Balthasar
Sei gegrüßt, Buch. Ich bin Balthasar, Prinz von Ila al Khalf. Dies ist mein Name. Merke ihn dir Gut, denn ich bin dein Gebieter: Ich befehle, dass du fort an meine Gedanken halten sollst. Ich will dir erzählen von den Wundern und Ängsten, von allem, was ich für Wert erfinde. Du sollst hören und behalten was ich dir sage. Sollst es bewahren und behüten. Denn siehe, eines Tages werde ich kommen, und dann sollst du mir Erzählen von allem, dass mich bewegt. Dafür will ich dich pflegen und Behüten. Tue dies, oder dich soll tiefste Strafe treffen.
Höre: Welch ein wundervoller Tag dies war. Vater hat mich zum ersten Mal mitgenommen. Sonst reist er immer alleine. Nach Jerusalem geht es. Eine Woche werden wir Reisen. Er sagt ich sei nun alt genug, dass ich anfangen könne, das Handwerk eines Herrschers zu lernen. Ganz viel haben wir geredet. So viel hat er mir davon erzählt, was er so tut und machen muss als König. Und ich glaube er ist ein guter. So viel will er für die Leute tun, für die er sorgen muss. Es gab sogar einen Krieg um ihretwillen. Er sagt die Leute müssen frei sein. Seien sie es nicht, würden sie widerwärtige Züge zeigen. Ich hoffe, dass ich so ein toller König werden wie er! Niemals werde ich diesen Tag vergessen! Niemals werde ich es wollen!
Hallo Buch. Heute ist mein 14. Geburtstag. Ich weiß, ich habe lange habe ich nicht mehr geschrieben. Ich bekam dich, da war ich 8. Mir war schnell langweilig in dir zu schreiben. Alls ich 13 war, hätte ich gerne, aber es war keine Zeit. Mittlerweile durchfurcht und durchwüted der Krieg das Land. Wir mussten fliehen. Mama und ich. Vater sagt, im Palast ist es nicht mehr sicher. Er ist mit uns geritten, aber nur bis zum Versteck. Er war die ganze Zeit sehr ernst. Geredet hat er fast gar nicht. Dann ist er wieder fort geritten, in den Krieg. Es scheint sehr ernst zu sein. Mama weint manchmal. Ich mache mir auch Sorgen. Aber Vater schafft dass schon. Er ist nämlich ein guter König.
Buch, dies könnte der letzte Eintrag sein, denn ich für eine Weile verfassen werde. Der Krieg ruft mich. Sie sagen, ich bin Alt genug, und muss meinen Vater unterstützen. Mittlerweile bin ich 15 und entschlossen meinem Namen Ehre zu machen.
Es ist soweit... Ich habe etwas verstanden. Ich stehe mitten im Krieg. Ich der Prinz von Ila al Khalf, muss Kämpfen, für die Moral der Truppen. Ohne einen König, oder zumindest einem entschlossenen Prinzen, wüssten sie nicht, wofür sie kämpfen sollten. Ich will ihnen Mut geben. Will in ihnen den Willen zum Sieg entfachen. Vater ist Tod. Deshalb muss ich sie führen.
Ich habe getötet... Das erste Mal... Ich verstehe immer noch nicht... Was ich da Getan habe...
Der Krieg zieht vorwärts. Wir werden immer weniger. Aber wir dürfen den Mut nicht verliehen. Denn es ist nicht für dumme Träume, oder die Illusion, sich die Erinnerung vergangener Tage wach zuhalten. Sie verblassen. Lassen nach, und kommen nie wieder. Nach vorne schreiten muss man. Aber ich schreibe dir trotzdem, nur so fürs Protokoll. Wir werden Morgen los Reiten. Einen letzten Angriff wagen. Mitten in das Herz des Feindes. Wenn wir das Überstehen, haben wir den Krieg gewonnen. Denn es ist für das größere Wohl! Und für eine Erfahrung, dass hier und jetzt. Denn da sie so schnell verblassen, muss man sein Leben damit füllen.
Es ist geschafft: Wir haben gesiegt! Der Krieg ist gewonnen. Nur 2 Tage hat es gedauert, bis alle Truppen an ihren Heimatmauern besiegt wurden. Allerdings hat uns das Schicksal als Sieger auserkoren. Es war ein seltsamer Mann der auf halben Wege zu uns stieß. Er kam aus dem Osten, seiner Kleidung nach. Trug eine zerrissene Arkane Robe, die er Mantel zu nennen pflegte. Als er sagte, er sei ein Magier, lachte ihn die Männer aus. Aber bot er seine Hilfe im Kampf. Er sagte er wolle mir beistehen, da ein so junger Prinz, ja ein Knabe fast, doch einen Freund brauche in einer solchen Situation. Als Berater wolle er Arbeiten, so schlug er vor mir zu Dienste zu sein. Jede Hilfe kam uns recht. Und was für eine Hilfe es war. Nie sah ich solche Macht bevor, dass mir Angst und schwindelig ward. Aber freundlich war er. Wollte nichtmal Lohn dafür. Denn was hät ich, so sagt er, einem solchem wie Ihm denn schon zu geben? Wo er nichtmal Tod und Teufel fürchten müsse. Dann sagte er noch, dass wir uns wiedersähen, sei ich so um die 30. Geglaubt hab ich´s ihm nich so recht... Obwohl... Ewig wollte ich leben, für solche Momente, seien sie von noch so kurzer Dauer. Leben werden wir, und das Frei. Wir Reiten jetzt nach Hause, die frohe Kunde zu erteilen. …. Ewig Leben wollt ich....
Mutter ist Tod. Sie haben das Versteck gefunden, während wir geritten sind. Wohl kurz nachdem wir los sind. Die Körper wahren schon befallen vom Fraß der Würmer. Widerwärtig, was man mit ihnen Tat. Wir werden Leben... ja.... Aber zu welchem Preis?
Ich bin jetzt König, Buch... Kann so ganz alleine Entscheiden. Es fällt immer noch schwer, aufzustehen, aber die Leute brauchen einen König. Einen, der sich um sie Sorgt. Ich wünschte nur, sie würden sich selbst ein wenig mehr Mühe geben. Gerne ward ich alles zu tun, was ihr Leben besser macht. Aber sie sind selbst oftmals so schlecht, verlogen, und hinterlistig. Macht es wirklich Sinn, diesen Leuten einen König zu geben?
Buch, die Zeiten werden besser. So langsam Macht es Sinn. Ich verstehe nun wie die Welt funktioniert. Bald werde ich 20. Ich habe sogar einen eigenen Harém. Die Leute sind zufrieden, und ich langsam auch. Vieles hat sich gebessert. Und von Krieg, ist weit und breit keine Sicht.
Hallo Buch. Es ist merkwürdig... Ich verstehe es nicht ganz. Heute war er wieder da. Es ist mein 30. Geburtstag, und wie versprochen, steht er da. Plötzlich... Direkt vor dem Thron. Die Wachen hatten keine Chance. Aber er ist nicht hier um mich zu Töten. Dieser wahnsinnige Magier. Nicht einen Tag ist er gealtert. Damals muss er so Jung wie ich gewesen sein. Und so war er es noch heute, nicht älter als 20. Gratuliert hat er mir, und Gegrinßt... Ganz merkwürdig. Gefragt hat er mich, was ich mir am meisten Wünsche. Denn er habe gesehen was ich für die Leute tat. Und das gefiel ihm. Und wenn ich so weitermache, würde er tun, dass was auch immer ich mir jetzt wünschen sollte, dann in Erfüllung gehe.
Ich wusste es sofort. Das ewige Leben. Freilaut sagte ich es ihm. Manchmal muss man direkt sein. Könne er, hieß es. Könne er, aber währe dass wohl kein Wunsch. S währ nen Fluch. Geglaubt hab ich´s ihm nich... Obwohl...
Ich frage mich, ob er es mir wirklich geben kann. Bin bald schon 50. Und lebe nun mal so. Das Volk macht schon seine Sachen. Es gibt gute, und es gibt schlechte Zeiten. So ist das. Und dies ist eine Schlechte, also was soll ich mich da bemühen, was für die Leute zu tun, wenn´s eh nichts bringt.
So oder so, die bemerken das eh nich. Was haben die Leute denn je für mich getan. So viel muss ich Leisten, mich so viel in Gefahr bringen für die Leute. Dafür werd ich halt bezahlt. Oder besser, dafür verwalte ich ihren Besitzt. Aber das ich für sie Persönlich so viel tu ist ihnen egal. Also was soll´s. Sie sollten mal was für mich tun.
Er ist wieder da. 65 bin ich jetzt. Er sagt, wenn ich wolle, wirklich wolle, und absolut sicher sei, würde er mir das ewige Leben geben. Soweit fand ich die Sache gut. Aber dann sagte er, es würde allerdings ein paar Opfer kosten. Was für opfer? Er liebe es Theatralisch, wenn ich also das Ewige leben wolle, sollte ich Frau oder Kind geben. Erklären musst ich ihm da, dass ich weder gehabt hatte. Aber ein paar Dorfbewohner, nach seinem Auge würden wohl gehen. Ich weiss nicht, ob er´s ernst meint... Obwohl...
Ich werde es tun Buch. Was sind ein paar Leben, gegen ewiges Leben? So sagt ich ihm, er solle nehmen was er unbedingt brauche. Denn sollte ich ewig Leben, wird es dem Volk ewig gut gehen.Er wird es machen, übermorgen...
Balthasar schlug das Buch zu. Er eilte los. Es würde bald beginnen, sein ewiges Leben. Mit wahnsinnigem Schritt, sprang er die Stufen zum Dach empor. Oben wartete er schon, jener unglaubliche Magier, der sein Leben beobachtet hatte. Der Arkane Kreis auf dem Boden war überwältigend. Er hatte ein Fest feiern lassen, wie der Magier wünschte. Auf das Alle diese Zeremonie der Weihe beobachten konnten. Es war den Leuten egal, was für eine Zeremonie das war. Es reichte ihnen wenn man sagte, es sei etwas Göttliches. Das ein paar Leute sterben würden, würde gar nicht auffallen. Balthasar folgte den Anweisungen des Magiers. „Hier, Stell dich in den Kreis. Genau in das Zentrum des Zirkels. Stört es dich gar nicht, dass Leute für dich Sterben?“ Balthasar runzelte die Augenbraue. „Soweit bin ich schon, da will ich auch den Rest gehen.“ Mit ausdruckslosem Gesicht fragte der Magier erneut:“bist du Sicher?“
„Ja. Ich bin. Ich will es hinter mir haben.“ Der ungewöhnliche Mann starrte ihn an, nickte kurz und begann mit der Beschwörung. Balthasar fühlte, wie die Energie ihm zuströmte, wie das Leben in ihn einfloss. Und dann: Er sah sich selbst. Selbst, aus dem Blickwinkel eines anderen. Dem Blickwinkel eines Mannes der ihn Anstarrte. Er Empfand alles. Den Rausch des Alkohols den der Mann genoss, den Stolz auf den Herrscher, seinen an einer solchen Zeremonie teilzuhaben. Und die Enttäuschung. Die Enttäuschung als der Schmerz einsetzte. Sein Körper verbrannte langsam in einer Flut Pfahl-Grüner Energie, die In den Zirkel schoss. Ihm geraubt wurde. Das Fleisch tat sich auf und er erlebte, bei lebendigem Leib, wie er zerfiel. Und er merkte wie der Tod ihn griff. Jener kalte, unglückselige Moment, vor dem er all die Jahre so gebangt hatte. Und er starb... nicht nur einmal... Tausend mal.
Starb mit jedem einzelnen seiner Untergebenen.
Er wachte auf. Nichts regte sich. Weder in ihm noch um ihn. Und doch wusste er, dass er da war. Jener unheilige Mann, der ihm dies angetan hatte. Der ihn jetzt hämisch beobachtete. Er richtete sich auf. Der Mann saß auf einem Stuhl neben seinem Bett. Balthasar sah sich seinen Körper an. Er war jung...
„Wie fühlst du dich?“ eine freudlose Stimme. Kalt. Balthasar sah ihn nur an. „Du wolltest es doch so, oder? Was sind ein paar Leben gegen deins... Ich bin traurig, dass du diese Entscheidung getroffen hast.“
„Was nun?“ etwas Besseres fiel Balthasar nicht ein. „Du wirst Leben. Weißt du, diese Leute sind gestorben, damit du mit ihnen stirbst. Der Tod hält die Antwort auf die Frage des Lebens. Du hast sie gesehen. Du hast sie gelernt. Und jetzt bist du hier. Du musst Leben.“ Damit erhob sich der Mann und verschwand.
Buch, mein lieber alter Freund. Ja! Ja! Ich Schreibe wieder. Er hatte dich damals genommen, ich hätte es sowieso nicht bemerkt. So vieles hab ich in all der Zeit gemacht, so vieles getan. Ob gut oder böse. Wer ich bin weiß ich nicht, aber es ist mittlerweile egal. Ich bin nur noch Haut und Knochen... Naja, genaugenommen nur Knochen. Aber es wird nun alles gut. Ich habe ihn wieder getroffen. Er hat mich gerufen an seiner Seite zu Kämpfen, und alle die wir Kämpften, waren eins, und doch viele. Leviathan nennt sich sowas. Woher ich das weiß? Einer meiner Mitschtreiter wusste es. Der Magier sagt, er hat uns nur ein Teil gegeben. Hat uns damit gerufen, um Sühne zu finden. Aber wir wandeln immer noch auf der Erde. Sühne ist alleine nicht zu finden, aber mit so vielen Herzen, die nach Vergebung Streben, mit einem Willen, könnten wir die Welt verändern und wahrlich Sühne verdienen. Er soll uns diese Gabe geben, und wir wollen mit ihm Streiten und die Welt ändern. Morgen werden wir ihn bitten, und er wird uns einen.
„Hallo Buch!“ Es erschreckte... genaugenommen wusste „es“ nicht mal, was „es“ war, aber es erschreckte. Noch nie hatte es so einen Eindruck zu haben. „Mein Alter, guter Freund.“ Allerdings hatte es auch noch nie über das Nachgedacht, was da Passierte. „Ich bin Legion! Unserer Sind viele!“. Es hatte keine Angst, es wusste ja noch nicht einmal was das war. „Meine Erinnerungen hast du Treu geschützt!“ Hatte es das? Wie auch immer, es war angenehm jemanden zu hören. Es versuchte zu Antworten. Kläglich. „Dies sei dein und unser Lohn!“ Etwas umfasste es. Unendlich viele Eindrücke flogen auf es zu, flossen durch es durch.“Willkommen, alter Freund!“ Es war! Es wurde Teil von allen, und alle wurden es. „Willkommen, Legion“. Es ward Entzücken.