Ungut

Text

von  minimum

sattbraune
dicht gefügte Staubwolle
die wohl über Jahre
hinter dem Heizkörper
lautlos wuchs
und heute morgen unvermutet
in kompakten Portionen auf den Teppichboden fiel


(jetzt ist nicht das Zimmer
aber der Tag
schwer bewohnbar)


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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (17.04.24, 13:20)
Das klingt nach "Alte-Leute-Haushalt" LG Uwe

 minimum meinte dazu am 17.04.24 um 13:36:
Au weh - ich bin noch nicht mal sechzig ... trotzdem: vielen Dank :)

 Aron Manfeld antwortete darauf am 17.04.24 um 17:01:
Naja, aber schon 57, lieber Mini.

 minimum schrieb daraufhin am 18.04.24 um 12:02:
Wenn man die Grundrechenarten beherrscht, sogar schon 59, lieber Manni.

 eiskimo (17.04.24, 14:25)
Schwer bewohnbare Tage -sehr schön ausgedrückt!
Ich habe die, wenn es unerträglich laut wird und die Reinlichkeit förmlich die Luft zersägt: Staubsaugen!

 allergische Grüße
Eiskimo

 minimum äußerte darauf am 18.04.24 um 11:46:
Ja, die Hausarbeit ist ein unversiegbar sprudelnder Quell der Lebensfreude, egal, ob aus Täter- oder Opferperspektive :D 

Dank & solidarische Grüße!

 KonstantinF. (17.04.24, 15:12)
Die Strafe folgt eben auf dem Fuße, wenn man den Frühjahrsputz ausfallen lässt ... :P

 minimum ergänzte dazu am 18.04.24 um 11:49:
Danke, auch für die sittliche Einordnung :D (Hatte ich eigentlich irgendwo vermerkt, dass der Text selbstverständlich nicht autobiografisch ist? Großes Autoren-Ehrenwort!)

 niemand (17.04.24, 18:52)
Ich übertrage das mal auf den Menschen. Jahrelang allerlei Seelenstaub/Probleme/Unstimmigkeiten angesammelt. Unsichtbar für die Umelt und die Mitmenschen [also hinter der Fassade] und dann aufgrund einer nicht mehr tragbaren Menge kommt alles hervor. Fällt dem Mitmenschen quasi vor die Füße. Und aufgrund dieser, bis dato nicht geahnter "Probleme" wird der Tag
schwer "bewohnbar" was hier allerdings anders zu nennen wäre und zwar
er wird schwierig. Man müsste schon so einiges weg- und aufräumen, damit
man unbeschwert wieder (auf)leben kann. Irgendwie kommt mir das beim Lesen in den Sinn. Mit liebem Gruß, niemand ;)

 Aron Manfeld meinte dazu am 17.04.24 um 19:01:
Ich bin aber immer so traurig und kann gar nicht fröhlich sein, liebe Irene.

 minimum meinte dazu am 18.04.24 um 11:57:
@ niemand:
Freut mich sehr, dass es auch Lektüren gibt, die den Bannkreis der Haushaltsfrontberichterstattung verlassen :) Vielen Dank!

@ Aron Manfeld:
Was ist los? Zu viel Freizeit?

 Teo (17.04.24, 20:42)
Hi mini,
Danke für den Tip.
Ich werd morgen mal wieder saugen.
Fröhlichen Abend
Teo

 minimum meinte dazu am 18.04.24 um 11:59:
Ich werde im Geist bei dir sein :D Danke & gutes Gelingen!

 Agnetia (20.04.24, 12:25)
tja, liebe Min, irgendwann kommt alles ans Licht...  ;) LG von Agnegte

 minimum meinte dazu am 20.04.24 um 19:56:
Danke für den Warnhinweis. Wenn alles zu spät ist, hilft aber immer noch das altbewährte Motto: "Augen zu, dann sieht mich keiner" :D

Antwort geändert am 20.04.2024 um 20:02 Uhr

 Moja (20.04.24, 12:27)
Die Schwerkraft lässt sich nicht austricksen - things fall apart -
aber das Gefühl dabei habe ich auch schon erlebt - nichts als bleierne Schwere im Körper beim Anblick!   ;)
Moja grüßt staubwedelnd

 minimum meinte dazu am 20.04.24 um 20:14:
Dabei sollte Staub von Rechts wegen nicht einmal im Ansatz an so etwas wie "Schwerkraft" partizipieren dürfen. Danke für deine Empathie :)
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