Ab

Gedicht zum Thema Vergeblichkeit

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Auf meiner blauen Höllenfahrt
sah ich die toten Engel fliegen.
Es ist heiß
und starr wie Eis.
Der Große Satan war am siegen.
Mein Herz war wie Granit so hart.

Dann schneidet man sich
auch diese Teile ab
oder heraus.
Ein Wegschneiden
und Abschürfen
und Ausschlürfen.
Das
was
dort stört oder
überflüssig erscheint,
man entbehren zu können meint.
Im Krieg
wäre ich ohne Not
schon tot.
Selbstverstümelung
ein Kapitalvergehen.
Ein Kein-Körper-Verstehen.
Im Krieg.
Aber so
Oh so lo
mio.
Nicht aus
Verzweifelung,
eher Überdruss.
Und wegen des Lebens-
alters, und all der
anderen Dinge – Sie wissen schon! -
und Be-
ge-
ben-
heiten
brenne ich auf Scheiten
und fahre zur Hölle
Stück für Stück.
Im Vergehen liegt Glück.

Stürzen sah ich  meine geflügelten Wesen.
Im Blauen Licht der Sonne werden sie gelesen
von einem toten Gott.
Ich stehe auf dem Schafott
der Welt.
Die Sterne blinken ungesehen am Himmelszelt.



© Rainer M. Scholz

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