Zwischen den Zeiten

Prosagedicht zum Thema Augenblick

von  unangepasste

Manchmal blitzt für einen Augenblick
der Geruch von Rot
oder die Farbe einer Melodie in mir auf,

wenn die Luft aus Pfützen von gestern trinkt
und mein Atem sie
beschwingt in mich hinein trägt. 

Eine Feder landet auf dem Meer,
das mich durchströmt,
lässt kaum merklich altbekannte Kreise fließen.

Für Sekunden ist die Zeit
im Jetzt vereint,
ein Tanz der Staubkörner
so dicht im Sonnenlicht.

Doch dann der Wind.
Nichts bleibt
als das Gewicht der Jahre.
Es setzt sich auf ein Blatt,
löst es vom Stamm

und wendet es
gelegentlich
im Fallen.

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Kommentare zu diesem Text


 HerrSonnenschein (18.07.13)
Ach! Wunderschön... der augenblickliche Sonnenschein

 Dieter Wal (20.07.13)
Trotz dem "Gewicht der Jahre" wirkt dein Gedicht leicht. Der synästhetische Einstieg gefällt mir besonders. Ein heiteres Gedicht von dir, bisher, ist selten. Viel Spaß beim Harfensommer!
(Kommentar korrigiert am 20.07.2013)

 unangepasste meinte dazu am 20.07.13:
Manchmal klappt es, weitgehend positiv zu bleiben. Oft kippt aber das Ende. Diese Woche habe ich ein Gedicht geschrieben und hinterher überrascht festgestellt, dass es ein absolut positives wäre, wenn ich nur die letzte Strophe streichen würde.
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