Arachnophobic City

Gedicht zum Thema Psyche

von  RainerMScholz

Arachnophobic City


Schwarze
achtbeinige Klumpen
tief im Gehirn
der Stadt, die
aus glitzernden Prismenaugen
tausendfach verstärkt
aus dem Schatten
dunkler Hinterhöfe
hervorstarren,
ihre geifernden Hauer
in frisches rosiges Fleisch
schlagen.
Kindsblut
spritzt des nachts
geräuschlos, spurlos
an weiße Kachelwände
unterirdischer Schächte,
quillt aus den Rissen
verspiegelter Ruinen,
trocknet im Stein.

Die fette, schwarze,
gallertartig gierige Masse
saugt sich fest
auf meinem Gesicht.
Wenn ich die Augen öffne,
springt es mich an.
Es spricht
aus meinen Blicken,
verbeißt sich
in meinem  Mund.

Das klebrige Netz
hängt in meinem Kopf,
in dessen Zentrum
die wahnsinnige Ausgeburt
monströser Alpträume
die Sinne verdunkelt.

Der schwarze Asphalt
glänzt von
winzigen Tieren.
In den Glaspalästen
thronen Schwarze Witwen,
interkontinentale Geschäfte tätigend.
Von den Plakaten
starren lächelnd
feiste Spinnenschweine
in distinguierten Anzügen mich an.
In den Straßen
Geschöpfe mit acht Gliedmaßen.

Ich bin unter Artgenossen.


(c) Rainer M. Scholz

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online: