Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit meinen Söckchen

Ansprache zum Thema Wahrnehmung

von  EkkehartMittelberg

Auch Sie erinnern sich vielleicht an den einen oder anderen Einkauf in Ihrem Leben. Meine nachhaltigsten Erinnerungen ereigneten sich auf italienischen Märkten.

Heute habe ich sie wieder angezogen, meine weißen Söckchen mit einem blauen Streifen, die ich so oft getragen habe, als wären sie meine zweite Haut. Noch immer haben sie nicht das kleinste Löchlein und sitzen zugleich locker und fest.

Ich kaufte die preiswerten Söckchen auf einem Markt in Riva achtlos, in der Meinung, sie nach einigen Wochen wegzuwerfen. Doch dann horchte ich auf, als die Verkäuferin mich liebenswürdig anlächelte und sagte: „Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit meinen Söckchen.“ Nie hätte ich gedacht, dass er so lange andauern würde, der Spaß.

Etwas Ähnliches erlebte ich auf einem Markt in Abano. Ich erstand dort vor Jahren einen Kamm, der mir so preiswert erschien, dass ich glaubte , er würde bald zerbrechen. Dennoch gab ich der Verkäuferin instinktiv viel mehr als den verlangten Preis. Ich weiß nicht, aus welchem Material der Kamm gefertigt ist, aber er begleitet mich „unkaputtbar“ seit Jahren. Auch diese Verkäuferin beeindruckte mich durch Bescheidenheit und Charme.

Hohe preiswerte Qualität, liebenswürdig verkauft, das vergisst man nicht. Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern so ein Erlebnis mit Materie, deren Erwerb ihnen immer wieder eine angenehme Erinnerung weckt.



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Kommentare zu diesem Text


 Regina (01.11.23, 09:09)
Preiswert, hochwertig und auch noch freundlich verkauft, da muss ich nachdenken, ob ich so einen Artikel habe. Aber einige haltbare Kleinigkeiten stammen aus dem Haushalt meiner Mutter. Damals war nicht nur ein Kamm, sondern auch eine Waschmaschine eine Anschaffung fürs Leben. Gruß gina

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.11.23 um 17:36:
Merci, eine gute Idee, Gina, die Söckchen kommen in die neue Waschmaschine, mit dem Kamm werde ich mir das noch überlegen. :)

LG
Ekki

 diestelzie (01.11.23, 12:56)
Es gibt Dinge im Leben, deren Wert man erst nach langer Zeit zu schätzen lernt. 

Liebe Grüße 
Kerstin

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 01.11.23 um 17:40:
Grazie, Kerstin, das stimmt natürlich und es bringt ein Quäntchen Glück, wenn es sich um Kleinigkeiten handelt, die man sonst schnell vergisst.

Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (01.11.23, 14:44)
:) :) 
verschleiß ist selbst bei teurem eingeplant
der den weg für weit'ren umsatz bahnt:
"geplante obsoleszenz"
https://keinverlag.de/408425.text

lg
henning

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 01.11.23 um 18:04:
Merci, Henning,

wie wohltuend, Zeuge von Planungsfehlern zu werden.

Beste Grüße
Ekki

 LotharAtzert (01.11.23, 15:06)
Ach Ekki, komm, das waren frühe Versuche mit künstlicher Intelligenz. Die Socken liefern sämtliche Daten direkt nach Moskau.

Gruß
Lothar

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 01.11.23 um 17:47:
Ich sag's ja, Lothar, diese widerlichen Kommunisten würden selbst noch Herzkatheter zur Spionage nutzen. Brrrr  :D

Unschuldige Grüße
Ekki

 AchterZwerg (01.11.23, 16:40)
Wenn man sein Fräulein Braut kennenlernt, isses ja (hoffentlich) nicht anders: liebenswürdig, preiswert und nachhaltig ... :)

Feministische Grüße
(sogar an Lothar)

Piccola

 Saira ergänzte dazu am 01.11.23 um 17:41:

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.11.23 um 17:51:
Gracias, Piccola, jetzt bin ich aber von den Socken. Da habe ich etwas Preiswertes verpasst. :)
Begriffsstutzige Grüße
Ekki

 Saira (01.11.23, 17:41)
Eine schöne Anekdote, lieber Ekki. Leider kann ich auf keine vergleichbare blicken. Irgendwie wird alles auf Verschleiß gefertigt.

Allerdings kann ich von meiner Schwiegermutter erzählen. In ihrem Besitz befinden sich uralte Socken, die sie zum x-ten Mal gestopft hat. Weggeworfen werden sie auch dann nicht, wenn Loch an Loch repariert wurde und nichts mehr geht. Dann finde ich sie als Putzlappen in ihrer Küche oder in ihrem Bad wieder :)  
 
Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.11.23 um 17:57:
Vielen Dank, Sigri,
bis zu den Erfahrungen mit Söckchen und Kamm habe ich auch so über den Verschleiß gedacht. Solche Ausnahmen stimmen heiter.
Herzliche Grüße
Ekki
Teolein (70)
(01.11.23, 18:32)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.11.23 um 19:49:
Klar werde ich das tun, Teo, die Söckchen sollen schließlich geadelt werden.
Heitere Grüße
Ekki

 AlmaMarieSchneider (01.11.23, 23:54)
Oft fallen Dinge erst nach Jahren auf und erinnern an Schönes.

Als ich ins Internat ging, damals ein Privileg, drückte mir meine Mutter einen Kamm in die Hand. "Damit Du mir nicht wie Struwwelpeter herum läufst", sagte sie.
Ich habe und nutze ihn immer noch. Freilich hat er schon einige Zähne verloren.

Schöne Sockengeschichte. :)

Herzlich
Alma Marie

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.11.23 um 00:17:
Vielen Dank, Alma Marie. Qualität ist eine Sache, liebevoller Umgang mit ihr eine andere.

Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (02.11.23, 09:54)
Solche Erlebnisse hätte ich auch gern einmal, aber meine Frau kauft grundsätzlich für uns ein. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.11.23 um 18:44:
Spassibo, Armin. Vielleicht solltest du deine Frau ab und zu begleiten.

LG
Ekki
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