Die Favoriten von Bohemien

Wer es nicht wagt oder schafft, über den Tellerrand herauszuschauen, der muss die Suppe wohl selbst auslöffeln und wird irgendwann so auf dem Boden der Tatsache ankommen.

Wir waren Blatt und Morgentau mit Dir konnte ich träumen wenn ich Dich sah, sah ich Dich ganz ich wollte nichts versäumen. An Deinem Stein steh ich und weiß Tau kann nie ewig dauern doch wenn er glänzt dann steht die Zeit ich...

An der Wand hängen zweihundertzehn Fotos neben- und übereinander, jedes so groß wie ein Blatt Schreibmaschinenpapier. Es sind Schwarz-Weiß-Fotos, die Frauen teilweise von vorn, teilweise im Halbprofil aufgenommen, wie...

So sei du mir Erwartung und Begleiter ein Schatten und der Faltenwurf im Bild mach mir bewusst wie kostbar Sand verrinnt sei mir gewiss - wenn auch vielleicht nicht heute

ist man ein faschist, wenn man fasching feiert? egal - ist eh vorbei! sagte ich schon, dass gewürzgurken aussehen wie kleine krokodile? bestimmt, aber ich stellte es gerade eben wieder fest. viele denken ja, dass...

Die starren Mäuler meiner Stadt erbrechen Autos in den Regen. Zu müdem Flackerlicht bewegen sich träge Schlangen nimmersatt; sie nagen Schwärze vom Asphalt. Auf hohen Bäumen blinzeln Dohlen, derweil am Boden unverhohlen...

Wer am Boden liegt, hat gute Aufstiegsmöglichkeiten. © M.Brandt

Flirten ist wie ein Streichholz, das man an eine Kerze hält - entweder geht die Flamme an oder man verbrennt sich die Finger!

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Sitz im Sand - am alten Hügel, mit dem Blick ins leere Sein. Müde hängen meine Flügel, all das Große scheint so klein. Und die Luft ist schwül und drückend, keine Brise, die mich kühlt. Blütenduft -...

Getroffen und versenkt so schlug ich leck und sank Mein Herz mein Glaube an die wahre Liebe sind ertrunken das Feuer in mir was mich wärmte in Dunkelheit und Kälte es scheint erloschen Wie altes Treibgut so hat mein Ozean der Sehnsucht...

Zugefroren ist mein Ozean der Sehnsucht nur noch Eis wohin ich schaue Keine Sonne nur noch dunkle Wolken und kalter Wind der alles frieren lässt Stillstand an Vorwärtskommen nicht zu denken so steck ich fest im Eis Manchmal bricht es...

Ich friere wenn ich mich im Spiegel sehe Wo mal ein warmes Lächeln war blicken kalte Augen mir entgegen Mein Lächeln ich hab es verloren irgendwo…irgendwann ist nicht mehr auffindbar Meine kalten Augen sie weinen keine Tränen...

Der alte Brunnen stand am Hang. Als ich in seine Tiefe sah, vernahm ich, scheinbar ziemlich nah, erst leises Schluchzen, dann Gesang und gleich darauf den Unkenschrei - als wär ein Zauber zu vertuschen. War da ein Tier, ein flinkes Huschen, ein...

der winter bricht ein. wieso bricht er? kann man auch sagen: "der winter kotzt ein" - nee, wa? kohlmeisen streiten sich am fenster. ein gelber fleck sitzt im schnee neben den briefkästen. wenn ich noch einmal leben dürfte,...

Bitte, bitte, guter Mann, lass mich doch nur einmal ran. Bin schon ohne Ruh und Rast. Zeig, was du da stecken hast! Nur mal kurz, soll ich´s versprechen? Ist ja schließlich kein Verbrechen. Einmal lass mich, bitte, schaun, niemand...

Dein Licht wirft meinen Schatten über den Haufen!

hauch´ mir all die falschen worte, die ich hören will, ins ohr ... ... und schau mich danach bitte nicht mehr an!

Ich will dein Wasser sein, mit Wellen wild und frei An deinem Ufer liegen, wenn du nach mir schreist Aus deinen Augen fließen, als vertrauter Geist Der Tropfen Hoffnung deiner schwarzen Malerei Ich will die Erde sein, auf der du dich...

Nebelschwaden Lange Reise ohne Ziel Vielleicht die Ausfahrt verpasst Traurig ohne Grund Kein fester Boden Das Gleichgewicht verloren Es regnet Momente der Ruhe Dann kam der Sturm.

* Endlich senkt sich Abendruh: Nur im Radio klingen Geigen, wenn sich spät die Stunden neigen, nach des Tages wildem Reigen und auch ich darf endlich schweigen, schlüpf ins Bett und deck mich zu. Nachts gehör ich mir allein, den...

Jeden Tag wacht man auf mit dem Gefühl dass nichts mehr ist wie es war seit man liebt Man singt ein Lied unter der Dusche sagt dem Ficus guten Tag Man träumt sich durch den Arbeitstag Durchtränkt mit Hochgefühl Jeder Moment...

Ein V zieht über himmlische Gefilde. Schaut man zu lange, wird der Nacken starr und kopfintern vernetzen sich bizarr die Sehnsuchts-, Fühlsuchts-, Alltagsfluchtgebilde. Ich flüchte in mein Nest, schau auf die wilde...

Der kleine Ritter Kunibert saß recht geknickt auf seinem Pferd und klapperte so hin und her. Das Sitzen fiel ihm sichtlich schwer. Auf seine Rüstung war er stolz, auch auf den Schild von Ebenholz, doch etwas quälte ihn gar sehr. O...

Erwartung lodert ahornrot und in den Wipfeln liegt ein Beben. Verspielt, bedacht auf leisen Raub, springt ihnen stürmisch Wind entgegen, lupft ungezügelt lüstern Laub. Noch tragen sie ihr schönstes Kleid, doch auch schon Sehnen, zittern...

Die kleine Hexe saß im Baum in ihrer Bux war grüner Schaum. Es war heut wirklich nicht ihr Tag. Sie dachte, dass sie niemand mag. Begonnen hatte es, Potzblitz, mit diesen Schlangen aus Lakritz, gehext in früher Morgenstund. Sie...

Du presst dir Innereien raus, beschreibst und schreibst und knitterst dich, entwundest, -beinst und -häutest Ich, rührst aus den Fetzen Instantbrei, presst Tieffühlkost zu Pappmaché, schälst Augen dir und Stirne frei,...

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Oh, bis zum Hals! Mir sprengt es fast die Ohren und ach, das Denken scheint mitmal verschwommen, die Finger kalt und irgendwie erfroren. Es dröhnt verwirrend laut in Hals und Ohren. Behutsam hast du meine Hand genommen. In deiner wirkt sie...

In deinem Garten will ich sein! Ich schmachte nach all den gelben Lilien, roten Rosen, den Astern, die im Winde wogend tosen, dem Farn, der noch viel sachter als ich dachte den Boden streicht, wo Gänseblümchen winken. Läßt Du...

Auf der Fensterbank sitzend in den Nachthimmel schauend. Dunkelheit. Sterne wolkenverdeckt. Ein Lichtschimmer vom Mond. Die Wolken ziehen weiter. Die Sterne sind zu sehen. Frieden für einen Moment. (c) 2007 Kerstin Müller

VERSTRICHEN Text: Isaban Musik: steyk Mein dummes Herz, es klopfte schon, da war’s noch gar nicht Zeit. Es bumperte und raste wild, doch war’s noch nicht so weit. Jetzt schau ich ständig auf die Tür, erwarte, dass es klopft und...

Nachts, wenn unheimliche Schatten im kühlen Mondlicht tanzen. Wenn der Wind und die Äste des Baumes, vor dem Fenster, hämisch grinsende Fratzen an die Wände werfen. Wenn die Stille unerträglich ist. Dann liegst Du da und...

Nie hätte ich gedacht, dass meine wunderschönste Erinnerung durch eine noch Schönere ausgelöscht werden könnte

Ich wollte nur mal heimlich an der alten Eiche riechen, dann, vielleicht, ein bisschen bleiben. An rauer Rinde zupfen, bedacht ein Blatt zerrupfen, es zwischen Fingern reiben, mich unter Laub verkriechen, verstecken und bedecken, als könnte...

Die Liebe kann nur in jenen Herzen wohnen, in denen sie sich zu Hause fühlt.

Dank Dir glaube ich wieder an die Zukunft, habe die Angst besiegt, schau nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorn. Mein neues Leben fängt nun an, was vergangen ist, vergangen, von heute an lebe ich. Kein Blick mehr zurück, das...

Aus Unser Leben. Selber Schuld? Seine Schuld? Ich weiß es nicht. Clever, keine Ahnung zu haben. Haltlos gelebt. Tief geliebt. Selbstlos Leider nicht immer. Orientierungslos Sicherlich die ganze Zeit. (c) 2007 Kerstin Müller

Wir suchten und als wir uns gefunden haben, haben wir uns (aneinander) verloren. Manchmal merkt man erst, wenn man zusammen ist, dass man nie füreinander bestimmt war, nie zusammen gehörte.

Sturm auf meinem Ozean der Sehnsucht und urplötzlich ist sie wieder da die Angst zu kentern Halten die geflickten Löcher meines Segels? Versuch zu trotzen diesen tobend, starken Böen es reißt gar stark an diesen Nähten...

Wer sich nicht festlegen will, sollte das, was um ihn herum passiert, locker nehmen :-)

Ich lege mir Gedanken um, wie eine warme Decke, behaglich kribbeln sie auf mir. Wenn ich mich schnurrend strecke, berührt mich kosend jeder Satz, den du an mich gedacht, umschmeichelt streichelnd mein Gesicht, umkuschelt mich bei Nacht,...

Es muss noch etwas Großes auf dich warten, ein Wunder, eine Liebe, etwas Glück; von allem hattest du ja nur ein Stück. Das kann es wirklich nicht gewesen sein. Du stehst am Tor, betrachtest deinen Garten. Geerntet haben andre, was...

Ganz tief im Dunkelgrunde, im Teich, in ihrem Bann, träumt es zur blauen Stunde dem Nöck, dem Wassermann, von jenem kleinen Tümpel im Naherholungsreich, wo fern von Müll, Gerümpel, ein Nixlein, nymphengleich, mit einer...

Es ist, als säße die Welt auf einem Karussell, und ich stünde daneben. Es zieht an mir vorbei, das Leben, so schnell, dass ich nicht aufspringen kann. Denn ich wäre auch so gern dort, in diesem wilden, drehenden Kreis, der so...

Es war einmal ein Mädchen, das in einem wunderschönen Schloss lebte. Das Schloss hatte ganz viele Fenster und Türen. Sie lebte allein in diesem riesigen Schloss. Sie wusste ganz wo sie hineingehen konnte und welche Türen...

Ich könnte nicht nur Bücher füllen, nein, ganze Bibliotheken mit all den Worten, die ich schon in Gedanken mit dir sprach. Ich könnte der ganzen Erde Herzen füllen, mit all der Liebe, die ich für dich spüre. Die...

Ich habe ihm ein Nest gebaut, aus Plastik und aus Watte, nur wenn man sehr genau hinschaut, sieht man die Abdeckplatte. Ganz sorgsam bette ich es da, besitze nur das eine, es darf auch niemand wirklich nah - zerbricht zu leicht, das Kleine. Oha,...

Das Leben wirft einem zwar immer wieder Knüppel zwischen die Beine, aber mit der Zeit lernt man, geschickter zu fallen und damit weiter zu laufen.

Würde es keinen Regen geben, gäbe es auch keine Pfützen, in denen sich der blaue Himmel spiegelt.