So, so, sprach einst ein Richter,
ihr nennt euch also Dichter
und zählt zu jener Sorte,
deren verquaste Worte
den Sinn der Menschen trüben,
die sich im Dasein üben.
Was kann schon Dichtung bringen?!
Läßt Leben sie gelingen?!
Macht sie den Tod zunichte?!
Wenn ja, oh Dichter, dichte,
verleih’ uns ew’ges Leben,
nach dem wir alle streben.
Falls nicht, entsagt dem Dichten,
sonst muß ich streng euch richten,
denn Worte zu verschwenden,
die unser Los kaum wenden,
erfordert herbe Strafe
und ist nur was für Schafe.
Mäh, mäh, sagt da der Dichter,
ihr seid ein Schaf, Herr Richter!
Wohl leg’ ich alle Tage
mein Wort auf gold’ne Waage
und ist’s euch auch ein Dorn
im Aug’, mag’s doch ein Korn
in Menschenherzen sein,
dort aufgehn still und fein,
entfalten freud’ge Frucht,
die Licht im Dunkeln sucht,
die Leben hilft zu tragen,
zu deuten ohne Klagen...
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Kommentare zu diesem Text
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60)
(02.09.16)
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