Ausdenker aus Dank

Brief zum Thema Spiel(e)

von  LotharAtzert

Wer sich das Spiel ausgedacht hat, spielt keine Rolle, um es zu durchschauen, so wenig, wie Zeit und Ewigkeit. Das Allesentscheidende (wohlgemerkt aus unserer dualistischen Sicht) ist das Bewußtsein. Im Dzog Chen spricht man von „Präsenz“, ich liebe dieses Wort, weil es so unangreifbar ist: das Präsente ist präsent, ungeboren, demnach ungestorben, mehr zunächst einmal nicht. Aber auch nicht weniger: es läßt sich weiter aus-schmücken, verliert dabei freilich An-Wesenheits-Charakter und wird zum Zeichen des Mangels: Demonstranten für mehr Bewußtsein, Diamantendiadem am Hals als Ersatz etc.

 

Die Präsenz entspricht meines Erachtens nach ganz der Causa finalis im Sinne der vier Causae, wiederum nur aus der Menschensicht, denn ohne Zeit und Ewigkeit ist Bewußtes präsent, sowie Nichtpräsentes (Ab-Wesenheit) nicht bewußt. Man kanns vielleicht noch anders betonen: … ist dem All sein Es bewußt. Nur wir Deppen haben da außer in uranischen Zuckungen keinen Zugang, weil unser Drang zum Verdrängen, um selbst wer zu sein, das Verdrängte gegen den Verdränger geneigt macht und von da ab nur auf eine günstige Gelegenheit wartet, als physische Geschwulst zu erscheinen, oder im Denken zum Wahnsinn (ver-)führen kann und so weiter. Dann geht man in die Partei, da sind wir schon in der Causa formalis gefangen: Kraft, Zeit und Raum und das alles. Das Mischmaschkarma, das unsereins an-ein-ander bindet, ja sogar fesselt (Bund gegen Bindungschwäche). Jetzt kommen die Kollektive ins Spiel. Nein, so wird das mit der Individuation nichts. (C.G. Jung war Löwe, d.i.d. Mittelteil der bewirkenden Causa von Krebs, Löwe, Jungfrau. Letzteres war sein AC., die Pflege der Bewußtheit wodurch die Löwesonne ins 11. Haus, mithin C. finalis, fiel). – dies nur nebenbei, zur Auflockerung, liebe Regina.

 

Das Spiel von Samsara und Nirvana – auch wenn ich kein Rishi aus Rishihead bin, wo ein vorzüglicher Tee wächst, so sehe ich trotzdem schwarz genug, was ein baldiges Ende von Leid angeht. Aber … ein aber ist als Hoffnungsschimmer immer und überall dabey … die unverborgene Präsenz ist, was sie ist und sie ist haltbarer, je mehr man alle anderen Dualismen (Ausschließerlein und Eingeschlossene) sein läßt – als Zustand leer, klar und unzerstörbar, wie es im Vajrayana heißt.

OM VAYRASATTVA HUM




Anmerkung von LotharAtzert:

You know I'm a Geheimniskrämer. - Mond-Venus und Merkur in 12

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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (07.05.24, 15:13)
Wer immer sich mit solchen Themen beschäftigt, wird dies auf seine eigene Art und Weise tun. Meiner Meinung nach, eines der ersten Merkmale eines jeden Weges,  er wird Dinge, Zusammenhänge und die Anfänge seiner Geschichte sehen, die nur er sehen kann.
Das  macht die Kommunikation nicht nur spannend  sondern mitunter auch ziemlich verzwickt.
Ich z.B. hätte den Satz in der ersten Klammer deines Textes wohl so formuliert ( (wohlgemerkt aus/für unsere/r dualistische/n Sicht).

Kommentar geändert am 07.05.2024 um 15:17 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 15:40:
Ich verstehe deinen Einwand, möchte aber sagen, daß jeder Querbalken die Sache komplizierter macht und ich war auf Einfachheit bedacht. Daß da Feinheiten auf der Strecke bleiben, ist mir bewußt. Aber irgendwo muß man immer Kompromisse machen.
Danke.

 DanceWith1Life antwortete darauf am 07.05.24 um 15:56:
alternativ wäre noch, "nicht nur aus, sondern auch für unsere dualistische Sicht", möglich. Aber solche Kompromisse kann ich nur befürworten, da sich solche Feinheiten eh erst dem engagierten Interesse erschließen.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 07.05.24 um 16:01:
Warum nur ist dir dieses Detail so wichtig. Ich kann einfach den Grund nicht erkennen.

 DanceWith1Life äußerte darauf am 07.05.24 um 16:03:
es kann ein Schlüssel sein, nicht für alle, aber für manche.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 07.05.24 um 16:26:
Das Entscheidende aus der dualistischen Sicht ist das Bewußtsein.

Das Entscheidende für die dualistische Sicht ist das Bewußtsein?? - Die Sicht hat kein Mitspracherecht, sie ist entschieden.

Das Entscheiden für - das wäre mir einleuchtender.

 DanceWith1Life meinte dazu am 07.05.24 um 16:34:
in dem Sinne war es angedacht, danke für diesen interessanten Austausch

 Regina (07.05.24, 18:25)
Wer hüpft da durch die vier Quadranten?
Mal wieder Lothars Elefanten.

Tut mir leid, lieber Lothar, ich verstehe mal wieder nur Bahnhof.
LG Regina

 Graeculus meinte dazu am 07.05.24 um 19:01:
Soweit es mich betrifft, hatte ich nur die Frage gestellt, wer sich das Spiel der Wiedergeburt (samt ausgleichender Gerechtigkeit) ausgedacht hat. Darauf gibt es anscheinend keine Antwort. Daß unser Schicksal von der Bewußtseinseinstellung abhängen soll, kenne ich wohl aus dem Buddhismus. Wobei ich allerdings meine: nicht das Schicksal, sondern unsere Einstellung zu diesem Schicksal hängt von unserem Bewußtsein ab.
Ein Bekannter hat jetzt mit 52 Jahren die Diagnose eines unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkarzinoms erhalten. Ich nehme nicht an, daß das auf sein Bewußtsein zurückgeht, wohl aber, wie er sich jetzt dazu stellt.

Die causae ... über die disputieren wir ja schon lange; ich verstehe das anders.

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 21:33:
Regina, sagtest du, was du nicht verstehst und fragtest danach, könnte man es vielleicht erklären. Wenn du aber gar nichts verstehst, weiß ich nicht, wo ich ansetzen könnte.
So versuche ich es umzukehren und frage dich: wenn du bewußt anwesend bist im Hier und jetzt: wo ist da die Präsenz? Wie würdest du sie beschreiben?
In einem (nur unter Praktizierenden) bekannten Text heißt es zum Beispiel:
Die Präsenz wurde nie geboren und ist nie zu gebären,
sie erscheint von selbst, ununterbrochen und ununterbrechbar,
als ursprünglich reine und nicht zu reinigende Gesamtschau,
als ewig perfekte, makellose Allgegenwärtigkeit,
... usw. usw.
Als ich dies das erste mal las, war es für mich eine Offenbarung, mindestens. Es zu erklären, ist möglich, aber wenn die Worte für dich nicht ähnlich inspirierend sind, tut es mir leid, dann ist aller Erklärungsversuch für die Katz.

Was ich hier schreibe, ist halt vollkommen neu für euch alle, aber es einmal gehört/gelesen zu haben, ist wie Samen ausstreuen - irgendwann geht er auf.

Antwort geändert am 07.05.2024 um 21:35 Uhr

Antwort geändert am 07.05.2024 um 21:36 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 21:52:
An Graeculus.
ja, du hattest nur die Frage gestellt. Aber das "wer" kann sich ja nur auf eine Person beziehen - Gott lassen wir aus bekannten Gründen außen vor - und die gibt es nicht, es ist das Wirkende und ein Spiel ist es nur für die, die es kennen, annehmen und "spielerisch" beherrschen.
Wobei ich allerdings meine: nicht das Schicksal, sondern unsere Einstellung zu diesem Schicksal hängt von unserem Bewußtsein ab.
Das ist wohl richtig, aber die Einstellung erwuchs ja aus der Annahme, bzw. Nichtannahme des Schicksals und ist nichts, was bleibt, wie es gerade ist, sondern ist der stetigen Veränderung unterworfen, wohingegen die Finalität jenseits von Zeit und Ewigkeit ist. Solange das zu Verfertigende noch zu verfertigen ist, ist es nicht die Causa finalis und nicht die Präsenz, wo alles ist, wie es ist.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 07.05.24 um 22:06:
Ich kenne mich da nicht aus, schließe mich Regina an. Wo ist der Anfang deiner Gedanken, kann ich das irgendwo nachlesen, mich einlesen? Mir scheint es mittendrin.

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 22:29:
Graeculus fragte, wie er oben nochmal erwähnt, wer sich das Spiel der Wiedergeburt, sowie die karmische Ursache-Wirkung ausgedacht hat. Das Wort "Spiel" kam von ihm, ich griff es nur auf und beginne damit, daß das keine Rolle spielt, wer es sich ausgedacht hat. Natürlich ist es nicht ausgedacht. Der Kommentarstrang ist unter seinem letzten Schreiben zu finden. Jetzt hab ich tatsächlich den Titel vergessen, setze später noch den Link dazu.

Hier nochmal die traditionellen Worte, sie sprechen für sich:

"Die Präsenz wurde nie geboren und ist nie zu gebären,
sie erscheint von selbst, ununterbrochen und ununterbrechbar,
als ursprünglich reine und nicht zu reinigende Gesamtschau,
als ewig perfekte, makellose Allgegenwärtigkeit.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 07.05.24 um 22:34:
Hmm. Sprichst du von Aura?

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 23:00:
Endlich eine konkrete Frage.
Aber: nein.
Ich spreche vom Zustand der Präsenz, die nicht kommt und nicht geht, aber wir können bewußt teilhaben an diesem wahren Zustand, wenn auch immer nur für kurze Momente. Doch je mehr man Vergangenes loslässt und Kommendes nicht ersehnt, umso einfacher wird es, diesen Zustand ins Dasein zu integrieren. Das ist eine Voraussetzung, beim Sterben nicht ... das Bewußtsein zu verlieren, dann erspart man sich die leidhafte Wanderung durch nachtodliche Zustände, die mit der Wiedergeburt ohne Erinnerung enden. Statt dessen folgt man dem Pfad des Lichts.

Bewußte Wiedergeburten gibt es in Tibet (und nur in Tibet) zuhauf. Da ich Schüler eines Lehrers bin bin, erinnere ich mich, natürlich in weit geringerem Umfang, an die letzte Inkarnation, werde das aber hier nicht zum Thema machen.
Das fehlte noch!

 Mondscheinsonate meinte dazu am 07.05.24 um 23:11:
Ich spreche vom Zustand der Präsenz, die nicht kommt und nicht geht, aber wir können bewußt teilhaben an diesem wahren Zustand, wenn auch immer nur für kurze Momente
Aber, wenn etwas nicht kommt und dann kann es doch nicht wieder gehen, weil es nie gekommen ist, dann ist es ja nicht präsent. Kann man das mit Logik erfassen?

 Graeculus meinte dazu am 07.05.24 um 23:19:
Natürlich ist es nicht ausgedacht.

Das verstehe ich nun so, daß die Wiedergeburt (und die damit verbundene ausgleichende Gerechtigkeit) nicht einem von irgendjemandem geplanten, bewußt installierten Prinzip entspringt, sondern auf geheimnisvolle Weise einfach da ist.
Damit ist meine Frage, die ich - auch ich weiß schon nicht mehr, wo - gestellt habe, erstmal beantwortet.

Ob Du solche Verbindungen zu anderen Texten, die ja für viele überhaupt nicht ersichtlich sind, künftig angeben könntest?

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 23:29:
Jaja, kann ich. Aber erst morgen.
Noch mal zu Mondscheinsonate:
Denk mal an den Raum, der dich umgibt. Der Raum kommt nicht und geht nicht. Er ist unleugbar vorhanden, obwohl er mit den Sinnen nicht erfassbar ist. Und wenn du seiner nicht gegenwärtig bist, bemerkst du ihn nicht. Und so ist es auch mit der Präsenz - sie ist allgegenwärtig und niemand bemerkt sie, außer man ist präsent. Es ist die Ablenkung, die uns schon nach wenigen Momenten wieder rausschmeißt.

Zusammengefasst: Die Präsenz kommt nicht und geht nicht. Wir sind es, die kommen und gehen.

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.24 um 23:38:
 Der melancholische Kaiser - da ist der Ausgangspunkt, der Wassermann Hadrian.

 Graeculus meinte dazu am 07.05.24 um 23:43:
Ah ja, ich danke. Das war der Ausgangspunkt. Man kommt nicht leicht darauf, weil das alles mit Hadrian unmittelbar nichts zu tun hat. Aber so verlaufen Gespräche halt manchmal bzw. häufig.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 07.05.24 um 23:49:
Und so ist es auch mit der Präsenz - sie ist allgegenwärtig und niemand bemerkt sie, außer man ist präsent.
Ich verstehe es nicht. - Außer man denkt darüber nach, man ist einfach präsent? :( Gib mir bitte noch ein Kindergartenniveau-Beispiel, ich brauch das. Mich interessiert das Thema

 Graeculus meinte dazu am 07.05.24 um 23:53:
Falls ich etwas dazu sagen darf: der Fisch im Wasser. Wir wissen, daß er im Wasser lebt - er weiß es nicht ... nicht, bevor er an Land geworfen wird. Solche natürlichen, selbstverständlichen Bedingungen sollen/können wir uns bewußt machen. Wenn ich Lothar recht verstehe.
Aber er wird es wohl auch selbst noch erläutern.

Antwort geändert am 07.05.2024 um 23:53 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 08.05.24 um 00:00:
Das mach ich gern morgen, denn zu so später Stunde schwinden mir bereits die Sinne. Aber das mit dem Fisch im Wasser ist schon mal gut.
Wünsche allen eine gute Nacht.

 Graeculus meinte dazu am 08.05.24 um 01:31:
Ein anderes, allerdings schwierigeres Beispiel, das mir gerade einfällt: die Bauchspeicheldrüse. So wichtig ihre Präsenz ist, man kommt nicht darauf, daß man eine hat - es sei denn, man liest darüber, bekommt Diabetes oder gar eines dieser besonders bösartigen Karzinome.

Wie man allerdings durch Meditation sich der Präsenz seiner Bauchspeicheldrüse bewußt wird, das weiß ich nicht, das müßte Lothar erklären.

 LotharAtzert meinte dazu am 08.05.24 um 10:14:
Alles kann auch ich nicht erklären, will aber versuchen, was geht und zwar in der knappsten Form, sonst wird es sehr lange:
Das Dzog Chen (Skt: Maha Ati, eingedeutscht in „Die große Befreiung“) war ursprünglich nicht buddhistischen Ursprungs, wurde aber ins Vajrayana integriert, da könnten sich die Christen eine Scheibe abschneiden, die es wahrscheinlich ausgerottet hätten.
Die beiden wichtigsten Symbole im Vajrayana sind Glocke (weiblich, ich glaube Gantha) und Vajra (männlich) Letzterer ist zugleich Namensgeber dieser Form des Buddhismus.
Der Vajra (Diamant) ist das Symbol der Unzerstörbarkeit. In der Mitte hat er eine kleine Kugel, welche die Tibeter Tigle nennen. Von diesem Tigle gehen fünf Streben nach oben und fünf nach unten. Das sind die fünf Elemente Raum, (dunkelblau) Wind (grün), Wasser (weiss), Feuer (rot) und Erde. Die nach oben aufsteigenden reinen Elemente (Weisheiten) führen ins Nirvana, die nach unten (Geistesgifte) ins Samsara. Nun ist das im Dzog Chen von geringerem Interesse, da, so die Idee, Samsara und Nirvana sich gegenseitig bedingen (Dualismus), während das Tigle in den Vordergrund gehoben wird. Die Praktizierenden visualisieren es außerhalb und erhöht über sich und zwar von innen nach außen, also zuerst den Raum. Aus diesem erhebt sich der karmische Wind, umkreist ihn, wodurch ein abgegrenzter Raum entsteht, dann das Wasser, das Feuer und außen rum das Erdelement. Im nächsten Schritt visualisiert man im Inneren die Keimsilbe für Licht, welches das Tigle erst komplettiert und was immer wir jetzt hinein setzen, - allgemein den Buddha, den Dharma fördernde Gottheiten, (als Christ kann man seinen Jesus reinsetzen) sowie die Dakinis (-übersetzt mit Himmelswanderinnen). Zu ihnen beten wir, anders als im Christentum, sie alle mögen unsrer gedenken und alle Wesen, ohne daß eins vergessen wird, zur Erleuchtung führen. Sie versprechen es, lösen sich in Licht auf, welches durch den zentralen Kanal hinab in das Herz- Hals- und Stirnchakra fällt während auch wir uns auflösen und in dieser leeren „Präsenz“ verbleiben, solange wir es möchten. Hernach kommt man zurück in den Alltag, widmet den Verdienst dieser Praxis allen Wesen und das wars.
Manchmal wird Dzog Chen auch als „Selbstbefreiung“ bezeichnet und das zurecht – man braucht nichts weiter, als das eben Beschriebene. Allerdings bedarf es der Einweihung in diese Praxis durch eine Person, die sich selbst bereits damit befreit hat. Und wenn man diese Person fragt, wie das gemeint ist, wird sie antworten: „Es gibt nichts zu befreien, denn alles ist, wie es ist – präsent.
Etwaige Fragen beantworte ich jederzeit gern. Nur mit der Bauchspeicheldrüse kann ich leider nicht dienen. Sollten in der Darstellung Fehler sein, so trage ich, Lothar Atzert, die alleinige Verantwortung dafür.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 08.05.24 um 10:33:
Ich gebe gerne zu, dass Graeculus' Fischbeispiel die Erleuchtung brachte, Danke, aber das mit dem "sich dann präsent werden" ist mir dann noch unklar. Der Fisch wird sich scheinbar nie präsent, wir uns aber ständig.

 LotharAtzert meinte dazu am 08.05.24 um 10:49:
Das kam mir eben erst: heißt die Bauchspeicheldrüse nicht auch "Fünffingerdarm"?

Ja das Fischebeispiel hinkt aber: der Fisch stirbt ja an Land, während in der Präsenz bestenfalls das Ego sich auflöst - zugunsten der Unsterblichkeit.

 Dieter_Rotmund (08.05.24, 09:53)
"Mensch-ärgere-dich-nicht"?

 LotharAtzert meinte dazu am 08.05.24 um 10:31:
So kann man es durchaus auch nennen, Dieter, ja.
Danke für die Aufmerksamkeit.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 08.05.24 um 10:34:
Dann nenn' es doch bitte! Oder ist dein Text ein Quiz?

 LotharAtzert meinte dazu am 08.05.24 um 10:54:
Kein Quiz, der Text basiert auf einem Dialog zwischen Graeculus und mir:
 Der melancholische Kaiser - da ist der Ausgangspunkt, der Wassermann Hadrian.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 08.05.24 um 11:04:
Habe den Hadriantext gelesen und erkenne NULL Zusammenhang.

 LotharAtzert meinte dazu am 08.05.24 um 14:07:
Doch nicht der Hadriantext. Nur die Kommentare dort zwischen Graeculus und mir, da fragt er, wer sich das Spiel ausgedacht hat und hier oben steht quasi die Antwort.  :D

 Regina meinte dazu am 09.05.24 um 11:24:
Da haben wir Graeculus, der durch seine intellektuellen Studien das lineare Denken kultiviert hat und dort steht Lothar, der durch ständige Meditierpraxis ebendies verloren oder nie gehabt hat, dem sich nun Intuitionen und übersinnliche Eindrücke eröffnen, die er mit Hilfe der Münchner Rhythmenlehre kategorisieren will, aber meistens selber nicht richtig weiß, worüber er die Leserschaft gerade belehrt. Das Ergebnis sind Texte wie ein Urwaldgestrüpp, durch die der Leser sich mit der Machete mühsam hindurchkämpfen muss, um dann Fragen zu stellen.
Wie man einen Aufsatz gliedert und den Leser am roten Faden durch die eigenen Argumente führt, das hat Lothar nicht drauf und so schreibt er chaotisch drauflos, auf konkrete Fragen der Leser wartend, auf dass er schließlich selber bemerkt, was er ursprünglich eigentlich erklären wollte.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 09.05.24 um 11:29:
Aber, ich muss schon sagen, Regina, er schafft es, dass ich mich dumm fühle, weil ich es noch immer nicht ganz kapiert habe. Auch nicht schlecht. Das nenne ich Schach matt.

 LotharAtzert meinte dazu am 09.05.24 um 14:02:
Reginas Tiraden (- sie ist Widder) steh ich durch, verstehe es auch, aber wenn sich jemand wie du dumm fühlt, versetzt mir da einen Stich ins Herz. Und ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob sich ein Schreiben für mich auf kV noch rechtfertigen läßt. Ich muß ja davon ausgehen, daß mich auch sonst niemand versteht. Nicht mal der eigene Computer, der mir anzeigt, daß drei ß durch ss ersetzt werden sollen. Das seh' ich nicht ein - dem seh fehle ein e usw usw. 

So ungefähr als ihr das schriebt. saß ich in der Hütte und dachte nach über die Begriffe "allein" und "einsam". Mein stolzes Ego hat sich stets nur allein gefühlt. Weil einsam, das Wort nennt einen einzelnen Samen - das versteht ihr nicht?? - Hätte ich mir das einsam attestiert, so wäre ich verzweifelt, als stolzer Käptn meines Schiffchens wollte ich den Abgang machen, aufrecht und aufrichtig, ja was denn sonst!
Und weil ihr und der Rest der Frauen das nicht erkennen könnt, bin ich nicht nur einsam, sondern allmählich sogar verzweifelt ...
und mein Stolz spricht: wenn ich nichts anderes verdiene, so will ich die Buße auf mich nehmen und bleib für den Rest meiner Tage allein. Jawoll, das All und das Eine.

Buddha hat davor eindringlich gewarnt: Das Geistesgift Stolz führt in die Götterwelt Man vollbringt Großes für Andere, ist aber noch stolz drauf und das ist mein Problem, ich bin so richtig sentimental einsam und fürchte, in der Furche verloren zu gehen.

Da seht ihr mal, wie weit mein Wahnsinn schon wieder fortgeschritten ist. So. Jetz muß ich erst mal einen Rotwein genießen.
Kein Anfang kein Ende juchhu trallala ...

schriebt, herrjeh, geschreiben habt ...

Antwort geändert am 09.05.2024 um 14:04 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 09.05.24 um 14:13:
Ja die Geschichte mit Giorgia hat mir das Herz gebrochen, wie man so sagt. Wenn sie danach im Elend gelandet ist, was ja durchaus wahrscheinlich war, dann trage ich diese Schuld mit mir rum und ... rein logisch ist das Unsinn, das weiß ich auch, aber das Irrationale nicht. Die Frage, ob ich damals irgendwas falsch gemacht hab, fällt mich manchmal an, wie ein Dämon.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 09.05.24 um 15:30:
Schreib. Dass ich nichts verstehe, liegt an der Nichtbeschäftigung mit solchen Themen, meiner Unwissenheit.

 Regina meinte dazu am 09.05.24 um 16:39:
Aber diese Giorgia war bestimmt noch mehr als wir in einem ganz anderen Bewusstseinszustand und hätte deine Weisheiten sicherlich ganz und gar nicht verstanden. Sie hat ja nicht einmal kapieert, dass du an der Telefonpanne gar nicht schuld warst. Lass sie los und ihrer Wege ziehen.

 Regina meinte dazu am 10.05.24 um 04:55:
"Tiraden" sind das für dich nur, lieber Lothar, weil du beratungsresistent bist.

@Mondscheinsonate: Du bist nicht dumm, sondern er schreibt unverständlich.

 LotharAtzert meinte dazu am 10.05.24 um 09:29:
Beratungsresistenz muß ich erst mal übersetzen.
Danke Regina. Heute nacht hatte ich einen Albtraum: mir träumte, ich hatte meine Tasche verloren, mit allem, was in der Menschenwelt wichtig ist: Pass, Führerschei, Geld, kurz gesagt die Identität war weg. Ich wusste ungefähr, wo ich sie verloren hatte und wollte sie sofort suchen. Aber die Türen ware alle verschlossen, bis auf jene, die zu anderen Räumen führten, wie zB. eine Brauerei, ein christliches Mönchskloster und ähnliches. Einen Ausweg gab es, doch da hätte ich ungefähr 10 Meter in die Tiefe springen müssen und hätte mir sicher die Beine gebrochen. Da wachte ich auf und war total erleichtert. Die Tasche hing unversehrt an ihrem Platz.
Wenn ich noch drauf hinweisen darf, daß selbst Heraklit vom Volk nicht verstanden wurde. ... soll jetzt kein Vergleich sein, aber hier noch einer meiner Lieblingssätze: 
Der Weg hin und zurück ist derselbe.
 Danke euch für euren Langmut.

 Regina meinte dazu am 10.05.24 um 15:23:
O ja, sicherlich bist du die Reinkarnation vom unverstandenen Heraklit.

 LotharAtzert meinte dazu am 13.05.24 um 09:00:
Überleg doch mal: würde ich dann mich derart selbst verehren? Als Egomane, ja gut ... Ein Schüler vielleicht.
Andeutung bezüglich meiner letzten Inkarnation findest du eventuell hier:   Giorgia on my mind   Und es ist auf keinen Fall Ovid  :D

 Regina meinte dazu am 13.05.24 um 10:52:
Dieser Erlebnisbericht gehört zu deinen besten Texten.

 Graeculus meinte dazu am 13.05.24 um 11:18:
Stimmt!

 LotharAtzert meinte dazu am 13.05.24 um 14:07:
Danke nochmal.
Dafür gibts auch einen Tipp:
Bram Stoker ist es auch nicht.
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