Kurzzeitiger Erziehungserfolg

Gedicht zum Thema Erziehung

von  plotzn

Die Mutter steht sonntags am Herd und backt Kuchen,
da hört sie den Sohnemann nebenan fluchen.
Der spielt mit der neuen Modelleisenbahn
und meckert als Schaffner die Fahrgäste an:

»Ihr blöden Idioten, ich hab jetzt genug,
bewegt Eure Ärsche allmählich zum Zug!
Wir fahren gleich ab und will einer noch rein,
dann jetzt aber dalli – wie blöd kann man sein?!«

Die Mutter geht rüber und schimpft mit dem Sohn:
Sie dulde zu Hause nicht so einen Ton!
Er muss auf sein Zimmer und solle sich schämen,
zurück darf er erst, würde er sich benehmen.

Der Kleine kommt wieder nach etwa zwei Stunden,
ab da spricht er äußerst gewählt zu den Kunden:
»Verehrteste Gäste, es tut uns sehr leid,
verzeihen Sie bitte die Unpünktlichkeit.

In Kürze erreichen wir Würzburg in Franken
und möchten uns herzlich bei Ihnen bedanken,
trotz aller Verspätung, für Ihre Geduld –
daran ist die Schlampe von nebenan schuld!«



Anmerkung von plotzn:

Alter Witz in neuen Reimen.

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Kommentare zu diesem Text

Teolein (70)
(02.06.23, 15:27)
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 plotzn meinte dazu am 03.06.23 um 09:03:
Servus Teo,

so ist das Leben - das Schwein trügt, ähm..., der Schein trügt. Hat nicht Schiller schon in seinem Lied von der Socke geschrieben: "Wehe, wenn sie losgelassen"?

Bei Deinen kurzen Bahn-Wegen von Herne bis nach Dortmund können ja auch kaum zwei Stunden Verspätung zusammenkommen...

Bleib pünktlich!
Stefan

 niemand (02.06.23, 17:18)
:D   :D   :D   :P 
LG Irene

 plotzn antwortete darauf am 03.06.23 um 09:03:
Mercie, Irene!

Liebe Grüße
Stefan

 AchterZwerg (02.06.23, 17:46)
Umgekehrt gibts das auch, schreibt der Postillon.

In Rösra muss ein Busfahrer jetzt auf eine Unfreundlichkeitsfortbildung, um endlich den Anforderungen im Personennahverkehr gerecht zu werden.

Du siehst, lieber Plotzn, wie mans macht isses verkehrt ...

. :(

 plotzn schrieb daraufhin am 03.06.23 um 09:05:
Wat'n Glück, leibe Heidrun!

Genau diesen Busfahrer scheinen sie nun nach Südhessen weggelobt zu haben.

Seitdem fahre ich wieder frohen Herzens mit den Öffis.

Liebe Grüße
Stefan

 Didi.Costaire (02.06.23, 20:45)
Hallo Stefan,

im Ansatz war das ja schon ganz gut, nur am Ende soll es natürlich heißen (als regelmäßiger Bahnfahrer kenne ich mich da aus):

...
Besuchen Sie gerne im Bistro Frau Schult.

Sie sorgt für 'nen kurzweil'gen Fahrtzeitvertreib
und hat wer 'nen kräftigen Zug hier am Leib,
dann fließen die Hopfengetränke in Strömen
und kommenden Donnerstag sind wir in Böhmen.

Herzliche Grüße,
Dirk

 plotzn äußerte darauf am 03.06.23 um 09:10:
Servus Dirk, Du Bordbistrostammgast!

Hört sich so an, als seid ihr eine Gruppe von Pendlern, die dort schon ihren Stammtisch haben

Ich glaube, der Link von Küche zu Bordbistro ist im Gedicht zu weit hergeholt. Ich habe die letzte Zeile deshalb noch mal überarbeitet.

Liebe Grüße
Stefan
Agnete (66)
(03.06.23, 22:36)
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 plotzn ergänzte dazu am 05.06.23 um 09:34:
Stimmt, Agneta!

Nicht umsonst heißt es: Wein aus Burgund und Kindermund tun Wahrheit kund...

Liebe Grüße
Stefan

 TassoTuwas (05.06.23, 09:39)
Moin Stefan,

weiß eine Mutter nicht Bescheid
tut mir ihr Kind aufrichtig Leid
heute machen Internetspiele Sinn
Eisenbahn ist out Ballerspiel ist in

Immer auf der Höhe Zeit grüßt
TT

 plotzn meinte dazu am 05.06.23 um 10:48:
Servus Tasso,

Du kannst mich doch nicht so desillusionieren!

Wo bleibt dann Lukas, wo Jim Knopf,
die Helden meiner Kindheit?
Nur Ballerei zermürbt den Kopf
und führt zu Seelenblindheit.

Nostalgische Grüße
Stefan

 GastIltis (06.06.23, 18:57)
Hallo Stefan, ein sehr indifferenter Beitrag!
Die Zeilen verraten Erziehungseffekte,
die einstmals ein Junge zu Hause entdeckte.
Er ward nicht genannt, was man zwar versteht,
doch weiß man bestimmt, um wen es sich dreht.
Der Slang und der Tonfall, dann auch diese Sprache,
man kann sich verstecken, das ist eine Sache,
doch dies Despektierlich-Respektlose-Freche,
es trifft nur für einen zu, ist seine Schwäche!
Dass er so tut, als stünd er über den Dingen,
ist dreist, wenn nicht plump: es kann nicht gelingen.
Gesteh Plotz, die Untaten in aller Fülle,
das mildert die Strafe und ist Gottes Wille!
Die Gerechtigkeit schreitet voran, meint herzlich Gil.

 plotzn meinte dazu am 07.06.23 um 09:17:
Ach Gil, ich gestehe dir ehrlich und nüchtern,
als Kind war ich ängstlich und überaus schüchtern,
ein Nesthäkchen, immer von Omas getätschelt,
ganz friedfertig spielend und völlig verhätschelt.

Ich weinte, wenn Leute auf Ameisen traten
und bin bei den Blumen ins Schwärmen geraten.
Das konnte nicht gutgehn, ich musste dann lernen,
mich mehr von verlegener Scheu zu entfernen.

Das mach ich bis heute und such dafür Gegner,
mit denen ich mich in entschlossen-verweg'ner
Manier duelliere, um mein Selbstvertrauen
mit Opfern wie dir wieder neu aufzubauen.


Herzlichen Dank dafür!
Stefan
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