Plumpsklo

Prosagedicht

von  Redux

Ich kenne noch ein Plumpsklo.

Als es los ging für mich,

war dieses stinkende Loch

Normalität, manchen Abschied

nehmenden Blick warf ich hinein

in einer Melange aus Abscheu,

Ekel und Faszination

starrten meine Augen

auf Kot, auf Papier, auf Blut,

auf Pisse, auf Heerscharen von Fliegen,

warf den Holzdeckel auf den Abgrund,

rannte hinein ins gleißende Licht,

rannte über den Hofplatz

hinein in den Wald als Indianer,

es war ein heißer trockener Sommer

und umarmte diese

wunderbare Welt.




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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (27.12.23, 16:05)
Eine gnadenlose Abrechnung mit den Literaturforen, lieber Herbert, die in ihrer Uberspitzung schmerzt.

 Redux meinte dazu am 27.12.23 um 16:07:
Ja klar, Aaron...

 Agnetia antwortete darauf am 03.01.24 um 13:21:
;)

 Verlo (28.12.23, 00:37)
Wir hatten ein Plumpsklo für mehrere Mietparteien, so daß es mehrere Kabinen gab. 

Dementsprechend groß war die Grube.

Hin und wieder sind Maden die Röhre hochgekrochen. Keine Ahnung, wie die das geschafft haben: die Röhren endeten weit über der Grube.

Für Kinder waren die Kloöffnungen zu groß. Ich hatte Angst, reinzufallen: in der großen, tiefen Grube voller Scheiße wäre ich ersoffen.

 RainerMScholz (03.01.24, 15:48)
Ich war nur einmal Indianer, dann nicht mehr, weil`s da soviel Dresche gab.
Grüße,
R.
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