Vom Grübchen zur Grube

Essay zum Thema Reichtum

von  LotharAtzert

Was Plutokratie ist, wissen die meisten Leser, aber was Pluto, der römische Name des Gottes der Toten und des Reichtums damit zu tun hat, da winkt  der "gebildete" Stinker gelangweilt ab: - der Atzert halt wieder.
Reich und riechen ...
Geruch riecht von innen nach außen - oder?
Deshalb reinigen Menschen Körper wie Wäsche äußerlich, weil sie haben keinen Zugang nach innen, um das Herz beispielsweise mit Habdichlieb-Reinigungsmittel von TouchSoft AG sagen wir "wöchentlich zwei mal" abzutupfen.
Das haben sie mit den Tieren gemeinsam. Doch deren Nase ist dem groben Riechorgan der Menschen hochhaushoch überlegen. So ein Geier, der riecht schon mal fünfzig Kilometer weit einen Sterbevorgang - sofern er hungrig ist. Und es soll einen Schmetterling geben, der die Drüse seines Weibes über hunderte von Kilometer unfehlbar wahrnimmt und, nach ihren Öffnungen schmachtend, zum Direktflug starten läßt. Riechen und Reichtum ... darauf komme ich zurück, oder besser nicht - Reichtum und Armutszeugnis alter nativ.

Den Sterbevorgang riechen, den Abbau von Leben - stell dir einen Moment vor, du könntest das geiermäßig und hättest Appetitt auf ein frisch verwesendes Gehirn, das linke ...
Wäre dann noch ein Leben unter diesen nur äußerlich gewaschenen Stinkern ringsum möglich, wenn Du der Schmetterling wärst? Könntest du ein parfumiertes Wesen penetrieren, dessen fortgeschrittenes Ver-Wesungsstadium ungehindert durch den Parfumschild dringt und Atom für Atom den Duft als gestohlen erkennst?
Der Duft eines reinen Empfinden jedenfalls duftet nicht aus dem Intellekt. Das kann er nicht, weil er aus zusammengemixten Substanzen besteht, die alle einem anderen Wesen herausgepresst oder mazzeriert wurden.

Daß die Parfum-Industrie ihr Täusch-Imperium daraus stampft, die Wahrheit vom Sterben mit Duft zu überziehen, wie den Penis mit einem Kondom, diese Einsicht ist jedem logisch denkenden Menschlein doch möglich, sollte man erwarten - hier haben wir die Terufelei in ihrer Reinkultur - der Intellekt ist nur für Klammeraffen. Die gesellschaftlich geregelte Vortäuschmafia, deren Paten daran reich und reicher werden und die schönsten Orte und gesündesten Weiber-Leiber unter sich aufteilen, bevor man gemeinsam dem Geierschnabel verfällt.

Daß wir eine Geruchsschwäche haben, uns frischgebadet sogar für reinlich halten, ist ein Zeichen, daß auch noch Denkanomalie hinzu kommt. Muß ich den Begriff Zeichen erklären? - Den neueren Stinkern zur Wiederholung: Zeichen ist ein zeitlich Gezogenes, das für etwas steht, das selbst nicht anwesend ist. (Ein 666 meint, ich sei der Theoretiker - nein!, ich bin nur seine Spiegelung im Wasser) Dh. wenn ich "Baum" schreibe, ist hier kein Baum, sondern die Vorstellung vom Baumhaften.

Die Parfumindustrie könnte dicht machen, wenn die Menschheit sich innerlich reinigte, wie es spirituelle Diszipline nahelegen. Ja die ganze Industrie weltweit wäre am Ende, wenn keiner sich mehr verstellen würde. Also ist ein Verstelldienst mit Feststellungen von Formen beauftragt, die das Absterbende zum Aufblühenden ummünzen. Ummünzer Industrie. Man baut dann Autos, was ja "selbste", besser: automobil-selbstfahrend heißt.
Was fährt, ist aber eingesperrte Urkraft, der URANUS, den man in einen Kolben zwingt, den sie zu schieben hat. Natürlich ist das der abendländische Zwang, dem sich alle Welt zu unterwerfen hat. Der eine oder andere merkt vielleicht ... nein, ich merke gerade, daß es nur einer merkt ... Der Ursprung, das Schöpferische soll dem Ego dienen, dabei sollte es umgekehrt sein - das Ego hat seines Schöpfers liebevoll zu gedenken, jedenfalls ist alles andere gestankverbreitend. Es sind immer die Umkehrungen, die sich als Zeichen des Nichtanwedenden zeigen. 
Dies zu wissen, befreit uns noch nicht vom Gestank, aber es zeigt zweierlei:
1. Tiere sind, wie sie sind: natürlich, roh im Ausdruck - sie können nichts verbergen.
2. Die menschliche Gesellschaft täuscht dagegen Sauberkeit äußerlich umso hartköpfiger vor, je verkommener sie in Wahrheit ist - die Fassade: "Entdecke die Göttin in Dir, rasier’ dir die Beine mit dem neuen Venus von Braun und Söhne ..."
"Ich lache, ich niese, ich habe Blasenschwäche - kommt Ihnen bekannt vor? ..."
Meine Damen - wir sind es uns wert!

Pluto war bei den Römern der Gott des Reichtums. Sein Reich war das "Unter-Irdische. In das heutige Verstehen gebracht: alles, was zur Lebenszeit verdrängt wurde, wird ab dem Todeszeitpunkt in die Umkehrung gebracht: es steigt, um endlich zu werden, vom Unbewußten in den Sterbenden hoch. Dh. das Verdrängte steigt auf und kann über den Geist herrschen, ... Verdrängtes drängt in des Sterbenden Sein zurück ... und beim jweiligen Tod kehrt sich das perpeduum mobile um.
Erst wird Unangenehmes subtil unterdrückt, und sobald der Gegendruck schwindet, ein Düftchen, eine Kommode, ein Hauch Duplikat drüber gelegt ... im lyrischen SUV auf- und ab gefahren ...

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Kommentare zu diesem Text

Sweet_Intuition (34)
(12.08.17)
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 LotharAtzert meinte dazu am 12.08.17:
Mond-Pluto, oha - das Bild vom achtbeinigen Spinnenweibchen, jener Leidenschaft, die ihren Partner schon vor dem Geschlechsakt auffrißt, falls der nicht eine "Ablenkung" mitbringt, welche stellvertretend verspeist wird.
Das muß Dich aber nicht erschrecken. Auf Männer wirkt das sehr anziehend, weil sie in ihrer Geilheit die Gefahr meistens nicht wahrnehmen. Erst vorgestern schrieb ich den Satz: "Gefahr ist die Braut des Kriegers" - im Wort steckt nicht zufällig die "Gefährtin". Eine solche ist heute, wie auch der (Geistes-) Krieger, selten geworden.

Also in jungen Jahren hab ich auch viel mit ätherischen Ölen herum gemixt. Mit Moschus und Amber, mit Neroli, Ylang Ylang, Jasmin und Co. Ich glaube, es macht auch einen Unterschied, ob man die Düfte den feineren Geistern als Opfer darbringt (Neptun), oder nur den Eigengestank zwecks Täuschung überdecken will.
Danke Dir Stefanie
Gruß aus Rhein-Main
Lothar

 LotharAtzert antwortete darauf am 12.08.17:
Hab da noch was vergessen:
"Aber vielleicht vielleicht können wir sie meistern, so wie wir es doch auch während des Sterbens meistern sollten."
Darum geht es, das heißt "Dharma praktizieren".
Ich setz Dir mal einen Link zum Thema:
 Die vier Betrachtungen, die den Geist auf das Wesentliche richten
(Antwort korrigiert am 12.08.2017)
Sweet_Intuition (34) schrieb daraufhin am 12.08.17:
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 LotharAtzert äußerte darauf am 13.08.17:
Alles ist gut.
Bette (70)
(12.08.17)
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 12.08.17:
Ja, der Witz ist ungeheuerlich: es ist leicht durchschaubar, aber trotzdem ändert es nicht das Geringste. Weder heute, noch morgen, noch in Zukunft. Es ist wie am nächtlichen Sternenhimmel - viele Planeten, wenige Sonnen.
Die Umkehrung, ja! - unfassbar, nicht?
Ich schreibe von Gefahr und Erfahrung, kommt einer, der "das Tier" (666) zum Zeichen macht, zu seinem Nick, wie das ja heute heißt und gibt den Rat, mal nach Tibet zu fahren, um wieder runterzukommen.
Da gibt es doch die Geschichte von den drei Praktizierenden, die plötzlich einsichtig werden. Der eine fängt an zu lachen, der zweite muß weinen und der dritte zuckt nur mit den Schultern. Diese dritte Art ist wohl die mit dem tiefsten Verstehen.

Danke und Gruß aus der Wetterau
L.
Stelzie (55)
(12.08.17)
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 LotharAtzert meinte dazu am 12.08.17:
Ja Kerstin, vielen Dank.
Noch ein Wort zum Begriff Esoterik: ich benutze dieses Wort nie, weil es zu sehr entweder mit schwarzer Magie (Himmler hat den Gral gesucht und Daimler Benz etc. die Gewinnmaximierung) in Verbindung steht, oder mit Hokuspokus, wie über brennende Kohlen laufen, Tischrücken und derlei.
Das Wort war vielleicht mal nicht so negativ besetzt gegen Ende des 19. Jh., wo man sich nur von der Exoterik abheben wollte - aber heute haftet ihm der "Ruch" des Hippiehaften an, auch Drogen und Sex ...
Generell: die Wirklichkeit, sowie alle Übungen, die sich ihr annähern lassen, hat nichts Esoterisches, sondern ist einfach das, was sie ist. Der Begriff "spirituell" ist auch nur in Nouancen besser, weil sein Gegenteil "unspirituell" ins Netz der Dualität verstricken läßt.
Ich persönlich spreche nur noch vom Praktizieren, das läßt offen, was man macht.
Jetzt hab ich viel Worte um fast nichts gemacht ... sorry

Auch Dir ein schönes Wochenende und Gruß.
Lothar
GigaFuchs (39) meinte dazu am 12.08.17:
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 LotharAtzert meinte dazu am 13.08.17:
Dafür erfreut sich "Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes" immer noch großer Beliebtheit;)

 harzgebirgler (25.01.19)
"geld stinkt nicht" sagt der plutokrat
und freut sich seiner macht im staat.

abendgrüße
harzgebirgler
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