehst du auf der gästeliste?
premierenfeierkarten und ja, ich kenne den regisseur.
da geht der wein aufs haus.
köln ist ganz gut, aber oft findet man mich auch in berlin,
da ist doch alles irgendwie ehrlicher.
(ehrlicher. als ob das irgendeine bedeutung gehabt hätte.)
warst du auf dem shins-konzert? ich hab noch karten für justice
und backstage müsste auch gehen. der schlagzeuger der vorband ist ein alter freund von mir.
bei elektro sind die frauen auch viel offener. das könnte am e liegen,
das da immer alle schmeißen. da reißt man sich viel besser eine auf.
letztens war ich wieder in berlin
und musste von all der scheiße nichts erzählen,
weil es niemanden interessierte.
alles was wichtig war:
wie vermeiden wir, dass wir uns so verhalten,
wie wir es uns in den letzten monaten antrainiert haben?
wie hast du dein leben gemeistert? wieso hast du dich nicht umgebracht?
wie lange kannst du mir in die augen schauen ohne zu weinen?
das ist ehrlichkeit, abseits vom schwanzvergleich
und der kellner gibt uns einen aus.
nicht, weil er mal von uns gehört hat und auch nicht, weil wir wissen, wo es was zu holen gibt.
er hat gesehen, dass wir glücklich, dass wir echte menschen sind.
ich meine: hier in der badewanne kann ich keinem was vormachen.
dir auch nicht, weil du einen fick auf all das gibst
und ich will es auch gar nicht.
da sind mir pfannkuchen lieber als kaviar,
weil ich weiß, wer sie gemacht hat.