ERZIEHUNG
ZUM DIAMAT
UND ZUR INTRINSISCHEN
MOTIVATION
über die Produktivität
der funktionalen , absichts-
freien kontraproduktiven
Erziehung
Meine Tochter aß im Alter
von 2 Jahren recht gern Eier
Eines Tages erzählte ich ihr,
in jedes Ei habe die Henne
einen Furz gelassen
Erst glaubte sie mir nicht,
aber dann bewies ich ihr es,
indem ich mit ihr in einen
Hühnerstall ging
und ihr zeigte, wie sich
die Hennen auf die Eier
setzen und hinein furzen
Seitdem
mag sie keine Eier mehr
Meine Darstellung und Erklärung
des biologischen Sachverhaltes
war für die frühkindliche Entwicklungs-
phase exemplarisch, induktiv und evident,
wie es auch in den ersten beiden
Klassen des Sach- und Heimat-
kunde Unterrichts der Grundschule
sein sollte
Nach diesem biologischen Thema
befaßte sich meine Tochter und ich
mit einer geographisch – religiösen
und ökonomischen Thematik
im Sinne einer vernetzten
Bildungsaneignung
Mit drei Jahren nahmen wir sie mit
auf einen Aussichtsberg
Als wir oben standen und weit ins
Land blickten sagte ich zu ihr
Schau dich um, alles was du hier
ringsherum siehst bis zum Horizont
gehört mir , deinem Vater
Er könnte Gott sein !
Sie widersprach und sagte:
Das stimmt nicht
du bist der Teufel
Eine hervorragende antithetische
Antwort
So erzieht man selbst Kleinkinder
zur Dialektik im Sinne des DIAMAT
( dialektischer Materialismus )
alter ostdeutscher , kommunistischer
Schule und zum Hegelianismus
Nach außen entsetzt,
aber innerlich hoch zufrieden
fragte ich
„ Warum ? “
Sie konterte :
Du bist der Teufel
Ich hakte nach:
„ Warum ? “
Weil du so daher redest
Als meine Tochter fünfundzwanzig
Jahre alt war erfolgte die Synthese
Sie aß keine Eier, aber wenigstens Rührei
und sie wurde eine erfolgreiche Architektin
Also mußte ich bei der Erziehung
doch einiges richtig gemacht haben
zumindest nicht allzu viel falsch ….
Oder ?
Aber sie weigert sich Projekte wie
Hühnerställe
oder landschaftsarchitektonische
Gestaltungen zu übernehmen
Und sie ging Sonntags nicht
in die Kirche als bekennende
Atheistin und potentielle Nihilistin