Die Frage

Groteske zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  HEMM

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Du Frau,  i wü di wos frogn.
Wos wüst denn scho wieda, siachst net das grod mei Lieblingsfüm rend.
Jo scho, der rend jo imma, oba i wü di nur wos frogn.
Na daunn frog hoit, oba schnö.
Wia wüst du amoi begrom wern?
Wos hast des? Wüst mi leicht scho los hom? 
Na!  I wü nur wissen, wia du amoi begrom wern wüst.
Und des wüst genau jetzt wissen, waun mei Füm rennt. 
Is ma hoit so eigfoin,  grod.
A so a Bledsinn, host leicht an Grund dafur? 
Na hob i net, i woiz jo nur wissen.
Na i glaub du host scho an Grund! Gestern host gsogt, dass die Marmorplottn für´s Grob so teia san. 
Des wor do nur weg´n da Oma ihr´n Grob.
Und am Saumstog hostda an schworzn Aunzug kauft und  heit frogst mi  wia i  begrom wern wü.   
Wos host´n vur? 

Nix hob i vur, i woit nur wissen wia du begrom wern wüst, obst an Sorg wüst oda a Urne.
An Sorg oda am Urne, an schworzn Anzug hostda kauf, host leicht mei Grob a scho bestöt? 
Red do kann Bledsinn, i hob di jo nur gfrogt, i woiz jo nur wissen.
Jo, jo i hobs e gsehn, die Blonde am End von da Stroßn, die Neiche zuagraste, aufgedackelte, mit der host gred. 
Du bist sooo bled, i hob jo nur griss Gott gsogt und hob mi vurgstöt,
weu´s jo do no kane Leit kennt.
Hot oba laung dauert, des Vorstön! 
Jo mit dera kau ma reden, die is inteliquent, net so bled wia du!
Wos host gsogt?  I bin bleda ois die Truschn do furn. Nau daun geh do zu ihr, du Depp du. Die haut di e glei wieda ausse, so wir die ausschaut, braucht´s Männer,  net Schlappschwänze wia du ana bist. 
Wos host gsogt? I bin a Schlappschwaunz? Du glotzt  olle Tog nur in den Kostn do eine, nocha host so vü Kofweh.
Olle Tog des gleiche und blad bist a scho wurn, weust nur herum sitzt.
Jo des glaub i da, die is schlaunka ois i. Ka Wunda, die  hot des teire Haus nur kauf´n  kenna, weus in Wean  imma die Stroßn aufe und obe grend is, die gaunze Nocht, wauns net grod an gfundn hot, der mit ihr ins Zimma vaschwundn is. 
Wos hot des mit meina Frog ztuan? I woit jo nur „Vorsorglich“ wissen, wiast du begrom wern wüst, im Sorg oda in ana Urne.
„Vorsorglich“  jetzt red der a schon gauz vurnehm, der oide Bazi, der Halunk.
„Vorsorglich“ kaunst da heit dei Nochtmoi söba kochn.
„Vorsorglich“ kaunst die Wäsch aus da Maschin nemma und bigln.
Für´s Frühstück brauchst net „vorsorgen“, do sitzt e schon beim Wirtn und saufst a Bier nochn aundern.
Nur kumma jo net von ihr wieda zruck, i pfeiff auf die, wüst mi jo nur  schnö los hom. Kaunnst di glei schleichn, geh fire zu deiner Trutschn oba kumm jo net wieda ham.
Daunn kaun i endlich mein Füm auschaun. 

Huch huch  i woit do nur, i woit jo nur…. huch.
Na do schau i jo, jetzt isa eigschlofn am Tisch, so hot er si aufgregt.
Na, …..der is net nur eigschlofn, …..der riat si jo nimma.
Is a gstrum?
Na des wa oba bled, i hob erm net amoi frogn kenna,
wira  begrom wern wü.

Helmut Maier Moir © Mai 2011

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Kommentare zu diesem Text

Anne (56)
(20.05.11)
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 HEMM meinte dazu am 21.05.11:
Na na na glaubst du kannst mich in Rasch bringen, ne ne Schätzchen. Wenn ich dich fragen würde WÜRDE !!! brauch ich aber nicht , kenn ja deine Antwort , ein großes Buch lach und blonde Nachbarinn hab ich auch keine. schade, lach na ja so wie die da rechts (Werbung), da würde Trude mich auch zu tode reden, oder die da rechts macht mich KO (wehe du verwendest jetzt die Ausdrück aus meinem Gedicht Schl....)
schlaf gut Bussi Helmut

 Momo (21.05.11)
Das Lesen dieses Sketches zauberte mir augenblicklich Karl Valentin und Liesl Karlstadt in den Kopf.
Zuerst wollte ich’s gar nicht lesen, weil ich dachte, ich versteh e nichts, aber dann erinnerte ich mich, dass ich Karl Valentin doch auch immer verstanden hab und so las ich und hatte Spaß! :)

Er hat auch diesen schwarzen Humor. Die Dialoge sind schlüssig und nicht zu langatmig, gut entwickelt, der Schluss für mich überraschend, ja, gut gemacht!

Liebe Grüße, Momo

 HEMM antwortete darauf am 21.05.11:
Hallo Momo!
Ich bin zwar schon ein älterer Mann, aber auf Grund deines Kommentares hat mein Blut die Gesichtsfarbe verändert.
Mich nur in die Nähe von Karl Valentin oder Liesl Karlstadt zu bringen, kann ich nicht annehmen und mute es mir auch nicht zu. Doch deine netten Worte und das Lob zum Text haben mich sehr gefreut. Österreichische Mundart zu lesen ist sich nicht leicht und ich freue mich, dass du, wie ich hoffe, alles verstanden hast. Für die, die sich etwas schwerer tun, stelle ich meistens einen Hörtext ein. Danke nochmals für deinen lieben Kommentar, der nächste Text in dieser Art ist schon in Arbeit.
Liebe Grüße Helmut (HEMM)
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