Froschkönig

Märchen zum Thema Liebe und Hoffnung

von  Leo1

Illustration zum Text
Froschkönig
(von MONNA)
Es war einmal vor langer Zeit
Beinahe vor ‘ner Ewigkeit
In einem alten Wunderland
Ein König überall bekannt
Er hatte Töchter drei an der Zahl
Die jüngste, schön wie ein Sonnenstrahl

Im dunklen Wald ganz nah beim Schloß
Die Schöne oft das Kühl genoß
Am liebsten sie zum Brunnen ging
Die goldne Kugel warf und fing
So saß sie an des Brunnen Kante
Wenn mittags heiß die Sonne brannte

Doch jetzt war ihr das Glück nicht hold
Die Kugel in den Brunnen rollt
Die Königstochter weinte sehr
Da Taucht ein Frosch vom Grunde her
„Königstochter sprich zu mir
Warum sitzt und weinst du hier“


„Weil mein liebstes Kugelspiel
Mir in deinen Brunnen fiel“
„Prinzessin das ist kein Problem
Du wirst die Kugel wiedersehen
Du sollst mir einen Wunsch gewähren
Ihn zu erfüllen sollst Du schwören“

„Glaub mir daß ich Dich gern belohne
Sogar mit meiner goldnen Krone“
„Deine Krone mag ich nicht
Als Spielgefährten will ich Dich
Und alles will ich mit Dir teilen
Zu Tisch und Bette mit Dir weilen“

Gewährt ist schnell des Frosches Bitte
Der taucht tief in des Brunnen Mitte
Derweil denkt sich das Königskind
Wie leichtgläubig die Frösche sind
Ein nasser Frosch ist viel zu klein
Um mein Spielgefährt zu sein


Schon spuckt der Frosch den Fund ins Gras
Der ist aus seinem Mund noch naß
Die Königstochter hebt ihn auf
und rennt zum Schloß in schnellem Lauf
„Wart!“ ruft der Frosch, der ohne Schuh
„Hüpf‘ lange nicht so schnell wie Du!“

Was half ihm sein Quak, Quak Geschrei
S‘ war der Prinzessin einerlei
Doch beim nächsten Abendessen
Der arme Frosch ist längst vergessen
Kommt plitsch platsch etwas gekrochen
Man hört es an der Türe pochen

Und jemand ruft mit Macht hierauf
„Königstochter mach mir auf!“
Die Prinzessin geht zur Tür
Erschreckt fällt sie in Ohnmacht schier
Denn als sie durch den Türspalt linst
Steht draußen doch der Frosch und grinst


Sie schlägt die Türe hastig zu
Und wünscht der Frosch ließ sie in Ruh
Ihr Herzelein gewaltig schlägt
Das sieht der König gleich und frägt:
„Wovor mein Kindlein grauet dir ?
Steht denn ein Riese vor der Tür ?“

„S’ist bloß ein garst’ger Frosch ein nasser
Die goldne Kugel fiel ins Wasser.
Heraufgetaucht hat sie die Kröte,
Wenn ich ihr dafür dies anböte:
Mein bester Spielgesell zu sein.
Ich stimmte darauf ja auch ein

Ich war so traurig nahm nicht an,
Daß er bis hierher hüpfen kann“
Zum zweiten male schallt‘s herauf:
„Königstochter, mach mit auf!
Hast Du etwa schon vergessen,
Was Du gesagt, als wir gesessen


Am kühlen Brunnenwasserlauf?
Königstochter mach mir auf!“
Da sprach der König: „Liebes Kind!
Versprechen auch zu halten sind!
Die Tür soll für ihn offen sein“
Sie folgt und läßt den Frosch herein

Der setzt sich fordernd auf den Boden
„Werd ich wohl auf den Stuhl gehoben?“
Doch das Fröschlein will noch mehr
Auf den Tisch hinauf will er
„Vom goldenen Teller will ich schlecken“
Der Bissen bleibt im Hals ihr stecken

„Und nun will ich mit in Dein Zimmer“
„Oh nein, das will ich nie und nimmer“
Doch strenge schaut der König wieder
So bückt sie sich zum Frosche nieder
Faßt ihn mit spitzen Fingern an
Und setzt ihn in die Ecke dann


Als sie endlich im Bette lag
Quakt gleich der Frosch: Prinzessin sag:
Warum schlaf ich nicht gut wie Du?
Heb mich ins Bett und deck mich zu!
Dem König werd ich’s sonst enthüllen“
Vor Zorn will die Prinzessin brüllen

Nimmt das Fröschlein in die Hand
Und wirft mit Kraft es an die Wand
Doch herab fällt mit ‘ner Kron‘
Ein wunderschöner Königssohn
Der nun nach Vaters Wunsche gar
ihr G’selle und Gemahle war

Er erklärt: „vom Bann des Bösen
Nur Du allein konnt‘st mich erlösen!“
Heim in sein Reich am nächsten morgen
Woll‘n sie gehen nun ohne Sorgen
Ein präch’ger Wagen kommt durchs Tor
Acht wunderschöne Roß‘ davor


Die Köpfe schmückt ‘ne Straußenfeder
Das Prachtgeschirr hat Gold ums Leder
Und hinten auf dem Kutschbock steht
Der treue Heinrich wie ihr seht
Der brave Diener dreimal wand
Um sein Herz ein Eisenband

Damit es ihm vor Traurigkeit
Und Wehe damals nicht entzweit
Als ihm sein Herr verwandelt ward
In einen Frosch nach Hexenart
In die Kutsch‘ hebt er nun beide
Ob der Erlösung voller Freude

Doch wie sie ein Stück Wegs gefahren
Hört es der Königssohn erst knarren
Und als es hinter ihm dann kracht
Dreht er sich um und ruft: „gib Acht!
Heinrich, der Wagen bricht!“
„Nein Herr, es ist der Wagen nicht


Es ist ein Band von meinem Herzen
Das da lag in großen Schmerzen
Als Ihr in dem Brunnen saß‘t
Als Ihr eine Fretsche wast“
Zum zweiten und zum dritten mal
Tut es hinten einen Knall

Und immer denkt der junge Prinz
Die Speichen seiner Kutsche sind’s
Doch nur die Bänder sind’s aus Eisen
Die dem Heinrich jetzt zerreißen
Denn seinen Herrn fährt er nach Haus
Und das Märchen geht gut aus

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Kommentare zu diesem Text

prallesLeben (51)
(09.09.08)
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 Leo1 meinte dazu am 11.09.08:
Liebe Sibylle, vielen Dank! Änderung eingebaut. Holpert nicht mehr.
Schöne Grüße
Leo
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