Uralter Wunschglaube

Glosse zum Thema Unsterblichkeit

von  loslosch

Mens humana non podest cum corpore absolute destrui, sed eius aliquid remanet, quod aeternum est (Baruch Spinoza, 1632 bis 1677; Ethica). Der menschliche Geist kann nicht völlig mit dem Körper vernichtet werden, sondern es bleibt etwas von ihm übrig, das ewig ist.

Der berühmte Spinoza des 17. Jhs., in Holland aufgewachsen und zuerst im jüdischen Glauben verwurzelt, wird (erstaunlicherweise) dem "Rationalismus" zugerechnet. Mit Judentum und Christenheit (in bewegten Zeiten nach der Reformation) eckte er heftig an. Wie leicht hätte man ihn einfangen können mit jener Sentenz über die Unsterblichkeit. Doch bald rauschte er im für heutige Verhältnisse fast jugendlichen Alter von 44 Jahren in die ewigen Jagdgründe davon, ward nicht mehr gesehen und ließ auch nicht mehr von sich hören: "... sondern es bleibt etwas von ihm übrig, das ewig ist"? Nein. Die Vorstellung des ewig seienden Individuums, hat sie nicht etwas Absonderliches, Ungeheuerliches, ja Furcht Erregendes an sich?

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (02.09.13)
Hätte er
"Der meschliche Ungeist(...)"
geschrieben, hätte man ihm vorbehaltlos zustimmen können.

 loslosch meinte dazu am 02.09.13:
:-)

spinoza und der rationalismus. komische philosophie: man setzt gott als gegeben und macht sich ans deduzieren. er wird allgemein als pantheist eingeschätzt.

 irakulani (02.09.13)
Und es bleibt doch etwas! Hast du nicht das, was von ihm geblieben ist, eben zitiert?

L.G.
Ira

 loslosch antwortete darauf am 02.09.13:
ob meine werke posthum gelesen werden? lo

 irakulani schrieb daraufhin am 02.09.13:
Na klar!,
- oder warum schreibst du sonst?:-)

L.G.
Ira
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