Lenz

Satire zum Thema Dummheit

von  GastIltis

Gedicht für Reimfreunde

Der Mensch braucht eine neue Hose.
Warum denn das? Nun, es ist Lenz!
Da sitzt das alte Zeug zu lose
und macht nichts her im flotten Benz.

Die Zeit lässts flattern und ist schnieke.
Manch Vogel pfeift aufs Etikett.
Die Liebe lernt man von der Pieke,
am besten Nachts im Himmelbett.

Anstelle Ampeln pflanzt man Bäume.
Sie zeigen stets ihr Dauergrün.
Der Löwenzahn schmückt Wiesensäume
und alle schrein: Berlün, Berlün!

Das sind wahrscheinlich die Verrückten.
Die sterben niemals vor der Zeit.
Im Frühling tanzen die Verzückten
im Reim, dann ist es bald soweit!


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: EkkehartMittelberg, SinOnAir, AZU20, Didi.Costaire, zoe, Jo-W., TassoTuwas, plotzn, Moja, Piroschki.
Lieblingstext von: Piroschki, SinOnAir.
Berlün!

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (21.05.19)
Lieber Gil,
ich bewerte dein Gedicht entsprechend dem Untertitel und muss zugeben, dass fast alle Reime für mich originell sind. Also reimen wir weiter und der, dem es nicht gefällt, möge uns fressen.
Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 21.05.19:
Danke Ekki. Dein freundlicher oder auch verzweifelter Versuch, zu retten, was kaum noch zu retten ist, ehrt dich natürlich ungemein. Und dass ich die Themenstellung naturgemäß auf niemand anders als auf mich selbst beziehe, versteht sich ja von selbst. Wer über sich vermeint lachen zu können, muss auch so einsichtig sein, wenn es um Fragen von Dummheit oder dem scheinbaren Gegenteil geht. Ich muss das alles erst einmal verkraften. Zum Glück gibt es Leute, die noch richtig lachen können. Das ist dann ansteckender als jede unsinnige Theorie. Viele herzliche Grüße von Gil.
Sin (55)
(21.05.19)
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 GastIltis antwortete darauf am 21.05.19:
Hallo Rothaut, natürlich ins Rote, ohne politisch zu werden. Eigentlich, das habe ich ja schon Ekki versucht klarzumachen, war es die reine Verzweiflung. Ich muss sie nun an mir festmachen, oder mir einen Falben besorgen, um sie am Schweif festzubinden und im Staub hinter mir her zu schleifen. Dein Lachen übrigens hat mir gestern wahrscheinlich das Reststück Verstand bewahrt. Wer kann das eigentlich besser? Danke und herzliche Grüße von Gil.

 AZU20 (21.05.19)
Mit Freude gelesen. LG

 GastIltis schrieb daraufhin am 21.05.19:
Hallo Armin, das ist doch was! Wenn du wüsstest. Zu leiden ist kein Ausdruck. Aber manchmal muss es wohl sein. Vielen Dank und sei gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (21.05.19)
Tja, ein Reimfreund bin ich ja auch...

Selbst ohne Benz, der Kenner kennt's,
den frischen Schwung samt Rumgehampel.
Da kommt der Frühling oder Lenz,
zuweilen auch mit Blumenampel.

Liebe Grüße, Dirk

 GastIltis äußerte darauf am 21.05.19:
Danke Dirk, du wurdest ja auch in den Kommentaren zu dem vorigen Gedicht speziell zu Reimen mehrfach erwähnt! Zum Glück wartest du noch „dementsprechend“, um einen weiteren Reimvertreter zu zitieren, mit einer Blumenampel auf, um auch deine persönlichen Frühlingsambitionen kundzutun. Viele Grüße und bis dann. Gil.
Jo-W. (83)
(21.05.19)
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 GastIltis ergänzte dazu am 21.05.19:
Lieber Jo, meine spontane Eingebung so zu bewerten, finde ich ehrenwert. Ich weiß ja, dass Reime nicht dein Metier sind, aber respektvoll bedacht werden. Und umgekehrt. Danke und viele herzliche Grüße von Gil.

 Willibald (21.05.19)
Es lenzt in der Traditionslinie "Lichte Gedichte" mit Handschlag für Gernhardt und Gsella.
Feine Textur. Respekt und Grüße.
ww

 GastIltis meinte dazu am 21.05.19:
Hallo Willibald, unsere zweite Begegnung. Von der ersten weißt du nichts. Diese ist für mich erbaulich. Der Vergleich ist etwas hochgehängt. Immerhin hatte man mir schon Heine und Kästner an die Brust geheftet; das Forum gibt es nicht mehr. Wahrscheinlich deshalb. Dennoch: vielen Dank und herzlich grüßt Gil.

 Willibald meinte dazu am 21.05.19:
Salute Gastlltis!

Gab es eine eher unerbauliche Leserei in der Synekdoche?
Vielleicht magst Du das entdecken lassen.
Und der Text ist gut, scheint mir, und lässt sich gewiss der genannten Traditionslinie einordnen.

Greetse
ww

 GastIltis meinte dazu am 21.05.19:
Danke, dass du nachfragst. Es ist unbedeutend. In einem anderen Forum, in dem ich nahezu inaktiv bin, hatte ich ein reimloses Gedicht eingestellt, das du mit einer 5, vier weitere User je mit einer 8 bewertet hatten. Da die schlechteste Note ohnehin herausfällt, spielt es keine Rolle. Aber witzig finde ich es schon ein wenig. Besonders, weil das Gedicht „Lenz“ mehr meiner Verzweiflung geschuldet ist, die aus dem vorhergehenden Gedicht resultierte, aber sicher ungerechtfertigt war. Sei herzlich zurück gegrüßt von Giltis.

 Willibald meinte dazu am 21.05.19:
Wieso "gibt es das Forum nicht mehr?"
Greetse
ww

 GastIltis meinte dazu am 21.05.19:
Hallo Willibald, das erste Forum, von dem ich schrieb, dass daher die Vergleiche mit Heine und Kästner stammten, war die Lyrikecke. Da war ich von 2012- 2014 aktiv. Die gibt es nicht mehr.
Das zweite mit den Benotungen, in dem ich quasi inaktiv bin, existiert selbstverständlich noch (LL). Da haben wir uns etwas missverstanden.

Und du kanst es hier nachlesen:

woher du kommst Gedicht zum Thema Geheimnis, 02.01.19

Gruß Gil.

Antwort geändert am 21.05.2019 um 22:38 Uhr

Antwort geändert am 22.05.2019 um 12:10 Uhr

 Willibald meinte dazu am 22.05.19:
Salute, Gil
habe bei LL mein Fehlurteil gegenüber "bernstein inklusiv" eingeräumt.
greetse
ww

Antwort geändert am 22.05.2019 um 14:10 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 26.05.19:
Danke Willibald, das hat mich sehr gefreut. LG von Gil.

 Willibald meinte dazu am 27.05.19:
Einen schönen Abend wünscht Dir
w

 TassoTuwas (22.05.19)
Lieber Freund, das hast du raffinert eingefädelt. Erst geht es los mit schönen Worten zur Lebenshilfe und kaum ist man eingelullt, kommt es ganz dicke! Verrücktnochmalen schönen Dank, ich weiß du meinst es gut!
Es grüßt TT

 GastIltis meinte dazu am 26.05.19:
Hallo Tasso, das mit der Lebenshilfe, auf dem Lehrbrief meines Urgroßvaters Joachim Friedrich Gerike von 1867 schreibt man noch Hülfe, (allerdings Heilgehülfe, außerdem Barbier und Musikus), ist von dir weit übertrieben, wenngleich der Rest den Sachverhalt einigermaßen treffend darstellt, wie immer, versteht sich. Danke dafür und viele Grüße von Gil.
zoe (62)
(25.05.19)
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 GastIltis meinte dazu am 26.05.19:
Das finde ich ja bezaubernd von dir. Übrigens erinnerst du mich an zoe, kann das sein?
LG von Gil.
zoe (62) meinte dazu am 26.05.19:
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 plotzn (27.05.19)
Statt in biologisch-hormonellen Erklärungen zu schwelgen, setzt Du hier banal auf Lyrik. Ein wenig mehr wissenschaftliche Seriosität bei der Analyse des Verrückten hätte ich schon erwartet, Gil. Nimm Dir ein Beispiel an Tasso

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 27.05.19:
Aha Stefan, jetzt habe ich erst einmal dein Buch zerfetzt. Grund: siehe Seite 54! Da kommt auch eine Hose darin vor. Dabei habe ich mit der Reimerei gerade dich als lobendes Beispiel mit herangezogen. Und woran orientiere ich mich nun? An Seite 42! Gilt für uns zwei! Schreib dir das mit (Un-)dank hinter die Löffel. LG von Gil.

 plotzn meinte dazu am 28.05.19:
So, so - Scheidung also - aber nicht vor dem gelebten Trennungsjahr (in getrennten Foren). Hättest Du Seite 54 ernst genommen, dann begänne Dein Gedicht mit

Der Mensch braucht dringend neue Hüte.
Warum denn das? Nun, es ist Lenz!
Da steht das Mannsbild voll in Blüte
und macht was her im flotten Benz.

Hose hin oder her - das sind doch prüde Fragestellungen und vom Buch ist ja jetzt auch kein Fetzen mehr übrig...

Löffelige Frühlingsgrüße!
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 28.05.19:
Vielleicht, oder so ähnlich!
Der Mensch braucht eine neue Hütte.
Warum denn das? Nun, es ist Lenz!
Da macht er Ernst und seine Lütte
denkt, das mag ich am flotten Stenz.
Wer denkt hier was Prüdes? Gruß Gil.
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