KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Mittwoch, 08. Juli 2020, 22:24
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BRIEFE AN HERRN ANDRÉ ÜBER DIE LITERATUR 21

729. Kolumne

Lieber Fabian André, besten Dank für die Aufklärung über P. - und Ihre Informationen zur Erweiterung der Jury. Wenn Sie die Zahl auf 11 erhöhen müssen, denken Sie an mich: es wäre die erste Jury, der ich angehörte. Übrigens denke ich andauernd übers Bottwar-Tal nach. Sie haben mich in diese offenbar reizvolle Landschaft geführt und mir aber nicht die Bottwar gezeigt - im Gegensatz zum Mannheimer Schloss. Jetzt zieht es mich an, dieses Täle, aber auch Marbach, wo ich seit meiner mittleren Kindheit nicht mehr war. Ich freue mich, Sie wiederzusehen Anfang Juli - und dann wieder mal zu einem exquisiten Wein in einem der Halb-Täler so versteckter Neckarzuflüsschen. Herzlichst: Ihr Damonte

Lieber Damonte,
schön, dass Sie so rasch nach Hause kamen und die Autobahnen frei waren! Sie haben in der Tat nichts für die E 12 bzw. 13 eingereicht. Das muss ich berichtigen! Bei der letzten Jury-Abstimmung kam es zu einer recht hässlichen Intrige gegen mich, aus der mich mein Freund Wolfgang Mönikes rettete, was ich ihm nie vergessen werde! Man hat in so einem Club ja nicht nur Freunde; es gibt immer auch Abweichler, Abspalter, Opposition bis hin zum Intrigantentum. Damit lebe ich seit Anbeginn. Gefährlich wirds nur, wenn sich zu viele Stimmungsmacher gegen einen zusammenraufen. Dann muss man rasch reagieren. Eine solche Reaktion war die Erhöhung der Jury auf 9. Damit dürfte bis auf Weiteres wieder Ruhe eingekehrt sein. Wenn Sie Fragen haben, so steh ich gern auch als Mail-Beantworter bereit. Die Zeit im lieblichen Bottwartal verging wie im Fluge. Aber immerhin kam doch etliches zur Sprache. Ihnen noch einen schönen Sonntag wünschend! Ihr Fabian André

Lieber Fabian André,
ich feiere am 6.4. meinen 60. (sechzigsten) Geburtstag ... als ich vierzig (40) war, lästerte ich mit meinem Herbstreisefreund BJ über die Fünfzigjährigen, Ende des Lebens... und jetzt steh ich wieder oder immer noch am Anfang! Das ist absurd. Warum klammere ich die Literatur aus von dieser Lebensabsurdität? Na gut, weil ich ja inmitten des absurden Ozeans immer wieder Inseln des (relativen) (absurden) Glücks fand und finde. Ich denke ans Bottwartal zurück - eben erzählte ich meinem Bruder davon, der kennt das alles gut, ist ja ein gebürtiger Schwabe (Birkenfeld/Pforze > Tübingen)... Er kommt am Wochenende zu mir, wenn ich im Familienkreis feiere (8.4.). Die große Feier mache ich Ende August. Ich sehe Sie jetzt immer vor mir mit dem Handy am Ohr, wie Sie die e-mails abhorchen wie ein U-Boot-Fahrer, der die Dechiffriermaschine ins Hirn hält. Aber auch das Glas roten württembergischen Weins, bottwarisch gewürzt... Alles Gute! Ihr Damonte

Lieber Damonte,
… da haben Sie eine schöne Metapher für mich gefunden: der Funker auf einem U-Boot, der die Morsezeichen der andern abhört, selbst seine Funksprüche vom Stapel lässt. Ein wenig fühl ich mich schon so - wie auf einem U-Boot. sagen wir einfach mal im Ozean des Geistes. Der Ozean, das U-Boot sind schon was Einsames, noch mehr die Situtation des Funkers an Bord.auf ihn kommts an! Wenn er versagt, das Herannahen der feindlichen Kriegsschiffe nicht mitbekommt, dann ist das ganze Unterfangen mitsamt U-Boot verloren! Herzlichst Ihr Fabian André

Lieber Damonte,
die ersten freien Minuten, die ich gerne Ihnen schenke, nach des besonderen Tages Mühen. Ich hab Sie keineswegs vergessen, stark an Sie gedacht und immer wieder gehofft, dass der Bottwartäler gut angekommen sein möge!!! Hoffe sehr, dass dieser besondere Tag in Ihrem Leben so lief, wie Sie sich dies wünschten. Hoffentlich ist das so! Würde mir auch wünschen, dass Sie sich für die nächste Dekade nicht zu viel vorgenommen haben. Denn sie werden sehen: diese 10 Jahre - das ist ja fast wie nichts. Das ist ja unser Pech - oder unser Glück! -, dass wir wie Sternschnuppen in große Zeitläufe/-räume hineingeboren werden, die uns auch relativ gleich wieder entlassen. Wir sind gehalten, für unsere Lebensspanne hier tüchtig mitzumischen, und werden doch in aller Regel gleich wieder aussortiert. Wohl dem, der etwas Bleibendes hinterlassen kann, und sei es auch nur ein Gedicht oder ein Essay oder Prosatext. Ihnen wünsch ich dies von Herzen zu Ihrem 60sten, der Sie nun endgültig zu einem nicht mehr ganz jungen Mann in den besten Jahren macht. Herzlichst Ihr Fabian André

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