In meina Gossn

Erzählung zum Thema Natur

von  HEMM

Wenn Du angemeldet wärst, könntest Du Dir diesen Text jetzt auch anhören...



In meina Gossn is gstaundn a Lindenbam.
I wor jo net am Laund, sondern in Wien daham.
Im Frühjohr noch Lindenblüten grochn,
so ois dadn olle Leit von da Gossn an Lindentee kochn.

Im Sommer voll grüner Blattln, net zum durchschaun,
der Bam wor so schee, afoch a Traum.
Im Herbst so bunt, i kauns net beschreiben,
olle dan mi um dem Bam vur mein Fenster beneiden.

Ober im Winter, bei Nocht und im Mondschein,
do wor der Bam zu mir sehr gemein.
I hob kane Vorhäng am Fenster,
do siach i im Zimmer die Lindenbamgspenster.

Die Äst mit´n Schnee hot der Wind
herumbogn und des oft sehr gschwind.
Imma wieder san die Schotten der Äst auf mi gflogen,
gruselig wor des, des is net glogn.

Jetzt homs erm umgschniedn, die Gossn is leer,
ka Lindeduft, kane Blattln, kane Gspenster mehr.
Do geht ma wos oh, des mocht ma Kumma,
mein Lindenbam homma die Neidhammln gnumma.

Helmut Maier Moir © 11. 03. 2014

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Jorge (12.03.14)
"mein Lindenbam homma die Neidhammln gnumma."
Das ist traurig - aber mit den Gespenstern hast du wieder mal dick aufgetragen
Liebe Grüsse
in deina Gossn
Jorge

 HEMM meinte dazu am 12.03.14:
Hallo Jorge, danke für deinen humorvollen Kommentar.
Aber bedenke das mit d Gespenstern, da war ich ein kleiner Bub und Kinder sehen das eben so - lach.
Der Text ist mir eingefallen, da ich nach 50 Jahren wieder einmal vor dem Haus meiner Kindheit gestanden bin.
Liebe Grüße zu dir,
Helmut
Anne (56) antwortete darauf am 13.03.14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram