KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Dienstag, 03. November 2009, 10:35
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Charonade - I. Prosa. Anonymus (8)

Für JJ

Übersetzen ist hinübertragen, interpretieren, nachdichten, und das geht nie ohne Veränderung. Interpretieren ist übersetzen, übertragen, das verfälscht immer. Aber es entsteht etwas Neues, das muss nicht schlechter sein als der Text, den ich hinüber trug in eine andere Sphäre. Zwischen deinem Text, Dichter, und meiner Deutung liegt Lethe, der Fluss, am anderen Ufer rufe ich dir zu: Jetzt gibt es dich doppelt, fremder Text, jetzt habe ich dich gefressen, du steckst in mir, und du schaust aus mir heraus, deine Zunge, jetzt reden wir beide simultan, das gibt ein Kauderwelsch. Weißt du, jetzt bin ich dein Paralleluniversum, komm, schwimm durch den Lethefluss, sauf aber nicht zuviel von diesen virtuellen Wellen und schlaf nicht ein im Orkus unserer Verständigung. Heh, holla, ihr lahmen Wellen, peitscht sanfter den Bug meines Kahns und fließt milder um meine Lecks herum, damit ich nicht absaufe, bevor ich das andere Ufer erreiche!

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