FRIEDERICHS AFFE
Gedicht zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch
von hermann8332
FRIEDERICHS
AFFE
Ein o- beiniger schwarzer Affe
mit einem orangeblonden
Orang-Utan Krauskopf
im schwarzen Kakerlaken - Frack
und mit Wanderstab
über den gefühlswabernden
Nebelschwaden, die der deutschen
Wald – und Berglandschaft entsteigen
Ein fotorealistisches
hypnotisiertes
Monkey – Hybridwesen
von hinten in pathetischer Pose
fasziniert und fixiert von
dem emotionalen Nebelbrei
der sich bis zum Horizont erstreckt
und die deutschen seelischen
Befindlichkeiten gnädig kaschiert
und romantifiziert :
diese brodelnde
Haflinger - Schwermut
realistisch symbolisiert
dank Friederichs penibler
und pedantischer
Detailversessenheit
und Gegenständlichkeit
ebenso eine deutsche
ästhetisch primitive
Attitüde
des verquasten deutschen
Natur - Romantizismus
mit der man sich als
gemütskranker blauäugiger
deutscher Bedenken -
Angst – und Schmerzens-
mann unschwer identifizieren
kann ...
O Friedrich sag
was sich der Affe
wohl denken mag !
Von vorne würde er
bestimmt den melancholischen
Ausdruck
ernsthafter
Verblödung
bzw verblödeter
Ernsthaftigkeit
zu Schau stellen
Nicht umsonst ist deshalb
Friederich beliebt
( wegen der tristen
Ernst- Haftigkeit )
mit seiner
Sehnsuchtsmalerei
als Aufmerksamkeitstrainer
und einsamer Esoteriker
als Spiritualist , Mystiker ,
Depressiver , Melancholiker
Introvertierter heimweh-
kranker Naturverklrärer
Bezeichnenderweise
mögen ihn die jungen
Leute von heute
aus der Zero- Generation
die grünen
hysterischen Nuller
mit dem Mamaschnuller
Friederich
die Projektionsfläche
für den deutschen Neurotiker
Angstscheißer , Bedenkenträger
und verquasten Neuro – Romantiker
Der Besinnlichkeits-Affe
über dem Nebelmeer
als Identifikationsfigur
des deutschen Bildbetrachters
und als
Ikone der deutschen
Kunstgeschichte
Keine Spur
von Friederich
dem expressiven und
abstrahierendem Wüterich
Nur Friederich
der Schmerzensmann
und Seinsbewahrer
dessen Oeuvre
immer sehr gut in die
deutschen psychischen
Befindlichkeiten paßt
für die Nazis
mit ihrem
spirituellem Irrationalismus
einer faschistischen
Ersatzreligion
und dem kitschigen Hang
zur Pathetik
für die SED – Sozialisten
als handfest malender
solider wirklichkeitsnaher
Ostdeutscher
( der Kommunismus hat
als schöngeistige Idee
immer einen riesigen Bedarf
an manischer Gegen-
ständlichkeit )
für die heutigen grünbewegten
Emotionalisten und Irrealisten
mit ihrer ökoreligiösen Ideologie
als Seins – und Naturbewahrer
Der ewig melancholische
Sehnsuchts- Monkey in uns
glotzt introvertiert auf die
nebulösen Verzerrungen
Aber er wird nicht tätig
dringt nicht ein und räumt
nicht kognitiv auf
in diesem
irrationalen Dschungel
Der Wanderer
über dem Nebelmeer
ein passiver abgehobener
idealisierender nordischer Affe
ein Affe im nahenden Winter
im schwarzen Frack
und mit Wanderstab
von hinten
der über die vernebelte Welt
als Monster hinweg glotzt
und doch nichts sieht
in diesem Land der Blinden
Ein Lieblingsbild
der Deutschen
DER AFFE ÜBER DEM
DEUTSCHEN NEBELWALD
Die Lieblingsfarbe
der Deutschen ?
Natürlich BLAU
kühl, kalt, introvertiert
wirklichkeitsfremd
romantisch
mit der höchsten Präferenz
unter allen Kulturräumen
und Nationen,
die den Erdball bewohnen
Deutsche
POPULÄR ÄSTHETIK
macht einen frösteln
Weshalb und warum ?
Man kann es sich denken
Aber weiß man es so genau ?
DER DEUTSCHE
GEMÜTSMENSCH :
EINE TEUTONISCHE
SAU ?
Geigenspielende
liebevolle gemütliche
Familienväter
als KZ -Kommandanten,
Romantiker und Idealisten
doch keine Semantiker
und Realisten …