Die Sichel saust durch sattes Grün,kundig geführt von Schnitterhand,und endet jäh duftendes Blüh’nim weiten ernteschweren Land.Die Ähre fällt, den Halm zerbricht’sohne ein Anzeichen von Schmerzunter der Glut des Sonnenlichts -ein Vogelpaar steigt himmelwärts.Des Schnitters Schritte hüllt der Grundin einen Wolkenhauch von Staub -ein Lächeln spielt um seinen Mund,ein schriller Schrei verklingt im Laub.Das Reife reicht sich gern dem Schnitt -die Fülle lastet schwer,es hilft dem Sinken heiter mit,denkt nicht an Gegenwehr!Der Schnitter kennt die Zahl der Tageund kommt der Welke nur zuvor,er trifft auf keine wehe Klage -im fernen Haus leuchtet ein Tor!(2004)
Bild: Hans Olde, Der Schnitter (1893) [wikimedia.org]