Eintracht über Pompeji
Text
von Akzidenz
Kommentare zu diesem Text
Der letzte Teil über die melancholia ist super, hat mir neue Anregungen gegeben - überhaupt ein sehr erstaunlich guter Text ist dir da gelungen. Besonders gefällt mir :"Wäre der Kunst alles Selbstgerechte entzogen, oder die Selbstliebe, die sie so nötig hat, sich selber zu gebären, was wäre danach noch zum Staunen und Wundern, was wäre alsdann überhaupt die Tatsache, die sich darin überhebt, ihrer Idee gerecht zu werden, für eine Makulatur, eine Tantalidenkunst, ein Raub ihress Vorbildes geworden! Denn schlimmer noch, als eine Musik, die insich verkracht ist, ist eine Musik, die nichts mehr begehrt als ihre Hörer, und nicht im Stillen funktioniert. Und das ist ihre Hölle!"
Vielen Dank für diesen Text. Liebe Grüße, Georg
Vielen Dank für diesen Text. Liebe Grüße, Georg
Ich hatte Deinen Kommentar ganz übersehen,
als Ich Dir die Rückmeldung gab.
Insofern weiß Ich, was Du daran hast,
und Ich danke Dir ganz herzlich dafür!
als Ich Dir die Rückmeldung gab.
Insofern weiß Ich, was Du daran hast,
und Ich danke Dir ganz herzlich dafür!
Lieber Akzidenz, ich habe (vielleicht) noch eine interessante Ergänzung zur Melancholie gefunden- es wäre das Bild von Matthias Gerung "Melancolia" von 1558 und natürlich Dürers Melencolia I, aber der Text von Marsilius Ficinus "De vita triplici", in dem er Saturn und Melancholie beschreibt, nicht nur vom medizinischen Standpunkt aus, sondern aus dem Blickwinkel der damaligen Kosmologie (Astrologie) und seine intensive Berührung zu den Mythen.
Liebe Grüße, Georg
Liebe Grüße, Georg
Lieber Georg,
die Kohärenz zwischen Saturn und Melancholie wurde im Laufe der Jahrhunderte bereits emsig repristiniert. Ficinus' Schriften über die Medizin, Diätetik und Melancholie sind mir indes bloß äußerst bruchstückhaft bekannt. Weniger aber die von Dir genannten Bilder. Marsilius Augenmerk galt der Melancholie im Wesentlichen immer als Erbanlage künstler- und denkerischen Schaffens. Wohl ausgehend von der Frage, die wir, weil der vorgenannte sich selbst dem sogenannten Platonismus zugeneigt sah, vielleicht seit Platon in den Köpfen haben; wie es denn komme, dass sich jeder Geistige immerwie für melancholisch erwies. Bei Marsilius Ficinus wird das medizinisch wunderbar eruiert. Wir wissen, das Mythologem zeigt zwischen Wissenschaft und Esoterik immer schon tiefere Einsichten über die Natur der Sache auf - in diesem Falle angefangen bei Kyparissos, Saturnus/Kronos und anderlei, finden wir auch noch in der Psychognostik etliche Beispiele von griechisch-römischer Konsistenz; vergleichsweise Jung. Man darf nicht einmal in Abrede stellen, dass sich die Wissenschaft sehr vom, nennen wir es, superstitionis ferngehalten hätte; sie ging gleichsam sogar Hand in Hand, und ihr versinnen wir auch die glückliche Serendipität ernstzunehmender Medizin. Wenn wir die Astronomie betrachten, so dürfen wir auch die Astrologie nicht in Acht tun. In der Monastischen Medizin, oder überhaupt im Mittelalter, hat die Vier-Säfte-Lehre an großer Wiederbelebung erfahren; und sie war - sie ist - tatsächlich ein kommensurables Modell für den Körper und die gesamte Physiologie des Menschen. Die Allopathie hier als Schlagwort.
Du bist Antiquariar, Georg?
Mich passionieren vor allem die älteren Schriften:
Galenos' Methodi medendi, die Enzyklopädien,
die Naturgeschichte, vergleichbare Konvolute.
Ob Du mir den Text des Marsilius, auf den Du rekurrierst,
ein wenig tiefer ausführen könntest? (Private Nachricht) Ich kenne, wie gesagt, nur einen Bruchteil desselben.
Liebe Grüße!
Akzidenz
die Kohärenz zwischen Saturn und Melancholie wurde im Laufe der Jahrhunderte bereits emsig repristiniert. Ficinus' Schriften über die Medizin, Diätetik und Melancholie sind mir indes bloß äußerst bruchstückhaft bekannt. Weniger aber die von Dir genannten Bilder. Marsilius Augenmerk galt der Melancholie im Wesentlichen immer als Erbanlage künstler- und denkerischen Schaffens. Wohl ausgehend von der Frage, die wir, weil der vorgenannte sich selbst dem sogenannten Platonismus zugeneigt sah, vielleicht seit Platon in den Köpfen haben; wie es denn komme, dass sich jeder Geistige immerwie für melancholisch erwies. Bei Marsilius Ficinus wird das medizinisch wunderbar eruiert. Wir wissen, das Mythologem zeigt zwischen Wissenschaft und Esoterik immer schon tiefere Einsichten über die Natur der Sache auf - in diesem Falle angefangen bei Kyparissos, Saturnus/Kronos und anderlei, finden wir auch noch in der Psychognostik etliche Beispiele von griechisch-römischer Konsistenz; vergleichsweise Jung. Man darf nicht einmal in Abrede stellen, dass sich die Wissenschaft sehr vom, nennen wir es, superstitionis ferngehalten hätte; sie ging gleichsam sogar Hand in Hand, und ihr versinnen wir auch die glückliche Serendipität ernstzunehmender Medizin. Wenn wir die Astronomie betrachten, so dürfen wir auch die Astrologie nicht in Acht tun. In der Monastischen Medizin, oder überhaupt im Mittelalter, hat die Vier-Säfte-Lehre an großer Wiederbelebung erfahren; und sie war - sie ist - tatsächlich ein kommensurables Modell für den Körper und die gesamte Physiologie des Menschen. Die Allopathie hier als Schlagwort.
Du bist Antiquariar, Georg?
Mich passionieren vor allem die älteren Schriften:
Galenos' Methodi medendi, die Enzyklopädien,
die Naturgeschichte, vergleichbare Konvolute.
Ob Du mir den Text des Marsilius, auf den Du rekurrierst,
ein wenig tiefer ausführen könntest? (Private Nachricht) Ich kenne, wie gesagt, nur einen Bruchteil desselben.
Liebe Grüße!
Akzidenz