Ein Lob der
Vergänglichkeit
Ich grüsse
das Verrinnen
gepaart mit Neubeginnen
der gnadenlos
gleitenden Zeit:
ein fürchterlicher
Lahar fürwahr
der alles niederwalzt
und gnädig zudeckt
was es da gab
in der Vergangenheit
und so gebiert :
die neue Zeit …
Dies ist ein Ding
so sinnvoll
daß man`s preise
und viel zu wertvoll
auf vielfache Weise
als daß man klage
wenn all die
vergangenen Tage
verschwinden
und sind endgültig
fort für immer
Wäre dem nicht so
wär es weitaus
schlimmer
Und es ist gut so :
daß nichts besteht
und daß nichts bleibt
im Malstrom
der zerstörerischen Zeit
Und nicht der Ahn
im Totenhemde
mir würde reichen seine
Kochenhände
Obwohl verwandt
bleibt er mir fern
und unbekannt
als obs ihn gar
nicht gäbe
Nur ein Gespenst
das du nicht kennst
und das nur auftaucht
in historischer Rede
Und daß dein eigenes Ich
und auch das meine
sich wandeln
gleitend mit der Zeit
und nie verweilt
und streng bestimmbar
bleibt
so wie ein Alien
unheimlich
stumm und fremd
das man nicht kennt
das aber dich
exakt erfaßt
und genau scannt …
Und du dich
wundern würdest
welche Ichs
in dir da alles hausen
Du bekämest
das Grausen !