Wie es kam das Jimmi Asperger ( -Autist) einst wegen seiner Ansicht beim Krautfundieren rausflog... (Romanauszug)
Dialog zum Thema Achtung/Missachtung
von alter79
Dagegen meint Novalis, dass die Poesie die natürliche Religion des Menschen sei.
Von mir verfremdetes Zitat des Malers Immendorf: ’Es muss Millionen von Leuten geben, die schon einmal Prostituierte aufs Zimmer bestellt haben und dabei Drogen konsumierten. Von den meisten allerdings wird man nie erfahren.’
Dazu die Testfragen 1 – 5 der Ärzte/Zeitung
Ziehen Sie sich vermehrt vor anderen Personen zurück?
Fühlen Sie sich bedrückt, traurig oder niedergeschlagen?
Ist Ihre allgemeine Fitness reduziert, der Schlaf gestört oder der Appetit beeinträchtigt?
Müssen Sie andauernd über bestimmte Dinge nachgrübeln?
Kommt Ihnen manchmal Ihre gewohnte Umgebung verändert, unwirklich oder fremd vor?
Haben Sie den Eindruck, dass andere Sie hereinlegen, ausnutzen oder betrügen wollen?
Sehen oder hören Sie manchmal Dinge, die andere nicht wahrhaben wollen oder fühlen Sie sich von anderen Menschen beobachtet, ausgelacht, verfolgt oder bedroht?
„Ja! 5mal JA!“
„Dann wird das aber nichts mit dem Urlaubsschein, Jimmi!“
„Gut, dann eben fünfmal NEIN!“
„Es sind aber 8 mal nein nötig!“
„Fuck u, Idiot!“
Mit ihm war und bleibt es immer Deal or no Deal. No war die Arschkarte. Die hielt er selber. Weil seine Lehrer es so wollten. Doch das begriff er nicht. Denn sein Wissen war ein Pyramidenspiel. Direktvertrieb. Eine lachhafte Nummer Weisheit, die er sich in irgendwelchen Taschenspieler- Portalen angelesen hatte. Manche lernten dort auch die Karten zu bescheißen. Er beschiss sich selber. Sonntags mit weißem Hemd. Weißer Hose. Polierten Schuhen. Um die paar Piepen seiner Rente irgendeinem schwulen Halbwisser in den Hintern zu schieben. Schach, Alter. Und matt. Ey. Gut, er hätte trotzdem als freier Mann nach Hause gehen können. Mit so was wie Schwerkraft in sich drin. Doch nichts. Ihn drückte die Macht der anderen. Deren Wissen, nichts zu wissen. Wie ein Schlag mit der Fliegenklatsche auf Mücken. Und der Lektion: Vertraue niemandem! Punkt. Das sagte er aber nicht, - das pikierte Arschloch. Als ob Weihnachten wäre. Dabei feiern ’Bad Dhisten’ wie er kein Weihnachten. Niemals. Als Kind hatte er sich mal ein Fahrrad gewünscht. - Zwei Unterhosen, lange Strümpfe und ein kratzender Pyjama waren im Januar darauf die Ausbeute. Was sollte also der Scheiß? Zudem das Wissen, dass er nur wegen der Geilheit seiner Erzeuger entstanden ist.
Deswegen:
Yoga
Pillen
Alkohol
Entzug
Buddhismus
Noch mal Entzug
Meditation
Buddhismus
Geheiratet
Alkohol
Bad Dhismus
Dabei hatte er sich ihretwegen den Arsch aufgerissen. Beim Müll runter tragen. Zwiebeln schälen. Abwaschen. Behielt kaum Taschengeld. Damit sie bei Neckermann und Beate Uhse ’in schwarzer Reizwäsche’ voll zuschlagen konnte. Shoppen und ficken. Aber nicht mit ihm. Das ist reine Zahlenspielerei vor Loch, sagte sie. Da saß er nackt im Lotussitz auf dem Boden. Schwanz in der Hand. Spritzte sich in den Mund. Später kotzte er das Klobecken voll. Krümmte sich und wimmert, - du heiliger Vater. Der antwortet ’Spring, du Kretin, ich fange dich auf’. Von wegen; seitdem ist sie kaum noch anwesend. Und er ist so blöd und lässt sich besoffen und mit einem Joint im Hals beim Autofahren erwischen. Halber Totalschaden. Nur. Und hasste seitdem die Bullen. Hörte zum Trost Peete Seeger. Dylan. Und fragte sich wegen Glück im Unglück Löcher in den Bauch. Fing zudem an alles zu analysieren. Sich die Karten zu legen. Jedes Wort, jeden Hinweis auf die Waagschale. Was hätte er auch sonst tun sollen? Kein Ozean, keine Wellen! Stattdessen Rot- und Weißwein in der Birne. Bier zu Afghanen, sabbelte er in der Kneipe nebenan sein blödes Gefasel gegen eine posttraumatische Belastungsstörung wegen seiner Alten, - die inzwischen beim Nachbarn im Parterre eingezogen war, - denen er bisweilen beim Ficken zusah. Wie sie dem Fettsack einen geblasen hatte. Ihm nie. Diese Hure. Und er deswegen Schuldgefühle hatte. Alpträume. Nervöse Anfälle. Flashbacks von Fernsehsendungen. Halluzinationen. In denen er dem rasierten Sack des Dalai Lama nahe war. All diese unmoralischen Schlenker. Die er in Texte packte und in ein Forum stellte, - einzig um Leute zu verarschen. Wozu ihn die Lüge fragte, ob die anderen was merken würden. Echt! Als ob sein Scheiß ernsthaft gelesen würde. Dann eher voll durch die Stille, die ist nur halb so blöde. Schrieb ihm einer. Wie gesagt, alles technische B- Geräte, lächelte sie. Diese Idioten. Mischte ihm drei Karten unter die verlogene Dauerwurst.
- das muss man sich erst mal reinziehen -
„Ich bin neu!
„Prima.“
„Heiße Willi!“
„Prima.“
„Ich hörte, du liest viel?“
„Ja.“
„Kannst du mir ein Buch leihen?“
„Du solltest besser zum Anstaltspfarrer ...“
„Warum?“
„Ich lese anders.“
„Wie denn?“
„Okay, ich erkläre es dir: aber nur einmal! - Verstanden?!“
„Ja!“
„Also: Wenn ich eine Seite gelesen habe reiße ich die aus dem Buch ... so weit verstanden?“
„Klar.“
„Ich nehme dann ein anderes Buch, lese darin irgendeine Seite, reiße die aus dem Buch und lege stattdessen die Seite von dem anderen Buch dort rein, - klar?“
„Schon - aber ...“
„Maul halten!“
„Klar!“
„Ich nehme ein anderes Buch, - lese eine Seite aus der Mitte oder so - reiße die raus und ...“
„Du bist irre !?“
„Sicher. Aber mit System!“
„Wie heißt das System?“
„Cut- Up, Baby, - der Rock’n Roll in Wörtern! Oder, wie dein Namenvetter ’Willi’ Burroughs sagt: ‘In writing this chapter I have used what I call "the fold in" method that is I place a page of one text folded down the middle on a page of another text (my own or someone else's)--The composite text is read across half from one text and half from the other-- The resulting material is edited, re-arranged, and deleted as in any other form of composition--This chapter contains fold ins with the work of Rimbaud, T.S. Eliot, Paul Bowles, James Joyce, Michael Portman, Peter Weber, Fabrizio Mondadori, Jacques Stern, Evgeny Yevtushenko, some newspaper articles and of course my own work--’.
„Willst du nun ein Buch? Ich hab’s selber geschrieben.”
„Nee! Lass mal stecken!“
Anmerkung von alter79:
Dank Omikron die gefährlichsten 3 Wochen meines Lebens
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