U8
Verserzählung zum Thema Abendstimmung
von Isaban
Kommentare zu diesem Text
Marjanna (68)
(24.03.18)
(24.03.18)
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Hallo Marjo,
was will ein Gedicht mehr?
Ich freue mich sehr über deine Rückmeldung und ganz besonders dass du hinter die Kartonage schauen mochtest..
Liebe Grüße in deinen Wochenanfang
Sabine
was will ein Gedicht mehr?
Ich freue mich sehr über deine Rückmeldung und ganz besonders dass du hinter die Kartonage schauen mochtest..
Liebe Grüße in deinen Wochenanfang
Sabine
Was Heinrich Zille mit dem Zeichenstift war, das bist du mit dem Federhalter. Ich bewundere dich.
LG Cathleen
LG Cathleen
Hallo Cathleen,
das ist mir ein großes Lob, herzlichen Dank!
Liebe Grüße
Sabine
das ist mir ein großes Lob, herzlichen Dank!
Liebe Grüße
Sabine
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 24.03.2018 um 11:22 Uhr wieder zurückgezogen.
Du kanntest ihn schon im letzten Leben? LG
Spielt das eine Rolle? LG
Du kanntest ihn schon im letzten Leben? LG
Kennst du ihn in diesem?
Mein Kommentar irgenwie versehentlich doppelt. Es spielt keine Rolle. LG
Stelzie (55)
(24.03.18)
(24.03.18)
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Hallo Kerstin,
da habe ich den Leser vielleicht auf eine Reise entführt, die er am liebsten gar nicht angetreten hätte. Es ist verrückt, wie viele Menschen geflissentlich wegschauen und ihren warmen Mantel etwas enger um sich ziehen. Hier in Unterfranken/Bayern ist es sogar so verrückt, dass behauptet wird, es gäbe hier so gut wie keine Obdachlosen.
Hier in Kitzingen gibt es zwar keinen Hirschlandplatz (den habe ich aus Essen entliehen, wo ich bis vor sechs Jahren gelebt hane), hier gibt es nicht einmal eine U-Bahn, aber es gibt als "Notunterkünfte" für wohnungslos gewordene Menschen nur in der Egerländer Straße veraltete, verkommene, abrissreife Kleinstwohnungen, fast alle ohne Warmwasser, Dusche sowie ohne Waschmaschinen und brauchbares Mobiliar, dafür mit maroden Heizungen, defekten Fenstern und Türen. Meist müssen sich alle Parteien einer Etage wie in Nachkriegszeiten ein einziges Klo auf dem Flur teilen.
In diesen "Wohnungen" ist menschenwürdiges Leben nicht möglich. Dennoch werden hier nebst verarmten Rentnern, Menschen, die aus dem Strafvollzug kommen, anerkannten Flüchtlingen, die aufgrund der Wohnungslage hier einfach keine bezahlbare Wohnung gefunden haben, Alkoholkranken und Drogenabhängigen, Leuten, die nach Zwangsräumungen nicht mehr wissen, wohin sie sollen und Menschen, die nach langer Krankheit aus dem sozialen Raster gefallen sind auch insolvente Familien mit Babys, Klein- und Schulkindern einquartiert. Kinder jeden Alters, die sich – wenn überhaupt - höchstens zweimal in der Woche mit all den anderen in einer Begegnungsstätte anstellen dürfen, um ein paar Minuten zu duschen. Schulkinder, die stinkend und mit ungewaschenen Klamotten in die Schule müssen.
An diesen Notstandswohnungen wird seit vielen Jahren nichts getan, mit der offiziellen Begründung, dass sich sonst die Leute dort zu wohl fühlen und sich keine neue Bleibe mehr suchen würden. Alle wissen es. Keiner schaut hin. Keiner hilft. Und wenn jemand diese Adresse im Ausweis stehen hat, findet er weder irgendwo eine Wohnung, noch hat er die geringste Chance auf einen Job, von dem er leben kann.
Man fällt die Straße sehr viel leichter runter, als man denkt und man ist ganz erschrocken, wenn dann auf einmal Frank, den man gut von früher kennt, aus einem der blinden Fenster schaut und man nicht weiß, soll man sofort auf die andere Straßenseite und möglichst schnell vorbei gehen oder soll man stehen bleiben und fragen, was los war und wie man helfen kann - die meisten wählen die erstgenannte Möglichkeit.
Liebe Grüße
Sabine
da habe ich den Leser vielleicht auf eine Reise entführt, die er am liebsten gar nicht angetreten hätte. Es ist verrückt, wie viele Menschen geflissentlich wegschauen und ihren warmen Mantel etwas enger um sich ziehen. Hier in Unterfranken/Bayern ist es sogar so verrückt, dass behauptet wird, es gäbe hier so gut wie keine Obdachlosen.
Hier in Kitzingen gibt es zwar keinen Hirschlandplatz (den habe ich aus Essen entliehen, wo ich bis vor sechs Jahren gelebt hane), hier gibt es nicht einmal eine U-Bahn, aber es gibt als "Notunterkünfte" für wohnungslos gewordene Menschen nur in der Egerländer Straße veraltete, verkommene, abrissreife Kleinstwohnungen, fast alle ohne Warmwasser, Dusche sowie ohne Waschmaschinen und brauchbares Mobiliar, dafür mit maroden Heizungen, defekten Fenstern und Türen. Meist müssen sich alle Parteien einer Etage wie in Nachkriegszeiten ein einziges Klo auf dem Flur teilen.
In diesen "Wohnungen" ist menschenwürdiges Leben nicht möglich. Dennoch werden hier nebst verarmten Rentnern, Menschen, die aus dem Strafvollzug kommen, anerkannten Flüchtlingen, die aufgrund der Wohnungslage hier einfach keine bezahlbare Wohnung gefunden haben, Alkoholkranken und Drogenabhängigen, Leuten, die nach Zwangsräumungen nicht mehr wissen, wohin sie sollen und Menschen, die nach langer Krankheit aus dem sozialen Raster gefallen sind auch insolvente Familien mit Babys, Klein- und Schulkindern einquartiert. Kinder jeden Alters, die sich – wenn überhaupt - höchstens zweimal in der Woche mit all den anderen in einer Begegnungsstätte anstellen dürfen, um ein paar Minuten zu duschen. Schulkinder, die stinkend und mit ungewaschenen Klamotten in die Schule müssen.
An diesen Notstandswohnungen wird seit vielen Jahren nichts getan, mit der offiziellen Begründung, dass sich sonst die Leute dort zu wohl fühlen und sich keine neue Bleibe mehr suchen würden. Alle wissen es. Keiner schaut hin. Keiner hilft. Und wenn jemand diese Adresse im Ausweis stehen hat, findet er weder irgendwo eine Wohnung, noch hat er die geringste Chance auf einen Job, von dem er leben kann.
Man fällt die Straße sehr viel leichter runter, als man denkt und man ist ganz erschrocken, wenn dann auf einmal Frank, den man gut von früher kennt, aus einem der blinden Fenster schaut und man nicht weiß, soll man sofort auf die andere Straßenseite und möglichst schnell vorbei gehen oder soll man stehen bleiben und fragen, was los war und wie man helfen kann - die meisten wählen die erstgenannte Möglichkeit.
Liebe Grüße
Sabine
Antwort geändert am 26.03.2018 um 14:11 Uhr
Das ist noch recht freundlich geschildert. Mir lag eine Akte zur Studie zwecks Aufnahmemöglichkeit vor. Einer von den Bedauernswerten hat einem anderen mit dem Stiefel vor den Kopf getreten: Dazu gab er seinen Kumpanen folgenden Kommentar:"Jetzt schießt Borussia Dortmund einen Elfmeter!" Der Misshandelte ist im Eingangsbereich von Karstadt gestorben. Nebenbei: der "Elfmeterschütze" ist seinerzeit nicht zur Resozialisierung/Behandlung in die Sozialtherapeutische Anstalt aufgenommen worden. Deshalb gefällt mir der Kommentar: "Daran kann man sehen, dass es uns doch recht gut geht"- nicht. Es müsste m.E. heißen: Ich bin dankbar dafür, dass ich nachts warm, trocken und vor allem -sicher- in meinem Bettchen schlafen darf, mit Tabackkrümeln aus Kippen oder ohne! Liebe Grüße vom Meermann. Ach so - ja, Prost! Austrinken! Denn noch leben wir oder anders: dennoch leben wir!
Und vielleicht schaffen wir es ja irgendwann, nicht mehr einfach nur wegzuschauen.
Vielen Dank für deine Rückmeldung, Meermann.
Liebe Grüße
Sabine
Vielen Dank für deine Rückmeldung, Meermann.
Liebe Grüße
Sabine