Fernes Ramschen

Gedicht

von  Beislschmidt

Fernes Ramschen


Sie ramschen Modetand mit Lederband,
besaufen sich am Badestrand.
Sind all inclusive und Gewinner
beim exklusiven Captains Dinner.


Latschen achselschwitzig durch Museen,
glotzen blöde in Moscheen.
Tempel, Pyramiden, Achterbahn,
Berge, Schluchten, Pilgerwahn.


Die Welt ist groß, doch viele reisen
nur, um anderswo zu scheißen.


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (10.05.24, 12:44)
Damit sprichst du mir aus der Seele!

Ich verabscheue Kreuzfahrten aus tiefstem Herzen und verstehe nicht, warum es kein Verbot für diese riesigen schwimmenden Hotels gibt, die ganze Landschaften, " mein"  Venedig und viele andere Kulturdenkmäler für immer versauen!
Die Scheiß- und Plastikhaufen werden immer größer - doch bei uns wird dafür der Müll sauber getrennt!
Oder etwa nicht?

 Beislschmidt meinte dazu am 10.05.24 um 16:32:
Ich lese häufig, dass die Urlaubsländer selbst die Nase voll haben und mit "tourist go home" auf Plakaten demonstrieren, wie in Spanien oder Portugal. Bei manchen Ländern ist der sogenannte Kipppunkt erreicht.

Auch in Bayern sind die Leut genervt, weil die Mieten immer weiter steigen, durch die Ferienwohnungen die für teuer Geld vermietet werden.

In der Türkei, schlafen die Angestellten im Heizungskeller auf Styroporplatten für einen Hungerlohn. Moderne Sklaverei ist das. 

Ich muss immer an die Cartoons von Manfred Deix denken, wenn die ausgefressenen Fettberge die Büffets plündern. 

In die Touri Hot spots fahre ich schon lange nicht mehr.
Beislgrüße

 Pfeiffer (10.05.24, 12:58)
Die Pointe deines gesellschaftskritischen Gedichtes, lieber Hans, ist große Klasse und könnte, etwas verändert, für sich allein stehen:

Die Welt ist groß, und viele reisen
nur, um mal anderswo zu scheißen.

Freundliche Grüße und ein angenehmes Wochenende!
Fritz

Kommentar geändert am 10.05.2024 um 12:58 Uhr

Kommentar geändert am 10.05.2024 um 12:59 Uhr

 Beislschmidt antwortete darauf am 10.05.24 um 17:13:
Du bist ja weit gereist Fritz und hast trotzdem die Seenlandschaft um Berlin kennen und schätzen gelernt, vor allem weil es dort ja auch ruhigere Fleckchen gibt.

Und wie heißt es so schön: wozu in die Ferne schweifen, ....

Vielleicht ist es auch eine Frage der Zeit und der Gelassenheit, wo man nicht mehr glaubt irgendwas verpasst zu haben.
Beislgrüße

 EkkehartMittelberg (10.05.24, 17:56)
Hallo Beisl,

Von den Dächern pfeifen es die Meisen,
man sollte mit Verstand verreisen.

LG
Ekki

 Beislschmidt schrieb daraufhin am 10.05.24 um 18:41:
Hallo Ekki,

Reicht die Kohle nicht bis Mazedonien,
Macht man besser Urlaub auf Balkonien.
:-)
Beislgrüße

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 10.05.24 um 20:00:
Lieber Spanner in Balkonien
als Habenichts in Mazedonien.
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