Schnitzel für die Aussätzigen

Gedicht zum Thema Weltuntergang/ Endzeit

von  RainerMScholz

Wir werden die Geister nicht los,
furchtbar ist noch der Schoß,
aus dem der ganze Wahnsinn kroch,
die Stupidität, die Arroganz
und was ist es noch?! -
der schartige Schwanz
an aufgesetzter Jugend, öder Vergangenheit und Larmoyanz
den wirklichen Katastrophen gegenüber -
auf der anderen Seite der Welt
fallen Seelen hintenrüber
wegen des Hungers und des Mangels an allem,
und wir sorgen uns um die Marken
der Schuhe an unseren Füßen;
und ob die Überbelegung in den Schweineställen
die Schweine büßen
oder die Bauern
oder die Gemeinschaft der Zahler der Steuern;
und wenn die Schweine sprechen würden,
bäten die Schweine um Schonung;
und den Viechern würden wir einen Aufschub geben,
denn Schweine haben auch das Recht zu leben.

Und die Kinder -
wie Unberührbare Inder.

Kapitalismus ist Krieg.
Wir fressen den Sieg
auf, bis der letzte Mann erstickt;
die letzte Frau wird gefickt
von einem neuen Gott
auf einem beinernen Schafott.
Die räudige Menge lacht,
die Schwarte kracht,
und wir sind weiter
unter dunklem Himmel heiter;
die Wellen schlagen höher,
wir stürzen in bodenlose Löcher
und ich höre das Lachen.
Wir sind die gutmeinenden Narren
am Grunde des Meeres.
Das Heilen von allem ist `was Schweres.
Zu schwer scheinbar für uns.
Grunz.

Das achtbeinige Vieh faucht zu mir,
ich kreische zurück,
da flieht das Tier.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (16.10.21)
Diesen apokalyptischen Eindruck teile ich.
Wohin man seinen Blick auch richtet ...

 RainerMScholz meinte dazu am 19.10.21:
Und der Eindruck, das alles zerredet wird und längst im Grunde über die Wupper ist, was soll da noch Artenschutz und das ganze Gedöns, während wir Dinosaurier auf den Einschlag warten (der anderenorts längst vonstatten geht, wo es nichts zu verlieren gibt, als das blanke Dasein).
Der Neustart der Wirtschaft nach dem Herunterfahren weltweit, also da, wo es nennenswert ein Wirtschaftsleben gibt, scheint massenpsychologisch nicht auszureichen - da muss Blut fließen auf den Straßen, mitten unter uns, da muss ein richtiger Krieg her, keine Simulation, keine Fernsehnachrichten, nichts aus der Zeitung.
Gruß + Dank,
R.
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