EIN TRAURIGES
FRÜHLINGSLIED
ALS EICHENDORF-
VERSCHNITT
MIT WINTEREINLAGE
Mir träumt
ich ruhte wieder
in meines Vaters Haus
Eisblumen
an den Fenstern
und Reif
an allen Wänden
Der Mond scheint
giftig drein
und draußen
schneit es Flocken
und weiße Hauben
hocken
am Zaun
und glotzen rein
und alles
war voll Schnee
bös glitzern
tat das Eis
Mein Haar
war nicht mehr
schwarz
sondern
vom Alter weiß
Als ich erwacht
und sah
bedrückt ins Tal
hinaus
da säuselte
die linde Luft sehr sanft
durchs zarte Frühlingslaub
und brachte Blumenduft
Ich zog mich an,
verließ das Haus
und
Blütenflocken fielen
mir auf die Brust,
das Haupt …
Ich macht mir
nichts daraus
verbittert
wie ich war
Mein Traum
mir nun erschien
realistisch und klar
Die Wirklichkeit
war Schein ...
Selbst wenn ich es
gewollt:
ich konnt nicht
glücklich sein
Um mich
ein fremdes Land
und eine helle Sonne
stand höhnisch
überm Waldesrand
Als ich hierher gereist
war mein Herz
schon vereist
und starr und kalt
mein Sinn
Warum ging sie
dahin
und hat mich schnöd
verlassen ?
Ich konnts einfach
nicht fassen
und in mir wurde
es Winter
in diesem fremden
Land
wo sie im holden Mai
sich hatte abgewandt
und spurlos verschwand
Ließ mich allein zurück
und stürzte mich
ins Unglück …
Und als ich kehrte
heim ,
da trat ich
vor den Spiegel
Wie sollt es
anders sein ?
Ich geb euch
Brief und Siegel !
Mein Haar
war wieder schwarz
so wie die Farbe
der Trauer
Doch das war
nicht nachhaltig
und nicht
von ewiger Dauer
Denn jetzt
bin ich schon alt
und faktisch
schon ein Greis
´
war`s damals
virtuell
doch wurd ich es
dann schnell
im Lauf von
ein paar Jahren
die für mich
schrecklich waren