Jahrzehnte war ich nicht komplett,
trug ne Mauer um mich rum,
äußerlich Fassade, nett,
innen Stahl, so hart, so krumm,
verbogen durch so viele Dinge,
and’re Sicht, fast nur Verstand.
Sehnsucht nie nach einer Klinge,
Sehnsucht nur nach lieber Hand,
die mir hilft mich selbst zu finden,
durch den Dschungel mitten durch.
Sah die Sonne nur noch schwinden,
einsam, klein, so wie ein Lurch,
fühlte ich mich hier im Leben,
wie ein Schatten meiner selbst,
kein Gefühl um mir zu geben,
was so dolle hat gefehlt.
Trauernd durch das Leben ging,
ohne dies auch nur zu ahnen,
die Träne in dem Auge hing,
ohne sich den Weg zu bahnen,
den Weg hinab ins helle Licht,
wo sie könnt nehmen großen Schmerz,
Erleichterung wär das Gefühl,
der stahlharte Ring um’s kleine Herz,
wär’ nicht mehr da und nicht mehr kühl.
Nun kommt so langsam was dazu,
ich kenn es nicht, es macht mir Angst,
das lässt mir keine richt’ge Ruh,
krieg’s nicht zu fassen, solche Angst
und doch ein wenig zögerlich,
der Mut das Neue zu probieren,
klopft an und sagt, versuch es ruhig,
nichts schlimmes wird dir dann passieren.
Doch kann mir selber ich denn trauen
nach jahrelanger Täuschung nur?
Auf brüchige Steine werd’ ich bauen.
Woher kommt Kraft für’s Leben pur?
Aus meinen zarten Emotionen,
die immer stärker in mir werden?
Die Mauer soll mich nicht mehr schonen,
möcht’ frei sein hier auf Gottes Erden,
so frei wie and’re, einfach leben
und ganz normale Dinge tun.
Wird’s dies für mich auch einmal geben?
Kann ich vom Kampf dann endlich ruh’n?