Alle 567 Texte von nautilus

liebe wärme geborgenheit mein kunstfell- polster verrottet unter alternden händen

das Schwimmen / mit den Aalen / zu lernen schien / uns die Lösung / unserer Unzulänglichkeiten / zu sein / sich im Schutz / des Internets / zwischen Schlagworten / zu verstecken / bis man lernte / unter Wasser / zu atmen / geht...

mein Herz / gefangen in Kaskaden / halb gestrandet / halb ertrunken / immer nie tief genug gefallen /

mein Teerkleid mit Pfauengefieder hält den Tränen stand die Thermik der Hölle gibt mir Auftrieb und im Rückspiegel geht der Halbleermond in Flammen auf

vogelfrei im Marianengraben mit Katana gegen Kugelfische das Königskind im Keller mit einem Maul voll loser Zahnreihen gegen den Druckausgleich des Ziffernblatts

es sind nicht mehr die selben Straßen und weil's bei uns passiert bleibe ich wach zähle die Hubschrauber lausche den Sirenen nicht mein Leben aber mein Lebensgefühl unendlich traurig sehe auch ich den letzten Eisbären ertrinken

gerade etwas organisches ins Waschbecken gehustet morgen dann Vitamintabletten für kräftiges Haar und schöne Nägel für heute ist's genug gestorben beim Exhumieren werden sie feststellen Seitenschläfer

irgendwann ist es soweit der Kardiologe schickt dich zum TÜV / Untauglichkeit wird dir attestiert und du denkst endlich das Lügen hat ein Ende / mit einer Schweißnaht entlang des Brustbeins ist es getan / du fühlst dich zwar mechanisch nur...

Brenda Ann Spencer schwänzt heute den Gottesdienst sie tanzt mit mir um das Feuer im Innenhof um uns alles Karnickel die auf uns schießen wir verheizen ihre Gehaltszettel ermorden ihr wohlverdientes Wochenende und machen Montag blau

höre Frequenzbereiche / die es nicht / geben darf / packe das Worstcase / mit meinen / sieben Sachen / breche mit mir / ob seiner Last / begrabe mich / finde kein / OFF /

ich reite den Affekt greife nach dem großen Wagen am Ende Schall Rauch eine Straßenlaterne kurz geblendet fast gefühlt

das Klicken / des Feuerzeuges / drängt letzte / Traumsequenzen zurück ins / Ungelebte / ein erster Zug / vom Abstellgleis / überrollt meine Gedanken / dem Zeitplan stets / knapp hinterher / durchbreche ich Zweifel / schiebe den Nebel...

mit der Zeit wuchsen meine Hände um den Griff des Vorschlaghammers fand mich wieder in einem wunderschönen Trümmerhaufen hier wasche ich mich mit Gesteinsbrocken wund

Mein Herz steigt in die S-Bahn. Ein Sitzplatz gegen die Fahrtrichtung am Fenster. Koffein zum beleben, ein Blick in die Zigarettenpackung. Der Tag kann kommen. Sein Arbeitsweg, die sichere Schiene vorbei an den Junkies vor dem Hauptbahnhof, den...

sind die Krähen weiß in Feldern über schwarzem Schnee bin ich auf meinem Weg über das Negativ mein ganzes Leben ein Transkript meiner Tektonik

sitze auf der Treppe den Faden zwischen den Zähnen will mir eine Gondel weben einmal noch über den Gipfel sprechen dann die Lawine nehmen

herangewachsen bis / die Beine / vom Dachbalken hängend / den Boden wieder fühlten / Gravitation hieß morgens / die Dämonen grüßen / zum Frühstück eine / Blutkonserve Hoffnung auf / ein späteres Leben / sie sprachen meinem /...

schon morgens / Angst die Angst / zu verlieren / sich mittags / zwischen den / Fugen meiner Anstaltsfliesen / zu Hause fühlen / später rücklings / auf dem / Boden liegend / nach dem Grashalm / des Abends greifen /

um den Kerzenschein tanzt eine Motte in der Luft ich beobachte sie und fühle mich ihr seltsam verbunden dann schlage ich zu aus einer Laune heraus ist schließlich kein Schmetterling

irgendwas geht vor da draußen 1000 kleine Worte schöne traurige Dinge Verträge mit dem Teufel das Kleingedruckte hält die Welt zusammen

Ich schreibe Briefe an mich selbst nahezu unleserlich mit viel zu großen Abständen zwischen den Worten irgendwann werde ich sie verstehen diese brüllenden Lücken dann bist du vermutlich tot nicht aber die besagte Stille

im Radio nur / Songs über Liebe / als kämpften sie / mit Rasseln / gegen die Titanen / des Winters / nichts als Lärm / und ein Tropfen auf / den unterkühlten Stein / nehme ein Vollbad / in Frostschutzmittel / gegen die Schneeböen...

einsame Jahre / stehen mir bevor / doch alles gut / ich habe die / Depression mitgebracht / gemeinsam schreiben wir / schlechte Gedichte / malen traurige Bilder / hören ungesagtes / kommen niemals auf / niemals an /

Menschen wie / Viren kennen / hier keinen / Härtegrad / in einer Zeit / in der wir / Masken tragen und / Abstand nehmen / folgt auf Berührung / die Desinfektion / des Gewissens /

überfordernder Durchschnitt zwängt sich durch die Zeilen an der Regenrinne denn heute habe ich uns in meinen Tränen getränkt es sammeln sich fettige Wortfetzen in Emaill gepresst Reinlichkeit hieße mich abzuwaschen mit Verve zurück in meine...

ein rosa Elefant / pflückt mir / die Blütenblätter / aus der Krone / und wie sie fallen / beuge auch ich mich / meinem Irrsinn / unheilbaren Träumen / der Müdigkeit /

fossile Worte / finden ihr Echo / scheuchen die / Krähen in mir / auf / sie werden niemals / weiterziehen / setzen sich mir / anderswo / ins Haupt /

mit teerschwarzem / geistigem Auge / nehme ich mehr / wahr als gut tut / lebe ein Leben / voller Streifschüsse / verzweifelten Versuchen / mir selbst auszuweichen /

Kerben im Unterholz sind deine Zweifel an mir Napalm darauf ich brandrode alles was uns im Weg steht

zwischen Alpha / und Omega / drängt sich ein / ungesagtes Wort / entscheidet ob / Liebe oder / Kriegsverbrechen /

sie trägt kurze / trübe / Novembertage / ihr zotteliges Haar / reicht tief in / die Vergangenheit / die Taschen voll / Unbewusstem / Irrationalem / Überholtem / dunkle Handschuhe / umklammern / verpasste Chancen /

in der Junisonne reifen sie heran die roten Gedanken süß und voller Würmer hängen sie zwischen dem dichten Blattwerk des Alltags

bringst Funkenflug / und Augenzwinkern / nimmst mir den Ernst / wo er nicht hingehört / baust mir Skulpturen / aus meinem Schrottplatz / der Gefühle /

ein bunter Knauf an meiner dunklen Kommode zieht man daran findet sich unter sorgsam Abgestaubtem ein rotes Buch mit hundert Wimmelbildern über jedem heißt es in Neonlettern: finde das Wimmelbuch darin

hinter dem Grenzwall meines kleinen Geistes will ich ein Graffitikünstler sein

ein Leben gleich / einem mystischen / Tanz zur Guillotine / Charons Obolus / längst für Rezeptgebühren / verprasst / strecke ich im / Grenzgrasland / die Beine / sehe so / den Schmetterlingen / ihre Farben an /

ausgedämpfte Zigaretten aufgereiht wie leere Patronenhülsen neben mir auf der Parkbank gezielte kleinkalibrige Schüsse gegen das Leben ich bin fertig mit mir durch für heute und das Brennen in der Lunge zeugt von der olympischen Fackel es...

zupfen wir der Libelle die Flügel setzen wir den Igel auf die Insel im Kreisverkehr alles ist erlaubt wenn es uns schlecht geht und es verdammt nochmal Frühling ist denn lieben werden die anderen

unsicher kichert / mein Herz über / seine Wortwiederholung / Bass aus den / Kopfhörern simuliert / mangehalft den Puls / retuschiere doch nur / Leerzeilen aus dem Leben / auf dem Smartphone /

morgens / pisst du die / Zweifel mit dem / Restalkohol ins / Waschbecken / würde es nach / deiner Leber gehen / gäbe es eine / Antioxidantiendemo / gegen all die freien Radikale / in deinem Körper / doch den großen / Frieden gibts...

früh morgens streunt er durch den Innenhof nimmt meine stummen Blicke wahr verschwindet lautlos meinen Willen in den Fängen

nimmst mich / in den Arm / bis ich / eingeschlafen bin / Zuwendung in Form / von Sekundenkleberküssen / komme endlich zur Ruhe / wo Urnen ohne Deckel / Vasen sein dürfen /

du nahmst mit mir die Doppelhelix Sprosse für Sprosse in den Keller als ich dich sah oder gar träumte nur als wir uns oder doch nie dreckige Sphinx unausgesprochen muss ich nun verzeihen die Türklinke zu schwer als dass ich mich oder doch an...

zweite Reihe links / knapp hinter dir / Stahlsaiten spielen / Perlen in dein / Dekolleté / wiederbeleben durch / meine angebrochenen / Rippenbögen / lass es die Vorband sein /

nun haben auch / die Worte mich / verlassen / es bleibt ein / vertikaler Pinselstrich in / Stärke 5 / denn zwischen Flügelschlägen / lerne ich immer noch / das Fallen /

träum nicht bleib realistisch du bist krank aber dein Herz schlägt gegen seine Gitterstäbe sieht den Hauch Beere in den Grautönen

schließe mich / im Zwinger hinter / meinen Lidern / an eine Konserve / Merlot an / spucke beim Reden / zu viel Empathieejakulat / in dümmliche Gesichter / unter Einfluss / lebt es sich leichter / auch als Arschloch / getarnt als...

wo ist nur die Anleitung für ein stabiles Luftschloss abgeblieben

man male Kreise mit Lippenstift um Narben wie sie jeder hat ein bisschen Rouge auf die gelangweilt depressive Mimik Ersatz weil ein paar fehlen auf sieben Grundemotionen Windmühlen schwinden mit Apotheke und Discounter vor der Wohnungstüre

Gefühle schmelzen im Polarmeer der Affekt ist meine einzige Möglichkeit die Zigarette auf dem tauben Unterarm der Empfindungen