Das Brötchen

Essay zum Thema Leben

von  Drachenschatz

Das Leben ist wie ein Brötchen beim Bäcker. Die eine Hälfte ist staubtrocken und die andere lockt mit farbenfroher Frische. Viele haben die Angewohnheit erst die trockene, eintönige Seite anzuknabbern, um sich nicht nur auf den besseren Teil freuen zu können, sondern auch der Nachgeschmack angenehmer ist. Ich bin mir sicher, dass viele diese Angewohnheit haben und du vermutlich ebenfalls dazu gehörst. Ich möchte dir jedoch den Rat geben, dass du nicht nur an einer Stelle knabberst, sondern auch ab und zu das Brötchen umdrehst, damit der ganze Belag nicht herausfällt und der positive Teil dann überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Manchmal, wenn das Brötchen dann absolut nicht das ist, was du eigentlich wolltest, solltest du darüber nachdenken, ob du dein Brötchen das nächste Mal nicht einfach selbst belegst, statt eines zu nehmen, das vorgefertigt ist und in seiner Gleichheit keinen höheren Reiz bietet. Besonders, wenn du manchmal vom Leben oder aber auch von deinem Brötchen mehr erwartest, bist du besser beraten, wenn du dir die Zeit nimmst es selbst zu gestalten. Auch wenn du Schokocreme mit Senf kombinieren möchtest und du die hochgezogenen Augenbrauen deiner Mitmenschen erntest- es ist dein Brötchen und es kann dich trotz der angewiderten Blicke glücklich machen. Du fragst dich vermutlich, wie man mit etwas glücklich werden kann, was einem Ekel und Kopfschütteln beschert, doch auch wenn dein Geschmack extravagant ist, so wirst du vielleicht auf Ablehnung stoßen, doch umso mehr wirst du merken, welche Menschen sich tatsächlich für dich und nicht für die Art deines Brötchens interessieren; Menschen, die sich zu dir setzen, es mit dir teilen möchten und dir ein Teil ihres Brötchens anbieten. Menschen, die dir dein Brötchen nicht absprechen, sondern Rezeptvorschläge geben und sich für deine Art begeistern können, selbst wenn sie deinen Geschmack nicht teilen. 


Wenn wir jetzt zu unserer Anfangssituation gehen, zu dem halbtrockenen Brötchen und dann an das Brötchen denken, welches du selbst erschaffen hast - welches sollte dein Leben widerspiegeln?


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Kommentare zu diesem Text


 Redux (07.11.23, 11:27)
Interessante Parallelen und Vergleiche, die ich annähernd alle unterschreibe.
Die Umsetzung ist wie immer der schwierigere Part.

 Drachenschatz meinte dazu am 07.11.23 um 16:19:
Da stimme ich dir absolut zu. Reflexion ist zumindest der erste Schritt in die richtige Richtung.

 EkkehartMittelberg (07.11.23, 11:39)
Hallo Drachenschatz,

dein Brötchen bekommt mir gut. Jetzt bin ich gespannt, was du über Drachen schreibst.

LG
Ekki

 Drachenschatz antwortete darauf am 07.11.23 um 16:29:
Hallo Ekki, 

vielen Dank für deine Worte! Ich denke, dass es früher oder später bestimmt etwas zu Drachen von mir geben wird.

LG

 FrankReich (07.11.23, 16:29)
Sorry, ich habe in meinem Leben schon so einiges an Brötchen bei den unterschiedlichsten Bäckern gekauft, aber ein halb trockenes, halb frisches Brötchen ist mir selbst im Supermarkt noch nicht untergekommen, obwohl ich den Experten dort das noch am ehesten zutrauen würde. 👋😂

Ciao, Frank

 Drachenschatz schrieb daraufhin am 07.11.23 um 16:34:
Vielleicht hast du mir die guten Brötchen auch schon alle weggekauft?  ;) Oder die Angestellten mochten mich nicht. So oder so - letztendlich ist es auch nur ein Vergleich.

 Dieter_Rotmund (17.11.23, 18:02)
Das ist zwar sauber und geschmeidig formuliert, mir aber insgesamt zu verknattert konstruiert. Lies doch mal Kafkas "Der Bau"!
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