Wolkenfetzen

Kurzgeschichte zum Thema Liebe und Freundschaft

von  PollyKranich

Es war bombastisch! Sie hatte es geschafft. Schließlich und endlich war sie an ihr lang ersehntes Ziel gekommen. Sie drehte die Musik lauter, sprang durch die Wohnung und trank den Sekt direkt aus der Flasche. Nun war es soweit: Das Leben konnte kommen. Nichts hielt sie in hier noch, sie musste raus, raus und das Leben in seinem Mark aufsaugen.
Sich ein Jacke überwerfend, eilte sie aus dem Haus. Hinein in den nächsten Nachtclub, tanzen, tanzen, sich drehen und laut mitsingen. Was für eine Freude!

Im Augenwinkel bemerkte sie eine Gestalt, die ihr mit den Augen folgte, wohin sie auch wirbelte. Sie war außer sich und schenkte der Sache keine große Beachtung. Sie war frei, wild und jung und wollte den Moment genießen. Schließlích aber konnte sie nicht mehr und begab sich an die Bar, um einen Martini zu bestellen. Da war er wieder, dieser Blick im Nacken. Jetzt drehte sie sich zu ihm um und registrierte braune Locken und lange Wimpern. Sein Blick auf sie gerichtet.

Sie prostete ihm zu und ging wieder zur Tanzfläche. Nippte an ihrem Martini, um im nächsten Moment eine Stimme an ihrem Ohr zu vernehmen. "Du tanzt sehr, nun ja, originell." Sie drehte sich um. "Soll das ein Kompliment sein? Dann Dankeschön. Andernfalls: mir doch egal!" Er beeilte sich,  zu erwidern "Nein, nein, versteh mich nicht falsch, Du tanzt sehr schön, so wild und frei und naja, irgendwie eben originell."

Zwei Stunden später fand sie sich auf einem Sofa sitzend mitten im schönsten Gespräch über Gott und die Welt wieder. Dachte kurz "Wie bin ich hierher gekommen? Wieso kommt es mir so vor, als würde ich ihn schon ewig kennen?", vergaß den Gedanken aber sofort wieder und widmete sich seinen schönen Augen.

Wieder drei Stunden später, die Sonne war schon im Begriff, aufzugehen, schlenderten sie am Ufer des Flusses entlang, hielten Händchen und genossen die Stille.

"Ich wäre jetzt gerne am Meer." "Warum?" "Weil die Weite des Wassers mich beruhigt." "Brauchst Du Beruhigung?" "Ich nicht, aber mein Herz." sprach's und küsste ihn.

Und am Himmel trieben Wolkenfetzen.

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Kommentare zu diesem Text

Trainee (71)
(08.03.19)
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 PollyKranich meinte dazu am 17.03.20:
Hallo Trainee,

mir war nach herziger Idylle. Deshalb kein Bruch. Groschenroman....da muss ich schmunzeln. Und das ist doch gut. :)

Schöne Grüße, Polly

PS: In Göttingen bei Braukämper, Hauser-Schäublin und Co.

 Dieter_Rotmund (08.03.19)
Etwas kitschig.

Interessant wäre es gewesen zu erfahren, was sie geschafft hat. Die geschilderte Romanze ist ja nichts besonderes.

Trinkt heute noch jemand Martini?

Rein handwerklich ist der Text übrigens sehr ordentlich.

 PollyKranich antwortete darauf am 17.03.20:
Ja, ich trinke sehr gern Martini. Kitschig? Vielleicht sogar mehr als etwas ;)

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 18.03.20:
Achso. das ist autobiographisch.

 PollyKranich äußerte darauf am 18.03.20:
Nein, das nicht. Aber ich trinke gerne Martini. :)
Sätzer (77)
(17.03.20)
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 PollyKranich ergänzte dazu am 17.03.20:
Vielen Dank, das freut mich!
:)
Schöne Grüße von Polly
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